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Trotz Auftrittsverbot: AfD-Kandidat Krah zeigt sich in Dresden im Wahlkampf

Nach seinen SS-Aussagen hat Maximilian Krah, AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl, seinen Verzicht auf Wahlkampfauftritte erklärt. Nun wurde er in Dresden-Prohlis bei der "Basisarbeit" mit Kollegen gesichtet.

Von Thilo Alexe
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Trotz eines Auftrittsverbots der AfD-Spitze hat sich der Europakandidat Maximilian Krah im Wahlkampf gezeigt. Laut Bild-Zeitung war er im Prohils-Center in Dresden mit AfD-Kollegen am Start.
Trotz eines Auftrittsverbots der AfD-Spitze hat sich der Europakandidat Maximilian Krah im Wahlkampf gezeigt. Laut Bild-Zeitung war er im Prohils-Center in Dresden mit AfD-Kollegen am Start. © Sebastian Willnow/dpa

Dresden. Der in die Kritik geratene AfD-Abgeordnete Maximilian Krah hat seinen Auftritt an einem Wahlkampfstand der Partei in Dresden verteidigt. "Ich habe plakatiert und zuvor die Parteifreunde am Stand begrüßt. Das ist kein Wahlkampf, das ist Basisarbeit", sagte der EU-Spitzenkandidat der AfD Sächsische.de

Krah ist wegen Spionagevorwürfen gegen einen früheren Mitarbeiter und umstrittenen Äußerungen zur SS parteiintern in der Kritik. In der vergangenen Woche hatten die beiden Parteichefs Alice Weidel und Tino Chrupalla von einem massiven Schaden für die AfD im Wahlkampf gesprochen.

Krah habe intern dafür die Verantwortung übernommen. Er habe sein Mandat im Bundesvorstand niedergelegt. Zudem wolle er „bis zum Wahltag an keinen weiteren Wahlkampfveranstaltungen teilnehmen“, betonten die AfD-Chefs in der vergangenen Woche. Der „konsequente Rückzug“ aus der Öffentlichkeit sei im Bundesvorstand „mehrheitlich begrüßt“ worden.

Die Bild hatte zuerst über den Auftritt berichtet. Sie veröffentlichte Bilder, die den 47-jährigen Sachsen in blauer Jacke mit AfD-Logo mit einem Kaffeebecher und einer Zigarette in der Hand neben einigen Menschen und einem AfD-Sonnenschirm vor dem Prohlis-Center zeigen. Wann genau die Bilder entstanden, ist darauf nicht erkennbar. Sachsens Landesverband gab keine Einschätzung zu dem Auftritt ab und verwies auf die Bundespartei. Die wollte die Angelegenheit nicht kommentieren.

Krah hatte sich unlängst in einem Interview mit einer italienischen Zeitung auch zur SS geäußert. Er wurde mit den Worten zitiert: "Ich werde nie sagen, dass jeder, der eine SS-Uniform trug, automatisch ein Verbrecher war." Darauf kündigte äußerst rechte französische Partei Rassemblement National um Marine le Pen die Zusammenarbeit mit der AfD im künftigen Europaparlament auf. (mit dpa)