Warum die Bäckereien Kunath im Rödertal kurzzeitig schließen
Wachau. Im Wachauer Ortsteil Leppersdorf steht seit vielen Jahren in der Nähe der Kirche eine Bäckerei. Dort duftet es bereits vor der Tür nach frisch gebackenen Kuchen und Brötchen. Seit 1955 betreibt die Familie Kunath den Handwerksbetrieb und hat zwei Filialen, eine in Wachau und eine weitere an der Hauptstraße in Radeberg. Nun sollen alle Läden kurzzeitig geschlossen werden.
Auch die Filialen in Radeberg und Wachau bleiben zu, denn da am Firmensitz in Leppersdorf die Backstube still stehen wird, können auch die Außenstellen nicht beliefert werden - aber nur für eine Woche.
Was wird in der Bäckerei erneuert?
Die traditionelle Backstube an der alten Hauptstraße in Leppersdorf wird ab dem kommenden Montag verschönert, erzählt Anita Kunath gut gelaunt: "Die Idee für die Neugestaltung des Vorraums kam mir tatsächlich beim Mittagsschlaf." Die Tochter des Geschäftsführers Martin Kunath knetet frühmorgens selbst noch den Teig für die Backwaren.
So sei ein kleiner hölzerner Dachstuhl mit offenen Balken sicher eine optische Verschönerung, dachte sie und ging mit dieser Idee direkt zum örtlichen Dachdecker. Nun ist der Dachstuhl des kleinen Cafés im Vorraum seit knapp drei Wochen fertig. Der Raum werde von Anita Kunath noch mit ihrem geliebten "Deko-Schnulli" verschönert, wie sie es nennt. "Zum Beispiel hänge ich ein Mobile hinein", sagt sie.
Die sechs Stühle für die Café-Gäste sind bereits mit rotem Kunstleder neu überzogen worden und sollen sich in einer Woche neben den zwei Tischen wieder an ihrem gewohnten Platz einfinden. Für die Gäste soll bei frühlingshaftem Wetter auch der kleine Außenbereich wieder eröffnet werden. Im Garten finden Kaffee-Freunde zwei Tische. "Wann wir außen öffnen, entscheiden wir spontan", erklärt die Bäckermeisterin. "Wenn ich morgens rausgehe und feststelle, heute ist ein guter Tag dafür, dann öffnen wir einfach."
Neben dem Vorraum-Café haben die Handwerker nun auch in der Backstube zu tun. Dort müsse der Fußboden im sogenannten Garraum erneuert werden, erklärt Anita Kunath: "Dort garen, also ruhen, unsere Brote und die Teiglinge. Der Epoxidharz-Boden löst sich ab und wir lassen nun einen Edelstahlboden verlegen." Auch dafür wurde eine ansässige Metallbaufirma beauftragt.
Zudem soll die Rückwand im Verkaufsraum neu gestaltet werden, denn: "Die sieht einfach nicht mehr schön aus", sagt Kunath.
Wie sieht das Frühlingsangebot aus?
Die Bäckerei wird am 13. März wieder zu den gewohnten Öffnungszeiten Kunden empfangen. Der Radeberger Laden wird aber erst am 14. März wieder öffnen, denn montags hat dieser traditionell geschlossen.
Zur Wiedereröffnung der Bäckerei Kunath wird es dann keine Pfannkuchen mehr geben, denn die Saison ist vorbei. "Wir starten dann das Oster- und Sommerangebot zum Beispiel mit Osternestern", erklärt Kunath. Diese seien aus Mürbeteig, mit Buttercreme gefüllt, bekämen einen grünen Kokosrasen, einen Schokoüberzug und Ostereier aus Marzipan.
Neu ins Sortiment werden Dinkelbrötchen aufgenommen. "Den Dinkelteig haben wir in der letzten Woche getestet und die Brötchen den Kunden zum Verkosten angeboten. Der Teig kommt mit wenig Hefe aus und durch den kalten Teig erhalten die Brötchen einen ganz besonderen Geschmack", erklärt Kunath.
Am Standort an der alten Hauptstraße in Leppersdorf befand sich schon lange eine Bäckerei. Die Großeltern von Anita Kunath hatten ihren Betrieb eigentlich in Großharthau. 1955 kauften sie das Geschäft in Leppersdorf. Seitdem wird dort traditionell gebacken.