Arnsdorf. Am 26. September 2021 hatten Spaziergänger im Karswald bei Arnsdorf einen grausigen Fund gemacht. Sie fanden das Skelett eines Säuglings an diesem Sonntagabend am Alten Hörnelweg, an der B6 im Arnsdorfer Ortsteil Fischbach. Seitdem ermittelt die Polizei. Über 500 Hinweise sind im vergangenen Jahr eingegangen.

Viele Hinweise auf Hersteller der Klammern

Im Zusammenhang mit dem Fund der Babyknochen hatte die Polizei am 16. August des vorigen Jahres Zeugen gesucht und Fotos veröffentlicht, die Gegenstände zeigten, die bei dem Säugling gefunden wurden. Die Polizisten baten Menschen, die Angaben zur Mutter machen können, sich bei der Staatsanwaltschaft oder der Polizeidirektion Görlitz zu melden.

Damals war der Fall auch in der Sendung Aktenzeichen XY sowie in der regionalen Presse Thema. "Insgesamt gelangten etwa 500 Hinweise aus der gesamten Bundesrepublik an uns", sagt Polizeisprecher Sven Möller." Neue, zielführende Ermittlungsansätze waren hierbei leider nicht gegeben."

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Grund dafür sei, dass sich die Hinweise größtenteils auf die Hersteller der Klammern und Wäschestücke bezogen hätten. Einige der Hinweise seien zwar intensiver geprüft worden, "jedoch ohne einen relevanten Bezug zum hiesigen Verfahren herstellen zu können", so Möller weiter.

Derzeit seien nur noch wenige der Hinweise zu überprüfen. Was diese ergeben, müsse abgewartet werden. Möller betont aber, dass dieser Fall nie in Vergessenheit geraten wird, da "die aufgefundenen Spuren asserviert und künftig bei neuen Erkenntnissen immer wieder abgeglichen werden."

Unklar, ob Kind direkt nach der Geburt starb

Nach dem Fund im Frühherbst des Jahres 2021 hatten die Spaziergänger sofort die Polizei verständigt. Die Ermittler gehen davon aus, dass das tote Kind woanders aufbewahrt wurde, bevor es in die Tüte und dann in den Eimer gelegt wurde. Das Kind war neugeboren, ob es direkt nach der Geburt oder später starb, ist bislang jedoch unklar.

Bei dem Säugling befanden sich verschiedene Gegenstände, die möglicherweise Rückschlüsse auf das Umfeld des Kindes zulassen. Dabei handelt es sich um:

• einen schwarzen Müllsack
• einen blauen Plastikeimer mit rotem Henkel, der von Kaufland stammt und im Henkel eine markante Kerbe, die nicht mittig ist, aufweist
• Kunststoffklammern
• Textilreste, vermutlich von Waschlappen oder einem Handtuch
• ein Etikett mit Waschanleitung
• Etiketten am roten Textilrest
• Etikett mit der Aufschrift Schlueterstraße 3, Duesseldorf
• Etikett mit Aufschrift "nova FLAIR"

Polizei nimmt weiterhin Hinweise entgegen

Neben Hinweisen zu den Gegenständen sucht die Polizei auch die Mutter des Babys. Menschen, die Hinweise zu der Frau oder Jugendlichen, die bis 2021 schwanger war und danach kein Kind hatte, geben können, werden gebeten, sich bei der Polizeidirektion Görlitz zu melden.

Auch Hinweise zu einer jugendlichen oder erwachsene Frau, die bis 2021 schwangerschaftstypische Erscheinungen zeigte, zum Beispiel über Übelkeit klagte, ihr Äußeres, Verhalten, den Kleidungsstil oder Freizeitaktivitäten veränderte, soziale Kontakte mied, auf die Frage einer möglichen Schwangerschaft eine andere plausible Erklärung gab, könnten zielführend sein.

Zeugen können sich auch jetzt noch an das Führungs- und Lagezentrum der Polizeidirektion Görlitz unter der Telefonnummer: 03581/468100 oder an jede andere Polizeidienststelle wenden.

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