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Mögliche Bundesgartenschau in Dresden könnte auch Radeberg helfen

Dresden bewirbt sich für die Bundesgartenschau 2033. Auch das Umland soll dabei mit einbezogen werden. Welche Ideen Radeberg und Ottendorf-Okrilla haben.

Von Siri Rokosch
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Verfallene Häuser und Wald stehen derzeit auf dem Gelände der ehemaligen Polizeischule in Liegau-Augustusbad. Die Stadt Radeberg würde die Fläche gerne für die Bundesgartenschau herrichten.
Verfallene Häuser und Wald stehen derzeit auf dem Gelände der ehemaligen Polizeischule in Liegau-Augustusbad. Die Stadt Radeberg würde die Fläche gerne für die Bundesgartenschau herrichten. © Foto: Michael Weber/Stadt Radeberg

Radeberg. Für die Bundesgartenschau im Jahr 2033, für die sich die Stadt Dresden beworben hat, haben auch die Stadt Radeberg und die Gemeinde Ottendorf-Okrilla Vorschläge bei der Dresdner Stadtverwaltung benannt. Der Radeberger Oberbürgermeister will dafür aus eine der größten Brachen der Stadt eine duftende, blühende Landschaft, mit üppig wachsenden Pflanzen machen.

Nutzen würde die Stadt dafür auch gerne ein Gelände in Liegau-Augustusbad. Doch bislang stimmten die Radeberger Stadträte in ersten Gesprächen einem Ankauf des Geländes nicht zu. Oberbürgermeister Frank Höhme (parteilos) will an dem Projekt aber weiter festhalten, denn langfristig könne damit der Tourismus angekurbelt werden.

"Von der BUGA geht ein großes touristisches Potenzial aus"

Die Stadt Radeberg hatte für das rund 28 Hektar große Gelände mit Wald und verfallenen Gebäuden aus der Zeit als Heilbad ein Vorkaufsrecht des Eigentümers, der Dr. Willmar Schwabesche Heimstätten-Stiftung, bekommen. Es ist von einem Kaufpreis in Höhe von rund einer Million Euro die Rede.

Frank Höhme sagt gegenüber Sächsische.de: "Von einer Fläche Radebergs als Teil der Buga 2033 gehen positive Effekte für die Stadtentwicklung sowie ein großes touristisches Potenzial aus, das Radeberg im besten Fall auch über die Buga 2033 hinaus mehr Gäste bescheren könnte." Das Areal könnte für die Bundesgartenschau zumindest in einigen Bereichen wieder nach historischen Bildern bepflanzt werden. Dass die Gebäude aus dem Spätbarock und Rokoko wieder aufgebaut werden, ist aber eher unwahrscheinlich.

Die Entscheidung darüber, ob es sich an dieser Stelle um geeignete Flächen für die Buga handelt, liege aber nicht bei der Stadtverwaltung Radeberg, teilt deren Pressesprecherin Sarah Günther mit. "Im Hinblick auf die Bewerbung für die Bundesgartenschau 2033 hat sich die Stadt Dresden im Rahmen einer Machbarkeitsstudie im Umland nach Flächen erkundigt", sagt sie. "Darunter auch beim Landkreis Bautzen." Hierbei habe die Stadt Radeberg die Alte Polizeischule in Liegau-Augustusbad, das Hüttertal und das Seifersdorfer Tal im Blick.

Eine Beschlussvorlage im Radeberger Stadtrat gab es zu dem Thema noch nicht, so Günther. "Bevor nicht entschieden ist, ob die Buga 2033 in Dresden stattfindet und welche Flächen in das Vorhaben einbezogen werden, besteht seitens der Stadt Radeberg kein Handlungsbedarf", betont sie.

Die Gemeinde Ottendorf-Okrilla hat sich für die Buga mit dem Projekt Schlosspark und Schlossgarten Hermsdorf eingebracht, sagt Bürgermeister Rico Pfeiffer (parteilos). Und auch Ottendorf muss nun auf den Bescheid aus Dresden warten.

Dresden rechnet mit Buga-Entscheidung bis Juni

Am 14. Dezember 2023 hatte der Dresdner Stadtrat mit klarer Mehrheit die offizielle Bewerbung der Landeshauptstadt für die Austragung der Bundesgartenschau (Buga) 2033 bei der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) auf Grundlage einer Machbarkeitsstudie beschlossen.

Die eingereichten Unterlagen würden nun von der Bewertungskommission der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft geprüft, sagt Dresdens Pressesprecher Alexander Buchmann auf Anfrage von Sächsische.de. "Die Entscheidung über den Zuschlag trifft die DBG bereits im ersten Halbjahr 2024", kündigt er an.

Seitens der Landeshauptstadt Dresden habe es bisher noch keine detaillierten Abstimmungen mit der Stadt Radeberg bezüglich der Bundesgartenschau gegeben. Allerdings sei im "Rahmen der Machbarkeitsstudie ein breites Netz an Außenstandorten adressiert", sagt Buchmann. Sie sollen "die Region und den ländlichen Raum gezielt mit der Landeshauptstadt Dresden verweben und die Buga 2033 im Ergebnis zu einem verbindenden Erfolgsprojekt für die gesamte Region Dresden" werden lassen.

Zahlreiche Städte und Gemeinden Sachsens hätten schon Interesse bekundet. Eine förmliche Bewerbung um die Beteiligung mit einem Außenstandort sei aktuell ab dem Jahr 2025 inklusive anschließender Prüfung und Bewertung vorgesehen. Die tatsächliche Auswahl geeigneter Standorte wird aber erst ab dem Jahr 2026 erfolgen.

Vom Heilbad zur Bundesgartenschau?

Weit vor der Zeit, als in Liegau-Augustusbad die Polizeischule einzog, war auf dem Gelände, welches Radeberg womöglich für die Buga anbietet, zufällig eine Heilquelle entdeckt worden.

1719 entstand dort ein Heilbad, das heutige alte Augustusbad. Weitere Wasserquellen wurden nach 1767 gefunden und insgesamt als schwach kohlensäurehaltige, ziemlich reine Eisenquellen bezeichnet. Diese Quellen hatten der Überlieferung zufolge angeblich heilende Eigenschaften, unter anderem bei Hauterkrankungen, Asthma, Blutarmut, Rheumatismus und Gicht.

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