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Warum die Luisenhof-Betreiber Danke sagen

Die Dresdner Gastronomen hatten eine schwere Zeit nach dem Abbrennen ihres Wohnhauses. Wie es jetzt weitergeht.

Von Julia Vollmer
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Das Luisenhof-Betreiber-Ehepaar Carsten und Carolin Rühle.
Das Luisenhof-Betreiber-Ehepaar Carsten und Carolin Rühle. © Michael Schmidt

Sie haben schwere Zeiten hinter sich. Am letzten Juli-Wochenende war das Wohnhaus des  Luisenhof-Betreiber-Ehepaars Carsten und Carolin Rühle  bei einem Feuer komplett ausgebrannt.

 "Es ist unbewohnbar", sagte ein hörbar bewegter Carsten Rühle damals am Telefon. Sie wagten einen Neustart und fanden ein neues Heim, vermittelt von dem bekannten Investor Reinhard Saal. Jetzt wollen die beiden etwas zurückgeben und veranstalteten am Dienstagabend die erste Benefiz-Party in ihrem Restaurant zu Gunsten des Mutperlen-Projektes für krebskranke Kinder. 

Mutperlen erzählen Krankengeschichten, denn jede einzelne Perle steht für eine Behandlung – eine rote für jede Blutabnahme, eine blau-weiße für jede Operation. Aufgefädelt entsteht oft eine mehrere Meter lange Kette. Seit 2011 sammelt der Sonnenstrahl-Verein Geld für „Mutperlenketten“, um die Kinder in dieser schwierigen Lebensphase besser zu begleiten. "Mir war das ein großes Anliegen, da ich meine Oma selbst lange gepflegt habe, als sie Krebs hatte", so Carolin Rühle. Außerdem habe Mut immer eine große Rolle in ihrem Leben und auch bei der Neueröffnung des Luisenhofes gespielt.

Nach dem Brand im Juli mussten sie neu anfangen, mit ihren Kindern erst bei Carolin Rühles Eltern wohnen und jetzt im neuen Heim. "Wir haben fast alles Materielle verloren, auch Fotos und Erinnerungen wie mein Brautkleid", erzählt sie. Doch aufgeben kam nicht infrage. Das Restaurant lief die ganze Zeit weiter. "Als Eltern muss du auch funktionieren, ihnen in der Schule und bei den Hobbies helfen", sagt sie.

"Wir haben natürlich gründlich überlegt und so eine Übernahme eines Traditionshauses hat auch sehr viel mit Mut zu tun", so die Inhaberin. Seit gut anderthalb Jahren betreiben die beiden jetzt ihr Lokal auf dem Weißen Hirsch. "Wir sind sehr zufrieden, wie es läuft. Für Weihnachten und Silvester sind wir schon ausgebucht", erzählt sie. Weiter ausbauen wollen sie Veranstaltungen wie den Tanztee, der gut angenommen werde. Die beiden erweiterten ihr Restaurant mit einem zusätzlichen Speisesaal. Angeschlossen an den Panoramaraum sind 66 Sitzplätze mehr entstanden. Eingerichtet wurde die neue Fläche im selben Stil wie das im März 2018 nach fast dreijähriger Schließzeit wiedereröffnete Restaurant.