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Seniorenzentrum rückt in greifbare Nähe

Der Bebauungsplan für das neue DRK-Gebäude in Ebersbach ist nun beschlossen. Noch dieses Jahr soll erster Spatenstich sein.

Von Kathrin Krüger
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Eine Kindergartengruppe an der Fläche zwischen Fürstenweg und Am Bahndamm. Hier will das DRK demnächst bauen.
Eine Kindergartengruppe an der Fläche zwischen Fürstenweg und Am Bahndamm. Hier will das DRK demnächst bauen. © Klaus-Dieter Brühl/Archiv

Ebersbach. Seit Sommer 2017 wird die neue Sozialstation mit Tagespflege des DRK schon geplant.  Für die sogenannte Gemeinbedarfsfläche hat der Ebersbacher Gemeinderat nun endlich den Bebauungsplan beschließen können. Wird er rasch vom Landratsamt genehmigt, kann noch in diesem Jahr mit dem Vorhaben begonnen werden. Davon gehen alle aus. Und sogar ein vorzeitiger Baubeginn ist genehmigt. Doch der Weg dahin war mehr als steinig. 

Das Problem an der sich zweieinhalb Jahre hinziehenden Planung war nicht einmal, dass der Landwirtschaft 0,8 Hektar Grünfläche weggenommen wird. Die Agrargenossenschaft Ebersbach hat dem DRK Großenhain als Bauherr die Fläche gern verkauft. Denn eine Sozialstation mit Tagespflege wird für die Gemeinde als wichtig erachtet. "Damit stärken wir für Ebersbach auch unsere zentralörtliche Funktion", so Bürgermeister Falk Hentschel. Doch gab es planerisch hohe Hürden für die Niederschlags-Entwässerung, das Löschwasser im Brandfall sowie den Emissionsschutz. Die Bürokratie nahm solche Ausmaße an, dass das Kopfschütteln bei Gemeinderäten nicht zu übersehen war. Auch Verwaltungschef Hentschel zeigte sich zeitweise genervt.   

Sozialstation jetzt an der Arztpraxis

Für eine neue Sozialstation für die Mitarbeiter der ambulanten Pflege und eine Tagespflege für Senioren mit 25 Plätzen ist nur 40 Prozent der Fläche überbaubar. Doch zuletzt musste Bürgermeister Hentschel nochmal 70 Minuten mit der Unteren Wasserbehörde verhandeln, hieß es in der Ratssitzung. Obwohl angestrebt, kann Regenwasser hier nicht gut versickern. Der Graben am Bebauungsgebiet wird in alten Unterlagen Lehmwiesenbach genannt. Die schwer wasserdurchlässigen Lehmschichten und nachgewiesenes Schichtenwasser lassen keine Regenwasserversickerung zu. Deshalb muss eine genügende Ableitung in die Kanalisation bzw. über den Graben organisiert werden. Das ist laut Falk Hentschel "nicht die günstigste Variante". In der Diskussion der Gemeinderäte wurde jedoch angeregt, dass der Ort insgesamt ein Regenrückhaltebecken nötig hätte. Das ist aufgrund aufgrund der verschiedenen Täler in dem langgestreckten Ort ein Problem.  

Letztlich konnten auch die Anforderungen der Schall-Emission - z. B. in Bezug auf die benachbarte Schießanlage - und des Brandschutzes erfüllt werden. Eine archäologische Voruntersuchung fand bereits statt. Für einen ökologischen Ausgleich zur Flächenversiegelung wird in Kalkreuth der ehemalige Melkstand an der Röder abgerissen und renaturiert.  

Ein betreutes Wohnen wird im neuen DRK-Objekt nach jetzigem Stand ausgeschlossen. Doch die Gemeinbedarfsfläche könnte die Kommune auch noch anderweitig nutzen. Derzeit ist schon eine DRK-Sozialstation im Ärztehaus An der Mart unter Pflegedienstleiterin Katja Kümmig in Betrieb. Zu den Leistungen gehören die häusliche und die Behandlungspflege, die Vermittlung weiterer Angebote wie auch Pflegekurse sowie Hilfe bei Antragstellung für eine Pflegestufe oder an das Sozialamt.  

www.drkgrh.de/sst-ebersbach

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