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Sachsens Fraktionen für mehr Effizienz in der politischen Bildung

Die Themen im sächsischen Lehrplan sollten näher am Leben der Schüler sein, fordern die Fraktionen im Landtag. Was sie sich konkret vorstellen.

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Schule ist oft zu weit weg von der Praxis, kritisiert SPD-Bildungsexpertin Sabine Friedel im sächsischen Landtag. Die Fraktionen fordern eine wirkungsvollere politische Bildung in Sachsens Schulen.
Schule ist oft zu weit weg von der Praxis, kritisiert SPD-Bildungsexpertin Sabine Friedel im sächsischen Landtag. Die Fraktionen fordern eine wirkungsvollere politische Bildung in Sachsens Schulen. © Philipp von Ditfurth/dpa (Symbolbild)

Dresden. Die Mehrheit der Fraktionen im Landtag wünscht sich eine bessere Effizienz der politischen Bildung. "Es braucht angesichts der immer komplexer werdenden Themen vor allem mehr praktische, lebensnahe Bildung an unseren Schulen", erklärte SPD-Bildungsexpertin Sabine Friedel.

"Konkret heißt das: Was lebensrelevant ist, muss lehrplanrelevant werden: Gesundheit, Wirtschaft, Kommunikation, Verantwortung, Politik - all das braucht mehr Aufmerksamkeit. Was hilft es im Leben, wenn man die binomischen Formeln oder den Verlauf des 30-jährigen Krieges auswendig gelernt hat?"

Grüne und Linke sprachen sich für erweiterte Angebote aus. Es brauche mehr politische Bildung – aber nicht als ein Schulfach unter vielen, sondern als Unterrichts- und Schulprinzip", sagte Christin Melcher (Grüne). Schulen sollten nicht nur in der Theorie Demokratie vermitteln, sondern selbst demokratische Institutionen sein.

Sachsens AfD fordert ausgewogenen Gemeinschaftskundeunterricht

Politische Bildung könne nur gelingen, wenn sie an der gesellschaftlichen Realität und der konkreten Lebenswirklichkeit junger Menschen ansetze, betonte Luise Neuhaus-Wartenberg (Linke). Dafür brauche es mehr Raum und Zeit als bisher.

Nach den Worten von CDU-Rechtspolitiker Martin Modschiedler wird angesichts einer zunehmenden gesellschaftlichen Polarisierung mehr den je ein Dialog gebraucht. "Wir benötigen dafür Angebote und Formate, bei denen Politik, Gesellschaft und Experten miteinander ins Gespräch kommen können."

Die AfD hält politische Bildung am besten in einem ausgewogenen Gemeinschaftskundeunterricht aufgehoben. "Dafür braucht es keine außerschulischen Vereine, die mit Steuergeld unseren Kindern die richtige Haltung mittels einer zunehmenden Staatsbürgerkunde 2.0 ideologisch eintrichtern", sagte der Abgeordnete Rolf Weigand. (dpa)