SZ + Politik
Merken

Maximilian Krah will in den AfD-Vorstand

Der Dresdner Europaabgeordnete kandidiert für den Bundesvorstand der AfD. Und kritisiert die Beschäftigung der Partei mit sich selbst.

Von Thilo Alexe
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Der AfD-Europaabgeordnete Maximilian Krah auf dem Dresdner Theaterplatz.
Der AfD-Europaabgeordnete Maximilian Krah auf dem Dresdner Theaterplatz. © Matthias Rietschel

Der Dresdner AfD-Europaabgeordnete Maximilian Krah will in den Bundesvorstand der Partei. Der Jurist verkündete seine Kandidatur für den Bundesparteitag am Wochenende in Nordrhein-Westfalen auf einem auf Facebook geposteten Video. 2020 sei bisher kein gutes Jahr für die AfD gewesen, betont Krah darin. Er fügt hinzu: „Obwohl eine große Anzahl unserer Mitmenschen erkennen, dass die Politik der etablierten Parteien in die falsche Richtung läuft, gelingt es uns nicht, in signifikanten Teilen diese Menschen zu überzeugen, sich uns anzuschließen und uns zu wählen.“

Anstatt zu zeigen, dass ein anderes Deutschland möglich sei, „sind wir leider dazu übergegangen, uns mit uns selbst zu beschäftigen“. Ohne an diesem Punkt Details zu nennen, spielt Krah damit offenkundig auf den Konflikt zwischen dem offiziell aufgelösten Flügel und vergleichsweise moderateren Kräften um Parteichef Jörg Meuthen an.

Von der CDU in die AfD

Der vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte Flügel gruppierte sich um die AfD-Politiker Björn Höcke und Andreas Kalbitz. Vom damaligen brandenburgischen AfD-Chef trennte sich die Partei wegen zurückliegender Kontakte ins rechtsextreme Milieu, der Vorstand erklärte Kalbitz‘ Mitgliedschaft für nichtig.

Das verschärfte interne Konflikte. Meuthen, der die Trennung befürwortete, sah sich Kritik von Co-Chef Tino Chrupalla ausgesetzt, der für weitere Prüfungen plädierte. Krah sagte, er biete sein Mitwirken im Bundesvorstand an, „weil ich keiner politischen Strömung unserer Partei fernstehe, aber in keiner Mitglied bin“.

Die Partei, die in Kalkar mehrfach vertagte Grundsatzbeschlüsse zur Sozial- und Rentenpolitik fassen will, befasst sich auch mit Nachwahlen zum Bundesvorstand. Kalbitz schied aus dem Gremium aus. Außer einem Beisitzer soll auch ein Schatzmeister gewählt werden. Krah war viele Jahre in der Dresdner CDU aktiv. Unter dem Eindruck der Flüchtlingspolitik des Bundes trat er 2016 aus und im selben Jahr in die AfD ein. Seit 2019 ist er Europaabgeordneter.