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Linke-Kandidatin Rackete stellt sich in Sachsen vor: Mit diesen Themen will sie zur Europawahl punkten

Carola Rackete tritt als Spitzenkandidatin für Sachsens Linke zur Europawahl an. Nun hat sie sich hier der Basis vorgestellt. Die Ökologin will die Klimapolitik ins Zentrum rücken. Auch zur Partei hat sie eine Meinung.

Von Thilo Alexe
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Carola Rackete soll auf Platz zwei der Linkenliste für die Europawahl antreten. Sie wird vom sächsischen Landesverband unterstützt.
Carola Rackete soll auf Platz zwei der Linkenliste für die Europawahl antreten. Sie wird vom sächsischen Landesverband unterstützt. © dpa

Die designierte Spitzenkandidatin der Linken für die Europawahl, Carola Rackete, will Klima- und Sozialpolitik ins Zentrum ihres Wahlkampfes rücken. „Für mich ist die soziale Frage mit der Klimafrage sehr stark verknüpft“, sagte Rackete am Montagabend, als sie sich in einem Onlineformat der Linkenbasis in Sachsen präsentierte.

Die Ökologin, die sich derzeit für ein Forschungsprojekt in Island aufhält, will die Folgen von Waldbränden und Hitzewellen thematisieren. Sie verwies darauf, dass in Italien bereits Bauarbeiter gestorben seien, die bei hohen Temperaturen im Freien arbeiten mussten. Generell will sie die Folgen des Klimawandels in den Fokus nehmen und ein Bewusstsein dafür schaffen, was ohne Gegensteuern passiert.

Veränderung geht nur mit den Menschen vor Ort

Rackete, die als Kapitänin Flüchtlinge im Mittelmeer rettete, plädiert für eine Umgestaltung des milliardenschweren Green Deals, mit dem die EU bis 2050 die Treibhausgase auf null senken will. Die Frage „Wer bezahlt für die Krise?“ müsse ein stärkeres Gewicht bekommen. Mit Blick auf den Strukturwandel in der Lausitz und damit verknüpfter Renaturierung einstiger Abbauflächen sagte Rackete, so etwas könne generell nur gemeinsam mit den Menschen vor Ort umgesetzt werden.

Die Umwelt- und Flüchtlingsaktivisten äußerte sich auch zur Lage der Linken. Sie äußerte die Hoffnung, dass bei klarer Linie die Partei viel Engagement entfalten könne. Sie werde oft gefragt, warum sie mit ihrem Klima-Schwerpunkt nicht für die Grünen kandidiere. Rackete verwies dabei auf die Haltung der Linken zur Flüchtlingspolitik. Zudem rücke die Partei Antifaschismus ins Zentrum. Das sei „ein Kernthema der Linken". Rackete sprach sich zudem für eine „feministische Linie“ aus. Antifeminismus sei oft ein Einfallstor für Rechtsextremismus.

Listenplatz entscheidet sich im November

Die Parteilose soll nach dem Wunsch der Linkenspitze auf Platz zwei der Europaliste hinter Parteichef Martin Schirdewan kandidieren, im November entscheidet ein Parteitag. Zudem soll sie als eine Art sächsische Kandidatin mit der Unterstützung des Landesverbandes einen Teil des Wahlkampfes im Freistaat absolvieren. Rackete plant die Übernahme des Büros der Dresdner Europaabgeordneten Cornelia Ernst, die nach 15 Jahren in Brüssel nicht erneut kandidiert. Rackete will im Umweltausschuss des EU-Parlaments arbeiten und sich dort auch für die Eindämmung von Bodenspekulationen und mehr Unterstützung für die ökologische Landwirtschaft einsetzen.