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Sind Hundekot-Beutel in Beeten immer noch ein Problem in Radeberg?

Anfang des Jahres mehrten sich in Radeberg Beschwerden über Hundekot-Beutel in Beeten und im Grünen Band. Wie hat sich die Situation seitdem verändert?

Von Verena Belzer
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Auf der Straße zurückgelassener Hundekot ist ein großes Ärgernis - ebenso wie in Beete geworfene Hundekot-Beutel.
Auf der Straße zurückgelassener Hundekot ist ein großes Ärgernis - ebenso wie in Beete geworfene Hundekot-Beutel. © Anne Hasselbach (Symbol)

Radeberg. Rund ein halbes Jahr ist es nun her, dass erstmals Juri mit dem städtischen Ordnungsdienst auf Tour war. Juri - das ist der vierbeinige Begleiter von Frank Mojzic. Der Boxerrüde ist seitdem Teil des Teams und soll die Kommunikation mit den Hundebesitzern verbessern. Denn die war nicht immer einfach, das Verständnis der Bürger nicht immer da, wenn die Vollzugsbediensteten die Frauchen und Herrchen beispielsweise auf den im gesamten Stadtgebiet geltenden Leinenzwang aufmerksam machten.

Auf Nachfrage von Sächsische.de teilt die Radeberger Stadtverwaltung mit, dass sich die Kommunikation mit den Hundehaltern deutlich verbessert habe, seit Juri mit dabei ist. "Es besteht ein besseres Verständnis der Hundebesitzer für die Notwendigkeit unserer Kontrollen", erklärt Pressesprecherin Sarah Günther. "Die Bürger sind entspannter bei Ansprache."

Verstoß gegen Leinenzwang von 10 auf 15 Euro erhöht

Das bessere Verhältnis zwischen Stadt, die darum bemüht ist, die geltenden Regeln zu kontrollieren und durchzusetzen, und Hundehaltern führt jedoch nicht zwangsläufig dazu, dass gleich alles in Ordnung ist.

Das Ordnungsamt hat in diesem Jahr etwa 30 Mal mündliche Verwarnungen ausgesprochen. Grund waren Missachtungen des Leinenzwangs. Viermal wurden, "bei Wiederholung", wie Sarah Günther erläutert, schriftliche Verwarnungen verfasst. Das Verwarngeld bei Verstößen wurde in diesem Jahr auch erhöht - mittlerweile werden 15 Euro fällig, im April waren es noch 10 Euro.

Frank Mojzic, gemeindlicher Vollzugsbediensteter der Stadt Radeberg, mit seinem Boxerrüden Juri.
Frank Mojzic, gemeindlicher Vollzugsbediensteter der Stadt Radeberg, mit seinem Boxerrüden Juri. © Christian Juppe

Immer mehr Hunde in Radeberg angemeldet

Aktuell sind in Radeberg 956 Hunde angemeldet, im April waren es noch 944. Der Trend geht also leicht nach oben. Zum Vergleich: 2020 waren es noch 857 Hunde. Gleichzeitig steigt auch die Zahl der Hunde, die nicht gemeldet sind - 2020 waren es fünf, die ohne Hundemarke erwischt wurden. "In 2022 wurden 9 Hundebesitzer, in 2023 16 wegen Nichtanmeldung verwarnt", erklärt die Stadtsprecherin.

Radeberg hat in diesem Jahr auch die Hundesteuer erhöht. Im vergangenen Jahr kostete ein Hund seinen Besitzer noch 51 Euro im Jahr. Seit diesem Jahr verlangt die Stadt für den Ersthund 72 Euro - eine Erhöhung um 41 Prozent. Für den Zweithund werden statt bisher 72 Euro neuerdings 108 Euro fällig, was einer Erhöhung um 50 Prozent entspricht.

In der Stadt werden weiterhin Beutel in die Rabatten geworfen

Eine weitere Änderung, die Radebergs Ordnungsamtschefin Mandy Thümer neben der Eingliederung des Rüden Juri ins Team mit ins Rödertal brachte, waren rote Hundekotbeutel. "Einige Hundebesitzer heben die Hinterlassenschaften ihrer Tiere zwar auf, werfen sie dann aber samt Hundekotbeutel in die Rabatten", hatte Thümer im April gesagt. Besonders entlang des Grünen Bandes in der Pulsnitzer Straße, aber beispielsweise auch am Lidl-Parkplatz sei das ein Problem.

Mithilfe der roten Beutel erhoffte sich die Stadt, dass die Hemmschwelle steigt, sie einfach in die Beete zu werfen. Ein schwarzer Beutel sei nicht so leicht zu erkennen wie ein roter. Doch so wirklich hat sich die Situation nicht verbessert: Im innerstädtischen Bereich, also in Rabatten, konnte leider keine Veränderung festgestellt werden", sagt Pressesprecherin Sarah Günther. "Ob schwarz oder rot, es liegen weiterhin vereinzelt Tüten mit Hundekot herum. Im naturnahen Raum, im Wald oder im Grünen Band, wurde eine Verbesserung festgestellt, hier wurden weniger achtlos weggeworfene Hundekotbeutel festgestellt."

In den heißen Sommertagen hätten sich die roten Beutel allerdings als zu zersetzlich erwiesen, weshalb im Sommer weiterhin auf die schwarzen zurückgegriffen werde.

Stadt stellt weitere Hundetoiletten auf

Insgesamt gibt es im Radeberger Stadtgebiet 30 Hundetoiletten, davon sind 21 in Radeberg und neun in den Ortsteilen. Ein Abfallbehälter wurde am Flügelweg ersetzt, es wird nach Fertigstellung des Verbindungsweges "An der Bretterwand" ein weiterer gesetzt. Weitere geplante Standorte sind nach Informationen der Stadtverwaltung in der Talstraße und zwischen Kleinwolmsdorfer Straße Schwarzer Röder.

Für das kommende Jahr soll eine neue Hundetoilette in Großerkmannsdorf Am Jagdweg und je eine in Liegau-Augustusbad und in Ullersdorf aufgestellt werden. "Je nach Ausbaufortschritt sind weitere am Landwehrweg und am Parkplatz Pulsnitzer Straße geplant", erklärt Sarah Günther.

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