Radeberg
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Wann startet die Zeltalternative zum abgebrannten Netto in Radeberg?

Wie geht es mit dem abgebrannten Netto in der Dr.-Albert-Dietze-Straße in Radeberg weiter? Wann kommt die Zeltlösung und wohin weichen die Radeberger nun aus?

Von Verena Belzer
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Der Netto in der Dr.-Albert-Dietze-Straße in Radeberg ist komplett abgebrannt. Für den Supermarkt soll übergangsweise ein Zelt aufgestellt werden.
Der Netto in der Dr.-Albert-Dietze-Straße in Radeberg ist komplett abgebrannt. Für den Supermarkt soll übergangsweise ein Zelt aufgestellt werden. © xcitepress

Radeberg. Ein Großbrand, wie in Radeberg schon lange nicht mehr gesehen hatte, hat Ende Juli die Stadt in Aufruhr versetzt. Wohl aufgrund eines technischen Defekts ist der Netto-Supermarkt in der Dr.-Albert-Dietze-Straße bis auf die Grundmauern abgebrannt. Das Feuer hatte sich rasend schnell ausgebreitet. Eine 68-Jährige erlitt eine Rauchvergiftung, ansonsten blieben alle Kunden unverletzt.

Doch wie geht es nun mit dem Markt weiter? Und wo gehen die Radeberger nun einkaufen?

Zeltlösung wohl nicht auf dem Netto-Parkplatz

Bereits ein paar Tage nach dem Brand hatte die Presseabteilung von Netto auf eine entsprechende Nachfrage von Sächsische.de angekündigt, eine Zeltalternative mit integrierter Fleischerei und Bäckerei aufzubauen. Geplant war dafür zunächst die letzte Woche im Juli.

Nun verzögert sich der Plan offenbar ein wenig. "Aktuell können wir noch keinen konkreten Zeitpunkt nennen, wann das Verkaufszelt eröffnen wird", sagt Christina Stylianou, Leiterin Unternehmenskommunikation von Netto Marken-Discount.

Auch Robert Meyer, Geschäftsführer des Ottendorfer Mühlenbäckers, kann noch keine Details nennen. Mit seinem Unternehmen sei noch nicht gesprochen worden. Netto hatte eine Variante ins Spiel gebracht, in der sowohl Bäcker als auch Fleischer integriert sein könnten. Dürrröhrsdorfer hat bis heute nicht auf eine Anfrage von Sächsische.de reagiert.

Dem Vernehmen nach wird dieses Zelt jedenfalls nicht auf dem Parkplatz des abgebrannten Netto-Markts aufgebaut. Die Stadtverwaltung ist bei der Suche nach einem geeigneten Standort eingebunden.

Die Radeberger müssen also weiterhin mit den übrigen Einkaufsmöglichkeiten im Stadtgebiet vorlieb nehmen.

Radeberger vermissen den Netto-Supermarkt

Der Netto in der Dr.-Albert-Dietze-Straße war bei vielen Radebergern sehr beliebt, sowohl wegen seines Angebots als auch wegen seines Standorts. Integriert waren eine Filiale des Ottendorfer Mühlenbäckers und eine Filiale von Dürrröhrsdorfer Fleisch- und Wurstwaren. "Ich war dort gerne einkaufen", berichtet eine Radebergerin. "Den Imbiss vom Fleischer habe ich gerne besucht."

Man habe dort oft Menschen getroffen, die man kannte und habe auch gerne mal einen Kaffee vom Bäcker getrunken. "Das Essen war lecker", sagt sie. Nun besorge sie ihre Erledigungen beim Edeka in der Pulsnitzer Straße. Dort ist auch eine Filiale des Ottendorfer Mühlenbäckers integriert. Der nächste Bäcker ist die Bäckerei Kunath auf der Hauptstraße - das sind in etwa 500 Meter Fußweg.

Die Fleischerei Korch hat eine Filiale im "schwarzen" Netto auf der Dresdner Straße knapp zwei Kilometer von der Dr.-Albert-Dietze-Straße entfernt. Dieser Netto hat nichts mit dem "gelben" Netto zu tun. Es handelt sich um zwei unterschiedliche Unternehmen.

"Zum anderen Netto gehe ich selten, da er für mich weiter weg ist", sagt die Radebergerin.

Umstellung für einige Klienten des Epilepsiezentrums

Der nächste, deutlich kleinere Netto befindet sich am Kreisverkehr an der Pillnitzer Straße. Zu Fuß ist die rund einen Kilometer lange Strecke in einer knappen Viertelstunde zurückzulegen.

Dort gehen auch die meisten Klienten des Taubblindendienstes der Evangelischen Kirche einkaufen, wie Geschäftsführer Gerold Augart berichtet. Für diese seh- und hörbehinderten Frauen und Männer wäre es verständlicherweise eine besonders große Umstellung gewesen, wäre ihr bekannter Netto abgebrannt, in dem sie sich alles eingeprägt haben.

Eine Herausforderung ist es nun indes für einige Klienten des Epilepsiezentrums Kleinwachau, die in Wohnungen nahe des abgebrannten Nettos leben. Sie müssen sich nun umstellen, was für zahlreiche von ihnen eine große Herausforderung darstellt.