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Keine Kita an der Pulsnitzer Straße in Radeberg

An der Pulsnitzer Straße in Radeberg sollte eine neue Kita gebaut werden - doch daraus wird nun doch nichts. Das sind die Gründe.

Von Verena Belzer
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Zu viele Altlasten im Boden: Hier wird keine Kita entstehen.
Zu viele Altlasten im Boden: Hier wird keine Kita entstehen. © René Meinig

Radeberg. Radeberg benötigt dringend eine neue Kindertagesstätte - deshalb hat sich der Stadtrat im September vergangenen Jahres in der ersten Sitzung unter der Leitung von Oberbürgermeister Frank Höhme (parteilos) mehrheitlich dafür ausgesprochen, eine Kita auf dem Gelände der alten Turnhalle auf der Pulsnitzer Straße zu bauen.

Laut den Planungen sollte es eine Kita für 200 Kinder werden. Die Stadtverwaltung hatte dem Stadtrat damals eine Übersicht aus zehn verschiedenen Standorten ausgearbeitet, die Anforderungen an das Grundstück waren groß: Pro Kind muss eine Freispielfläche von zehn Quadratmetern eingeplant werden, im Gebäude sind es 2,5 Quadratmeter pro Kind. Bei eingeschossiger (Container-)Bauweise kommt man so auf einen Flächenbedarf von rund 3.650 Quadratmetern. Außerdem sollte das Grundstück bestenfalls der Stadt gehören, in ruhiger Lage angesiedelt und frei von Bodenbelastungen sein.

Stadtrat votierte für Fläche an der Pulsnitzer Straße

Mit drei Gegenstimmen entschied sich das Gremium für die Fläche an der Pulsnitzer Straße, wo außerdem rund 100 Parkplätze entstehen sollen. Zuletzt war das Gelände als Standort für den Neubau der Gymnasium-Außenstelle im Gespräch gewesen, hier hatte sich der Landkreis jedoch schließlich für das Eschebach-Gelände entschieden.

Roland Schmitt von den Freien Wählern hatte sich während der Diskussion nicht begeistert vom Standort Pulsnitzer Straße gezeigt. "Eine Kita und ein Parkplatz, das verträgt sich meiner Meinung nach nicht." Er hatte sich einen ruhigeren Standort für die Kita gewünscht.

Und OB Höhme hatte bereits während der Diskussion gesagt, dass an dieser Stelle möglicherweise ein Bodenaustausch nötig sei. "Altlasten sind da, nur wissen wir noch nicht, in welcher Größenordnung."

Straßenlärm und Altlasten sprechen gegen Standort

Mittlerweile hat die Radeberger Stadtverwaltung Klarheit. Die Kita an der Pulsnitzer Straße wird es nicht geben. "Straßenlärm und aufwendig zu beseitigende Altlasten im Boden haben dazu geführt, dass von einer Kita an diesem Standort Abstand genommen wurde", teilt Pressesprecherin Sarah Günther auf Nachfrage von Sächsische.de mit.

Alles auf Anfang also. Noch im September waren die übrigen Standorte beispielsweise an der Kleinwolmsdorfer Straße oder an der Weststraße aus dem Rennen - möglicherweise werden sie nun wieder ins Spiel gebracht.

Wo die Kita indes auf keinen Fall gebaut werden wird, ist am Friedrichstaler Weg nahe der Christoph-Seydel-Straße. Diese Fläche hatten private Eigentümer der Stadt angeboten - Oberbürgermeister Frank Höhme war damals für einen Kauf. Vielleicht könne hier eine Kita entstehen, hatte er argumentiert. Doch der Stadtrat entschied sich damals mit dem Argument der knappen Kasse Radebergs denkbar knapp gegen einen Kauf: Zehn Stadträte waren dafür, zehn dagegen, einer hatte sich enthalten. Damit war der Antrag abgelehnt.