Riesa. Monatelang hingen die 34.000 Beschäftigten bei Real in der Luft. Nach langem Hin und Her in der Frage, wer die Supermarktkette kaufen könnte, hat sich letztendlich die SCP Group durchgesetzt. Am Freitag verkündete Metro-Chef Koch auf der Hauptversammlung der Unternehmensgruppe auch offiziell, dass man sich geeinigt habe.
Offen bleibt nach wie vor, was der Verkauf an das deutsch-russische Konsortium für die Real-Filiale im Riesapark bedeutet. Wie die Deutsche Presseagentur berichtet, wollen die Käufer 50 Märkte für mindestens zwei Jahre weiter betreiben. Der größte Teil der Filialen soll jedoch an andere Händler wie Edeka oder Kaufland gehen - und rund 30 Standorte geschlossen werden.
Winkt bessere Bezahlung?
Während in Düsseldorf Real-Mitarbeiter gegen den Verkauf protestierten, kann die für den Einzelhandel zuständige Verdi-Gewerkschaftssekretärin Heike Flaxa ihm auch Gutes abgewinnen. "Ich denke, es muss langsam zum Ende kommen", sagt sie mit Verweis auf das lange Gezerre um die Märkte. Die Unsicherheit "nervt die Leute so sehr".
Für manche Märkte könne der Verkauf sogar eine Chance sein, sagt Flaxa weiter. "Ein großer Teil soll meines Wissens an Kaufland gehen." Damit sei auch eine anständige Bezahlung für die Mitarbeiter gesichert. Dass es in Riesa bereits eine Kaufland-Filiale in der Elbgalerie gibt, müsse nichts bedeuten. "Ich denke, der Markt im Riesapark ist weit genug entfernt. In anderen Städten wie etwa in Meißen betreibt Kaufland ebenfalls zwei Märkte."
Anders sehe die Sache aus, wenn doch Edeka den Zuschlag für den Riesaer Real-Markt erhalten sollte - oder wenn die Filiale ganz geschlossen werden sollte. Am Freitag war in dieser Frage noch nichts vonseiten der Metro und dem Käufer zu erfahren. "Wir können uns derzeit noch nicht zu einzelnen Standorten äußern und bitten um Verständnis", hieß es lediglich auf eine SZ-Anfrage.
Eine Aktionärsvertreterin brachte es auf der Hauptversammlung der Metro-Gruppe in Düsseldorf auf den Punkt: "Für uns ist die Zitterpartie vielleicht im Sommer vorbei, für die Mitarbeiter fängt sie dann erst an. Denn sie wissen noch nicht, wohin es geht." (mit dpa)
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