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Alle Sächsischen Kliniken sollen erhalten werden - mit Änderungen

Gesundheitsministerin Köpping will keine Krankenhäuser in Sachsen schließen. Trotzdem kommen auf diese und die Patienten Änderungen zu.

Von Thilo Alexe
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Krankenhäuser in Sachsen müssen sich auf Veränderungen einstellen.
Krankenhäuser in Sachsen müssen sich auf Veränderungen einstellen. © dpa/Marijan Murat (Symbolfoto)

Nach der Wende gab es 120 Krankenhäuser in Sachsen, heute sind es noch 78. Damals lebten allerdings rund 700.000 Menschen mehr im Freistaat, zudem können mittlerweile Eingriffe häufiger als früher ambulant erfolgen. Dennoch: Weitere Schließungen sollen nicht dazukommen. Sachsens Regierung will an allen 78 Krankenhäuser im Freistaat festhalten. Allerdings müssen sich manche Einrichtungen auf Veränderungen einstellen. "Wir wollen alle Krankenhäuser in Sachsen erhalten", sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping am Donnerstag im Landtag. "Aber die Krankenhäuser werden sich inhaltlich verändern müssen", ergänzte die SPD-Politikerin

Im Gespräch ist die Schaffung von Gesundheitszentren mit nur einem Teil des medizinischen Angebots. Am Dienstag befasst sich Köpping zufolge das Kabinett mit der Novelle des 30 Jahre alten Krankenhausgesetzes. Die Ministerin betonte: "Jeder Patient soll in jeder Region gut behandelt werden können, ohne dass überall alles angeboten wird."

Sachsens Krankenhäuser stehen nach Darstellung mehrerer Gesundheitspolitiker vor großen Herausforderungen. Dazu zählen Investitionen, aber auch der Umgang mit Kosten aufgrund der Fallpauschalen sowie die Gewinnung von Fachkräften gerade in ländlichen Regionen.

"Wir brauchen sie alle"

"Wir brauchen sie alle", sagte die SPD-Abgeordnete Simone Lang über die Einrichtungen. Die Frage sei aber in welcher Form und mit welchen Angeboten. Für die Linke betonte Susanne Schaper, dass Krankenhäuser keinen Gewinn abführen sollten. Das Gesundheitssystem solle nicht profitorientiert arbeiten. Für die AfD bezeichnete der Abgeordnete Frank Schaufel die Gesundheitszentren als Krankenhaus light.

In dem Antrag von CDU, Grünen und SPD, der der Debatte zugrunde lag, fordern die Koalitionsfraktionen die Regierung dazu auf, die flächendeckende Grundversorgung sicherzustellen. Zudem solle es spezialisierte Schwerpunktzentren geben. Köpping sagte, die Einteilung nach Regel-, Schwerpunkt- und Maximalversorgern solle beibehalten werden. Neu ist nach ihren Worten die Möglichkeit, weitere Kategorien einzuführen. Dazu zähle die des Gesundheitszentrums.

Köpping verwies auf Investitionen von rund 200 Millionen Euro jährlich in die Krankenhäuser. Aus der Opposition kam Kritik. Unlängst hatte auch der Landesrechnungshof auf den Finanzbedarf der beiden Universitätskliniken in Dresden und Leipzig hingewiesen. Allein um das jetzige Niveau der medizinischen Maximalversorger zu halten, seien an jedem Standort rund 80 Millionen Euro an Investitionen notwendig.