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Weiterer Kinderkampfkurs ab Februar

Die Gruppen der Sportschule Jan Thormeyer sind schon nach zwei Monaten ausgelastet. Doch der Trainer hat reagiert.

Von Kathrin Krüger
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Bruno und Bastian (Mitte) üben Notwehrtechniken im Falle eines Angriffs mit Trainer Jan Thormeyer. Die Sportschule hat in Großenhain schnell Zulauf gefunden.
Bruno und Bastian (Mitte) üben Notwehrtechniken im Falle eines Angriffs mit Trainer Jan Thormeyer. Die Sportschule hat in Großenhain schnell Zulauf gefunden. © Kristin Richter

Großenhain. Zuerst sind Schattenboxen und Bauwippe angesagt. Die elf Kinder, davon ein Mädchen, kämpfen gegen einen unsichtbaren Gegner bzw. die eigene Trägheit. Dann sollen sie in die Hocke gehen und später nach links und rechts treten. Schließlich wird geübt, wie die Kinder einen direkten Angriff auf sie abwehren können: Die Hände des Gegners nach unten drücken und ihn dann von sich stoßen.

Krav Maga nennt sich die Selbstverteidigungstechnik, die Trainer Jan Thormeyer mit den Kindern übt. Drei Schülergruppen bietet der Zschauitzer seit November in der Meißner Straße 9 an – in der ehemaligen Creativ Factory. Schon sind alle Kurse ausgebucht, obwohl sie 40 Euro pro Monat kosten. „Ich bin mega überrascht, dass das Training so gut angenommen wird“, freut sich Jan Thormeyer. Er ist ausgebildeter Kids Instruktor in dem aus Israel stammenden Kontaktkampf. 

„Es soll Spaß machen, und ich bringe den Kindern bei, wie sie sich effektiv verteidigen können“, sagt der 41-Jährige. Schon beim Tag der offenen Tür am 9. November habe es großen Zulauf gegeben, bis auf die Straße zog sich die Schlange der Interessenten. Nun bietet Jan Thormeyer ab Februar einen weiteren Kurs für die Erst- und Zweitklässler an: Dienstags und Donnerstag jeweils eine Stunde.

Thormeyer arbeitete 20 Jahre als Verkäufer in einem Dresdner Sportladen. Als dort Schluss war, machte er seine eigene Sportschule auf. „Seminare habe ich auch früher schon gehalten“, sagt er. An der Schacht-Oberschule und der Grundschule Bobersberg ist er durch den Ganztagsunterricht bekannt. Dennoch ist er nicht der einzige Anbieter in der Stadt.

Doch was seine Selbstverteidigungskurse besonders macht, ist die Wertevermittlung. So stand der Dezember unter dem Thema Dankbarkeit, der Januar ist mit „Durchhalten“ überschrieben. Alle Kinder und Jugendlichen bis zur achten Klasse bekommen eine Hausordnung, in der zum Beispiel steht, dass Schwächen akzeptiert werden, keiner schreit und alle sich begrüßen und verabschieden. „Ein gutes Feedback ist für die Kinder das A und O“, sagt Jan Thormeyer. 

Das begeistert auch Anett Tolkendorf aus Bieberach. Sie hat ihren zehnjährigen Bastian in den Kurs gegeben, weil sie überzeugt ist, dass Kinder sich wehren müssen. Auch Daniela Richter, die Mutter des elfjährigen Bruno, aus Kalkreuth ist froh, auf Krav Maga gestoßen zu sein. Bruno gefällt es, auch die Fitness kommt nicht zu kurz. Körperbeherrschung und Willenskraft werden geschult. Drei Monate dauert das Training mindestens, danach kann ein Vertrag verlängert werden.

Unterdessen geht das Üben auf der dicken Matte weiter. Auch ein Boxsack hängt im Raum und Equipment fürs Fitnessboxen. Doch das ist den Erwachsenen überlassen. Dafür sind allerdings noch Plätze frei.

Weitere Infos zur Sportschule gibt es hier.