Post-Diebe gehen in Görlitz um
Der Diebstahl von Post oder Paketen aus Briefkästen der Görlitzer Innenstadt nimmt immer größere Dimensionen an.
Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, hätten sich seit Oktober über 80 Geschädigte bei der Polizei gemeldet. Die Täter brachen in allen Fällen deren Briefkästen auf oder griffen hinein. Die meisten Taten geschahen in der Görlitzer Innenstadt, beispielsweise in der Jakob-, der Landskron und der Struvestraße. Der Sachschaden beläuft sich bereits auf 3.000 Euro, der Stehlschaden auf rund 900 Euro.
Polizei fürchtet hohe Dunkelziffer
Doch geht die Polizei davon aus, dass bisher nur ein Bruchteil der Delikte und damit der Geschädigten bekannt ist. Kommt ein Paket nicht beim Empfänger an, so vergeht oftmals eine gewisse Zeit, ehe dieser aktiv wird. Es erfolgen Nachfragen beim Anbieter oder beim Zusteller. Kaum einer zeigt das Verschwinden schließlich bei der Polizei an. Deswegen ist eine Ermittlungsgruppe gegründet worden, die dem Phänomen auf den Grund gehen will. Zugleich wenden sich die Ermittler an die Öffentlichkeit und fordern Bürger auf, besonders auf ihre Post zu achten.
In folgenden Fällen sollen sie sich auch direkt bei den Sicherheitsbehörden melden:
- wenn Pakete oder Briefe nicht ankommen, obwohl das Transportunternehmen die Auslieferung bestätigt hat;
- wenn zerrissene Briefe im Hausflur oder auf der Straße liegen; wenn sich Briefe wiederholt in anderen Briefkästen befinden;
- wenn Briefkästen aufgebrochen, beschädigt, verändert oder Namensschilder gar überklebt wurden;
- wenn Sie Post von Handyanbietern mit Rechnungen oder Bestätigungen eines Vertragsabschlusses erhalten, den sie nicht getätigt haben.
Diebe wollen sich womöglich Drogen fürs Geld kaufen
Schon in der Adventszeit hatte der Briefkastenklau für Furore gesorgt. Damals wurden geöffnete Briefe im Vorgarten der Landratsamt-Außenstelle an der Otto-Müller-Straße gefunden. Auch die Redaktion der Sächsischen Zeitung in Görlitz ist von den Diebstählen betroffen. Die Diebe hatten es auf Paketabholzettel abgesehen, stahlen auch Briefe direkt aus der Tasche der Postangestellten, Handykarten oder Gutscheine waren ebenso begehrt. Die Polizei vermutet, dass die Täter oftmals das Diebesgut weiterverkaufen, um so möglicherweise illegale Drogen zu erwerben.
Hinweise ans Polizeirevier telefonisch unter der Rufnummer 03581 6500 oder per E-Mail unter [email protected].