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Schwere Verletzungen: Radfahrerin fährt gegen offene Autotür in Dresden

Wieder ist eine Radfahrerin bei einem sogenannten Dooring-Unfall in Dresden schwer verletzt worden. Im Mai endete in Coswig ein solcher Unfall tödlich. Wie können Radfahrer besser geschützt werden?

Von Fionn Klose
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Am Donnerstagvormittag wurde eine Radfahrerin bei einem sogenannten Dooring-Unfall schwer verletzt.
Am Donnerstagvormittag wurde eine Radfahrerin bei einem sogenannten Dooring-Unfall schwer verletzt. © Symbolfoto/dpa/Marijan Murat

Dresden. Am Donnerstagvormittag ist eine Radfahrerin bei einem sogenannten Dooring-Unfall auf der Uhlandstraße in Dresden schwer verletzt worden.

Die 41-Jährige war zwischen Strehlener Straße und Reichenbachstraße unterwegs. Kurz nach der Schnorrstraße stand ein Mercedes am Straßenrand. Sie kam dem Auto näher, als sie daran vorbeifahren wollte, öffnete der 60-jährige Fahrer die Tür. Die Radfahrerin fuhr dagegen und stürzte. Sie musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Der Sachschaden beläuft sich auf etwa 1.000 Euro.

Immer wieder kommt es zu solchen Dooring-Unfällen (von door, englisch für Tür). Erst Ende Juli wurde ein Radfahrer leicht verletzt, der gegen eine sich plötzlich öffnende Autotür fuhr. Anfang Mai starb in Coswig durch einen Dooring-Unfall ein 54-jähriger Radfahrer an seinen schweren Verletzungen.

Schwere Verletzungen bei jedem fünften Dooring-Unfall

Diese Unfälle sind nicht selten. Die Polizei zitierte 2020 eine Studie, laut der bis zu 18 Prozent aller innerörtlichen Fahrrad- und Fußgängerunfälle auf ruckartig geöffnete Autotüren zurückgeführt werden können. Laut der Studie ende jeder fünfte Dooring-Unfall mit schweren Verletzungen für Radfahrer: oft mit Frakturen der Beine sowie Kopfverletzungen.

Abstand halten und selbstbewusstes Mitfahren im Fließverkehr könnten Radfahrern helfen, solche Unfälle zu vermeiden. Autofahrern rät die Polizei zu mehr Umsicht, beispielsweise durch den "holländischen Griff", bei dem die Autotür durch den der Tür abgewandten Arm geöffnet wird, was automatisch einen Schulterblick mit sich ziehe.

Die Dresdner Stadtverwaltung hat zwischen Juni 2022 und August 2023 auf acht zusätzlichen Straßen zwischen Längsparkflächen und Radwegen Trennstreifen markieren lassen.

Wie die Stadtverwaltung mitteilte, sei dazu, je nach Platzverhältnissen auf den Straßen, ein Zwischenraum von 0,5 bis 0,75 Metern gekennzeichnet worden. Mit weißen, parallel verlaufenden Strichen sind die Schutzstreifen für Radfahrer markiert. Das soll sie vor sich plötzlich öffnenden Autotüren schützen und unvermittelte Ausweichmanöver auf die Fahrbahn ersparen. (SZ/ftk)