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So geht die Sanierung des Landguts Hofewiese bei Langebrück voran

Dieses Jahr hat das Landgut Hofewiese bei Langebrück ein Abwassersystem und Wasserleitungen bekommen. Jetzt wird das Gasthaus saniert - vielleicht sogar mit Hilfe von Spenden.

Von Siri Rokosch
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Für die Sanierung des historischen Landguts Hofewiese ist jetzt der Bauantrag gestellt worden.
Für die Sanierung des historischen Landguts Hofewiese ist jetzt der Bauantrag gestellt worden. © René Meinig

Langebrück. Immer wieder wird der Hofewiese-Betreiber Holger Zastrow von Gästen gefragt, wann die Sanierung des historischen Gasthauses beginnt. Nun könnte es bald so weit sein, wie Zastrow Sächsische.de verrät.

Sanierung soll Stück für Stück erfolgen

Man dürfe sich nicht übernehmen, so Holger Zastrow, "damit wir unser Ziel umsetzen können, die Hofewiese Stück für Stück zu sanieren, so wie sie früher einmal war." Zastrow hat das alte Landgut mit seiner Frau gekauft und betreibt dort den Biergarten.

Langfristig sollen die Gäste auch das ehemalige Gasthaus wieder betreten können. Derzeit wird es als Lager genutzt, wenn es lange geregnet hat, steht der Keller teilweise unter Wasser. Türen und Türrahmen wurden von den ehemaligen Besitzern wohl mutwillig zerstört.

"Wenn wir mit dem Projekt scheitern, weil wir uns finanziell übernehmen, könnte ein neuer Investor kommen, und die Hofewiese so umbauen, dass sie nicht mehr von der Öffentlichkeit genutzt werden kann. Das wollen wir nicht", betont Zastrow und spricht dabei über diverse historische Gebäude im Großraum Dresden, in denen jetzt gutbetuchte Menschen unter anderem Eigentumswohnungen vermieten oder eine Seniorenresidenz betreiben. "Die Hofewiese soll für alle ein Erholungsort bleiben, so wie sie es früher war", so Holger Zastrow.

Bislang hatte er alle Sanierungsarbeiten und die damit verbundenen Auflagen der Stadt aus eigenen finanziellen Mitteln umsetzten können. Ob das auch bei dem Gasthaus gelingt? "Das müssen wir abwarten, schauen, welche Auflagen wir zum Beispiel vom Brandschutz und dem Denkmalschutz erhalten", sagt er. Jetzt wurde aber der Bauantrag für die Wiederherstellung des Landgutsgebäudes gestellt.

Zastrow schließt finanzielle Unterstützungen nicht mehr aus

Zastrow sagt: "Meine Frau und ich wollen möglichst lange unabhängig bleiben und alles im Griff behalten. Das Haus wird noch eine Herausforderung. Der Bauantrag ist eingereicht aber es wird sicher dauern, bis wir eine Genehmigung bekommen. Danach geht es an die Finanzierung."

In diesem Jahr hat die beiden die Abwasserlösung für den Biergarten und die Gebäude beschäftigt. Diese läuft nun seit Mitte Dezember, gespült werden kann aber noch nicht. Damit kann auch das Geschirr, das bereits vor Ort ist, noch nicht genutzt werden. Auch die Wiederherstellung nach historischen Vorgaben der Scheune laufen noch. Dort wurde der Bau der Toiletten bislang nicht genehmigt, sodass die Gäste weiterhin die mobilen WC-Anlagen nutzen müssen.

"Wir haben das Abwasserproblem der Hofewiese aus eigener Kraft gelöst, mit viel Geld und viel Einsatz - das hat vorher niemand geschafft", betont Zastrow. Laut eigenen Angaben hat er für das Projekt bisher keine Schulden aufgenommen. Doch das könnte sich jetzt ändern.

Zastrow denkt darüber nach, ein Crowdfunding ins Leben zu rufen, denn: "Viele Leute haben uns schon gefragt, ob sie uns unterstützen können, und vielleicht ist das jetzt der Zeitpunkt, an dem wir ja sagen." Grund seien zum einen die gestiegenen Baukosten und "die hohen Standards, die man uns auferlegt hat, um die Hofewiese als offenen Ort für alle zu erhalten".

Seit diesem Jahr gibt es ein Abwassersystem

Der Hofewiese am Gänsefuß in der Dresdner Heide fehlte seit mindestens der Wendezeit ein Abwassersystem. Nun gibt es eine hochmoderne dezentrale Abwasseranlage, die das gesamte Gelände, sowohl den Biergarten als auch das Haus, vom Abwasser befreit. Über acht Kammern, die sich am Eingangsbereich neben dem alten Gasthof und neben den Parkplätzen befinden, wird das Abwasser geklärt. Das System verfügt über einen Fettabscheider für den Küchenbereich, an Haus und Scheune, über eine abflusslose Grube, welche nach Bedarf geleert wird, einen Pufferspeicher, der die Abwassermenge reguliert sowie über eine Versickerungsanlage.

Das heißt, das Abwasser der Hofewiese wird gereinigt und später in das Steingrundwasser geleitet. Herausgefilterte Stoffe werden gesammelt und separat per Lkw abtransportiert.

Zusätzlich zum neuen Abwassersystem ist in diesem Jahr auf dem gesamten Grundstück der Hofewiese auch der Trinkwasseranschluss verlegt worden, und leistungsfähige Elektroleitungen. Die Hofewiese hat zwischen den Weihnachtsfeiertagen und auch am Neujahrstag geöffnet und geht nach dem ersten Januarwochenende (6. und 7. Januar 2024) in die Winterpause.