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Nach Hilferuf: Radeberger Tisch wird von mehreren Seiten unterstützt

Der Radeberger Tisch kommt durch die Preissteigerungen und hoher Nachfrage an seine Grenzen. Nun kommt von mehreren Seiten Hilfe für die Ehrenamtler.

Von Siri Rokosch
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Aufgrund der Preissteigerungen war der Andrang beim Radeberger Tisch so groß, dass die Hilfsorganisation an seine Grenzen kam. Nun gibt es Hilfe.
Aufgrund der Preissteigerungen war der Andrang beim Radeberger Tisch so groß, dass die Hilfsorganisation an seine Grenzen kam. Nun gibt es Hilfe. © dpa/Jens Kalaene

Radeberg. Erleichterung beim Radeberger Tisch: Der Geschäftsführer der Heinrichsthaler Milchwerke GmbH, Uwe Lammeck, hat der Hilfsorganisation einen Scheck in Höhe von 2.500 Euro übergeben. Das Geld war dringend nötig, denn durch die hohe Inflation und vor allem auch wegen der gestiegenen Benzinpreise kam der Radeberger Tisch an seine finanziellen Grenzen.

Aber auch Radebergs Oberbürgermeister Frank Höhme (parteilos) versuchte Lösungen zu finden, um die ärmeren Menschen in der Stadt zu unterstützen. Bis zum vergangenen Freitag hatten die Radeberger Tafel und der Radeberger Tisch Zeit, der Verwaltung mitzuteilen, wie viele Menschen aus den umliegenden Gemeinden, Wachau, Arnsdorf und Ottendorf-Okrilla, die Lebensmittelspenden in Radeberg derzeit benötigen.

Mit diesen Zahlen will Radebergs Oberbürgermeister Frank Höhme nun mit den Bürgermeistern der Nachbargemeinden besprechen, welche Hilfen diese noch beisteuern können. "Wir warten aktuell aber auch noch auf das Gespräch mit dem Pulsnitzer Bürgermeister", sagt Pressereferent Michael Weber.

Finanzierung für neuen Transporter

Frank Eisold, Bürgermeister von Arnsdorf (parteilos) erklärt, dass man erst erörtern müsse, ob überhaupt Menschen aus den umliegenden Gemeinden die Radeberger Hilfsorganisationen in Anspruch nehmen und wie viele das seien. Die Finanzspritzen sollten zielführend sein und nicht im Sande verlaufen, sondern den bedürftigen Menschen direkt zugutekommen, fordert Eisold.

Aktuell erwarte der Radeberger Tisch ein neues Fahrzeug, erklärt Radebergs Pressereferent Weber, welches durch eine städtische Idee finanziert werde. "Die Stadt Radeberg hat rund 2.000 Euro zur Verfügung gestellt, um die Finanzierung des Transporters durch Werbung zu sichern. Auf dem neuen Fahrzeug des Radeberger Tischs werden verschiedene Firmen ihre Werbung präsentieren und durch diese Einnahmen kann das Fahrzeug abbezahlt werden", erklärt Weber.

Leider habe die Stadt selbst momentan keinen Spielraum für Finanzspritzen, sagt Weber. "Wir hatten die Kämmerei gebeten, zu prüfen, ob von den Spendengeldern für die Gelüchteten aus der Ukraine ein Teil auch für die Tafel und den Tisch eingesetzt werden kann. Leider geht das nicht." Diese Gelder seien für Möbel, Mieten und die Wohnungssuche der Geflüchteten vollkommen ausgeschöpft, so der Referent des Oberbürgermeisters.

Weitere Firmen bieten Hilfe an

Um die beiden Hilfsorganisationen mittel- und langfristig zu stützen, sei Frank Höhme "auf kurzem Wege" allerdings an die ansässigen Firmen herangetreten und habe dort um Unterstützung gebeten.

So stünden nun fünf Unternehmer parat, wenn wieder finanzielle Engpässe bei Tisch und Tafel auftreten. "Die Baufirma Next Generation aus Radeberg und AP, der Pflegedienstleister sind bereit, zu helfen. Außerdem hat der Gewerbeverein gesagt, er wolle bei der nächsten Vorstandssitzung prüfen, ob zum Beispiel Tankgutscheine oder Geldspenden zur Verfügung gestellt werden können", erklärt Weber die Spendenbereitschaft.

Aktuell werde noch eine Rückmeldung von der Radeberger Tafel erwartet, welche sich noch nicht konkret dazu geäußert habe, in welchen Bereichen sie Unterstützung benötige. Ziel sei es auch, einen Puffer zu haben, um eventuell hohe Heizkosten bei Tisch und Tafel im Winter zu bezahlen, sagt Weber.

Immer mehr Rödertaler sind auf Hilfe angewiesen

Der Radeberger Tisch hatte zuletzt vor allem mit den steigenden Benzinpreisen zu kämpfen. Um die Lebensmittelspenden abzuholen, müssen die Mitarbeiter täglich viele Kilometer, teils bis nach Leipzig, fahren. Das kostet viel Geld.

Immer mehr Menschen im Rödertal können die weiter steigenden Preise für Energie und Nahrungsmittel nicht mehr bezahlen, deshalb steigt auch der bedarf an Lebensmitteln. Vor allem Rentner sind davon betroffen. Sie suchen nun vermehrt die Hilfe der Radeberger Tafel und des Radeberger Tischs auf, um dort Lebensmittel-Spenden abzuholen.

Um so größer war die Freude über die Spende von den Heinrichsthaler Milchwerken. Uwe Lammeck, der Geschäftsführer der GmbH sagte, dass er sich mit der Spenden bei den Helfern des Radeberger Tisches bedanken wolle: "Die Unterstützung mit Produkten ist die eine Seite, in Zeiten steigender Kosten in allen Bereichen wissen wir jedoch auch, wie wichtig Geldleistungen für die Vereine sind. Die Nachfrage zeigt, wie wichtig diese Anlaufpunkte sind."