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Ehemaliges Freizeitzentrum Arnsdorf wird Wohnanlage für Ältere

Das leer stehende Gebäude am Freizeitpark 2 in Arnsdorf wird umgebaut. Dort entstehen Wohnungen für ältere Menschen. Was genau geplant ist.

Von Siri Rokosch
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Hier am Freizeitpark 2 in Arnsdorf sollen ab 2025 ältere Menschen betreut in ihren eigenen Wohnungen leben können.
Hier am Freizeitpark 2 in Arnsdorf sollen ab 2025 ältere Menschen betreut in ihren eigenen Wohnungen leben können. © Foto: SZ/Siri Rokosch

Arnsdorf. In Arnsdorf am Freizeitpark 2 war im Jahr 1996 ein Sport- und Freizeitzentrum fertiggestellt worden. In dem Gebäude befanden sich von da an unter anderem Geschäfte, eine Saunawelt, eine Pension, ein Restaurant und eine Bowlingbahn. Seit 2019 steht es nun leer, und immer wieder gab es seitens der Einwohner Fragen, was aus dem Objekt wird. Nun ist bekannt gegeben worden, dass in dem Bestandsgebäude und einem benachbarten Neubau Wohnungen für Senioren geschaffen werden sollen.

Der Architekt Hardy Wolf, links und der Grundstückseigentümer Jürgen Oswald beim symbolischen Spatenstich.
Der Architekt Hardy Wolf, links und der Grundstückseigentümer Jürgen Oswald beim symbolischen Spatenstich. © Foto: SZ/Siri Rokosch

Was bei der Altbausanierung in Arnsdorf geplant ist

Der Architekt Hardy Wolf, von der Lehner-Wolf-Werkplan GmbH aus Freital erklärt bei einem symbolischen Spatenstich vor Ort, dass insgesamt mehr als 50 Wohnungen für Rentner geplant seien: "Im ersten Bauabschnitt werden wir im bestehenden Altbau 25 Wohnungen integrieren. Davon sind dann alle barrierefrei und vier Rollstuhlgerecht." Diese Wohnungen sollen eine Größe von 50 bis 70 Quadratmetern haben und über anderthalb bis drei Zimmer verfügen.

"Ich habe in den letzten Jahren die Erfahrungen gemacht, dass ältere Menschen nicht in Mehrgenerationenhäusern wohnen, sondern lieber ihr eigenes abgeschlossenes Glück haben wollen. Sie unterhalten und treffen sich zwar gerne mit anderen, aber sie wollen ihre eigenen vier Wände und das setzten wir hier um", sagt der Architekt.

Für die Rentner, die meist auf etwas Hilfe angewiesen sind, stünde nach der Fertigstellung auch ein Concierge zur Verfügung, so Hardy Wolf: "Der Concierge wird an einem Empfangstresen als Ansprechpartner sitzen und zum Beispiel den Bewohnern bei Problemen mit dem Internet und bei anderen Dingen helfen." Zudem ist die Betreuung durch ein Tagespflegeunternehmen aus der Region geplant.

Was im Neubau entstehen soll

Neben dem Bestandshaus sollen zudem weitere 28 Wohnungen für Rentner in einem Neubau geschaffen werden. Die Optik des Altbaus bleibe bestehen, aber dort wo sich derzeit das alte Treppenhaus befindet, wird der Neubau eingesetzt. "Dafür müssen wir das Treppenhaus abtragten, es entsteht dafür aber ein schöner Innenhof", erklärt der Architekt weiter. Künftig wird es in dem Wohnkomplex zwei Eingänge, wohl auch mit zwei Hausnummern, geben.

Im Neubau sollen die Wohnungen etwas kleiner ausfallen und eine Größe zwischen 45 und 60 Quadratmetern bekommen. Alle werden über anderthalb Zimmer verfügen und sind für eine Person gedacht. "Leider ist es so, dass viele Ältere Single sind, deshalb haben wir die Wohnungen mit anderthalb Räumen geplant", sagt Wolf.

Alle altersgerechten Wohnungen sollen im Neubau einen Balkon erhalten und eine kleine Kochnische. Auch ein Aufzug werde im Neubau eingebaut.

Fertigstellung der Arnsdorfer Wohnanlage in zwei Jahren

Der Eigentümer des Geländes Jürgen Oswald plant, die neu entstandenen Wohnungen als Eigentumswohnungen zu verkaufen. Die Senioren könnten diese aber auch mieten. Zum Kaufpreis oder der Miethöhe könnte er aber noch keine Auskünfte geben. Die Mietkosten würden sich im Rahmen einer vollstationären Pflege orientieren, die Kaufpreise "marktüblich" kalkuliert. Interessenten könnten an der Infotafel, welche vor dem Gebäude steht, die Kontaktdaten ablesen.

Der Umbau des Gebäudes sowie die Neuerrichtung des Nachbarhauses würden eine zweistellige Millionensumme kosten, Näheres wurde zu den Baukosten nicht gesagt.

In den kommenden Wochen soll das alte Sport- und Freizeitzentrum entkernt werden, danach wird mit den neuen Wohnungen begonnen. Spätestens im ersten Quartal 2025 ist die Fertigstellung dieses ersten Bauabschnitts geplant. In den Neubau sollen in spätestens zwei Jahren ebenfalls die ersten Bewohner einziehen können.

Der Architekt Hardy Wolf und der Eigentümer des Grundstücks, Jürgen Oswald, hatten sich vor 33 Jahren kennengelernt und seitdem viele Projekte gemeinsam umgesetzt, so auch die Tennishalle in Arnsdorf. Alle beteiligten Baufirmen für das Projekt sollen aus dem Umland, maximal aus Dresden, geworben werden, um auch der gerade gebeutelten Baubranche neue Aufträge zu verschaffen.

Da es in Sachsen "genau an solchen Wohnanlagen für ältere Menschen fehle", freut sich auch Arnsdorfs Bürgermeister Frank Eisold (parteilos) über den Neubau und hofft, dass vor allem auch Arnsdorfer Rentner dort einziehen werden, damit sie in der Heimat bleiben können.

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