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Auch Ottendorf muss beim Digitalpakt Schule zuzahlen

Mehr als 100.000 Euro muss die Gemeinde Ottendorf-Okrilla für die Umsetzung des "Digitalpakts Schule" selbst bereitstellen. Ähnliches berichteten bereits andere Rödertaler Verwaltungen.

Von Siri Rokosch
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Ein Schulleiter nutzt in seinem Mathematik-Unterricht eine digitale Tafel in der Oberschule Niesky mit der Schülerin Laura. Ähnliche Tafeln werden auch im Rödertal gekauft.
Ein Schulleiter nutzt in seinem Mathematik-Unterricht eine digitale Tafel in der Oberschule Niesky mit der Schülerin Laura. Ähnliche Tafeln werden auch im Rödertal gekauft. © Symbolfoto: André Schulze

Ottendorf-Okrilla. In der Stadt Radeberg und den Gemeinden Arnsdorf und Wachau reicht das Geld vom Bund nicht für die Umsetzung des "Digitalpakts Schule". Jetzt gibt auch Ottendorf-Okrilla bekannt, dass die Haushaltskasse mit Eigenkapital einspringen müsse. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Wie viel Geld bekommt Ottendorf vom Bund?

Bereits seit 2020 erfolgt die Umsetzung des Bund-Länder-Programms zur Förderung der Schuldigitalisierung in der Gemeinde Ottendorf-Okrilla, teilt die Verwaltung mit. Bis Ende 2024 soll sie abgeschlossen sein. Für die Baumaßnahmen und Technikbeschaffungen investiere die Gemeinde 353.000 Euro. Davon können 236.050 Euro aus bewilligten Fördermitteln des Bund-Länder-Programms "Digital Pakt Schule" finanziert werden, heißt es.

Die bereitgestellten Gelder würden zum aktuellen Zeitpunkt "jedoch leider nicht ausreichen, um alle gemeldeten Bedarfe der Schulen, insbesondere zur Ausstattung aller Klassenzimmer mit digitalen Tafeln, zu decken", sagt die Verwaltung.

Was wurde an und in den Ottendorfer Schulen bislang gemacht?

Vor drei Jahren seien im ersten Schritt Bestandsanalysen durchgeführt worden. Gemeinsam mit den Schulleitungen wurden die Bedarfe ermittelt und Umsetzungsprioritäten festgelegt.

Seitdem würden die "bauliche Herstellung und Nachrüstung notwendiger Leitungsinfrastrukturen in den Schulgebäuden" umgesetzt. Die Umbaumaßnahmen in der Grundschule Ottendorf-Okrilla und in der Grundschule Medingen "Sonnenblumenschule" sind inzwischen abgeschlossen. In der Grundschule Hermsdorf sollen die Baumaßnahmen bis zum Beginn des neuen Schuljahres in den kommenden Sommerferien 2023 abgeschlossen sein.

Alle drei Schulen der Gemeinde Ottendorf-Okrilla sollen mit WLAN ausgestattet werden. Zudem bekämen alle neue Servertechnik, die Klassenzimmer werden interaktive Anzeigegeräte wie höhenverstellbare digitale Tafeln mit Kreideflügeln und interaktive Displays und Dokumentenkameras, erhalten. Die ersten Geräte seien bereits in den Schulen installiert und im Einsatz.

Auch sogenannte Rechentechnik und mobile Schülernotebooks seien Inhalt der Umsetzung des Digitalpakts Schule in Ottendorf. Kosten entstünden zudem für die Einweisung der Lehrer zum Umgang mit der neuen Technik, zudem sei Geduld gefragt, denn bei der Anschaffung der EDV-Ausstattungsgegenstände seien teilweise lange Lieferzeiten zu verzeichnen.

Was fordert Ottendorf?

Neben der Bau- und Beschaffungskosten müssten auch die dadurch künftig entstehenden Energie -, Unterhaltungs- und Supportkosten von der Gemeinde getragen werden.

Und vor dem Hintergrund der angespannten kommunalen Haushaltslage hofft Ottendorf-Okrilla nun, dass auch "dauerhafte Finanzierungsunterstützungen von Bund und Land für Personal, Support und Unterhaltung bereitgestellt werden".