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Warum aus vier Filialen drei werden

Der Drogeriemarkt am Demianiplatz in Görlitz schließt in wenigen Monaten. Eine andere dm-Filiale wird dafür aber saniert.

Von Susanne Sodan
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Die DM-Filiale am Demianiplatz wird Anfang kommenden Jahres ausziehen.
Die DM-Filiale am Demianiplatz wird Anfang kommenden Jahres ausziehen. © Nikolai Schmidt

Zu Beginn kommenden Jahres wird es in Görlitz nur noch eine Innenstadtfiliale der Drogeriekette dm geben: Der Standort am Demianiplatz fällt weg. „Der Mietvertrag läuft Ende des Jahres aus“, sagt Heike Hentschke, dm-Gebietsverantwortliche. Verlängern möchte sie nicht, denn die Filiale am Demianiplatz ist mittlerweile zu klein für das Geschäftskonzept des Drogeriemarktes, erklärt sie. Bis zum 31. Januar wird Ausverkauf sein. Die zweite Innenstadtfiliale, die auf der Berliner Straße, bleibt und wird modernisiert. Bereits im September sollen die Arbeiten beginnen.

Während dm in Bautzen und Zittau zum Beispiel nur einen Markt betreibt, sind es in Görlitz vier: die beiden in der Innenstadt, der in Rauschwalde sowie der im Neiße-Park in Königshufen. Bereits voriges Jahr hatte dm angekündigt, dass es Veränderungen bei den Innenstadt-Filialen geben wird. Beide, die auf der Berliner Straße und die am Demianiplatz, sind eigentlich zu klein für die heutige dm-Konzeption. Das Unternehmen setzt auf Ladengrößen ab 600 Quadratmetern, hatte Heike Hentschke voriges Jahr gegenüber der SZ erklärt. 

Deshalb wollte dm gerne einen großen Innenstadtmarkt einrichten, statt der beiden kleinen. Nur, wo? Nach passenden Geschäftsräumen im Görlitzer Zentrum wurde gesucht, „wir haben in den historischen Gebäuden aber keine ausreichend großen Flächen für uns gefunden“, erzählt Heike Hentschke. Deshalb fiel die Entscheidung, die sich voriges Jahr bereits angedeutet hatte: Die Filiale an der Berliner Straße wird modernisiert, die am Demianiplatz wird dagegen nicht weitergeführt.

Innenstadthändler beklagen auch immer wieder die ungünstigen Parkmöglichkeiten am Demianiplatz. Auch für Lieferanten soll es dort ein enges Pflaster sein. Tatsächlich sei es nun längere Zeit durch die Bauarbeiten auf dem Postplatz und dessen Sperrung schwieriger gewesen, bestätigt Heike Hentschke. Andererseits gebe es im Parkhaus im City Center gute Parkmöglichkeiten. Hauptgrund für die dm-Schließung am Demianiplatz sei aber nicht der Platz für Autos draußen, sondern der Platz für die Waren drinnen. „Eine Filiale in der Görlitzer Innenstadt ist auch ausreichend.“ Entlassungen sind nicht angedacht, die Mitarbeiter sollen in den drei anderen Görlitzer Filialen eingesetzt werden.

Räumlich erweitern lässt sich zwar auch die Filiale auf der Berliner Straße nicht. Inhaltliche Erweiterungen soll es aber mit der Modernisierung geben. So wird die Fotostation erneuert und mit mehr Funktionen ausgestattet. Vor allem soll die Technik auf den neuesten Stand kommen, mit neuen Kassen und neuem Fahrstuhl, „so, dass wir die nächsten zehn Jahre dort gut zurechtkommen“, sagt Heike Hentschke. „Manche Kunden haben es vielleicht bemerkt, dass manchmal Kisten unten stehen und nicht so schnell weggeräumt werden können.“ Denn der Fahrstuhl zum Warenlager hinauf sei in letzter Zeit öfter ausgefallen. 

Während der Arbeiten, etwa vier Wochen, wird das Geschäft geschlossen sein. In dieser Zeit ist aber die Filiale am Demianiplatz noch offen. Ein Vorhaben bleibt: ein Einzug ins City Center. Inhaber Winfried Stöcker, dem auch das Jugendstilkaufhaus gehört, möchte beides räumlich verbinden, im City Center sollen die Verkaufsflächen neu geordnet werden. Ergäbe sich dadurch eine Fläche, die groß genug ist, würde dm gerne einziehen.

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