Kommentar zum AfD-Umfragehoch in Sachsen: Wer nicht handelt, schürt weitere Erfolge
Das Ergebnis ist eindeutig und für die AfD sehr schmeichelhaft: Mehr als jeder dritte Wähler im Freistaat Sachsen würde – wenn an diesem Sonntag Landtagswahl wäre – seine Stimme an die Deutschalternativen vergeben.
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Überrascht über diesen Zwischensieg mit großem Vorsprung dürfte niemand sein, der aufmerksam verfolgt, weshalb sich zurzeit immer mehr Bürger bewusst gegen die anderen Parteien entscheiden.
Denn für die zahlenmäßige Stärke der AfD sorgen am Ende eben nicht deren eigenen Politikangebote wie die plakative Forderung zur Abschaffung der EU.
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Stattdessen profitiert die AfD – und das nicht nur in Sachsen – vor allem von der Unfähigkeit und dem spürbaren Unwillen der aktuellen Regierungsparteien im Bund und in vielen Ländern, endlich auf jene Probleme vernünftig zu reagieren, die den Wählern heute jeden Tag mehr Sorgen bereiten: hohe Energiepreise, illegale Migration oder die vielen Löcher im medizinischen Versorgungssystem. Dass es in Deutschland vielerorts nicht mehr rund läuft, ist für jeden spürbar.
Die neue Sachsen-Umfrage ist deshalb auch eine Riesenklatsche in Richtung Berlin, wo man es sich in puncto AfD gern einfach macht. Dann ist es eben der Ossi und dessen mangelhaftes Demokratieverständnis, welches dafür sorgt, dass eine rechtslastige Partei im Aufwind ist.
Dass die AfD auch im Westen Erfolge feiert, wird hinten angestellt. Solange aber Ideologie vor fachlich notwendige Entscheidungen gestellt wird, wird sich an dem gefährlichen Trend nichts ändern.
Die AfD ist auch als reine Protestpartei nicht zu unterschätzen, weil sich an ihrer jeweiligen Stärke ablesen lässt, wie unzufrieden die Bevölkerung wirklich ist. Und jede demokratische Partei, die das nicht rechtzeitig erkennt, gerät in Gefahr, irgendwann ganz außen vor zu bleiben.
E-Mail an Gunnar Saft