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Neue A4-Auffahrt in Leppersdorf bleibt zu

Der Neubau der S177 sorgt in Leppersdorf für dichten Verkehr und Staus. Doch die Idee, die neue A4-Auffahrt als Entlastungsstrecke eher freizugeben, wird nicht umgesetzt.

Von Siri Rokosch
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Die neue A4-Auffahrt Pulsnitz/Leppersdorf bleibt zu. Die neue Abfahrt am Kreisverkehr an der S177 auch. Für die Leppersdorfer bedeutet das weiterhin geduldig bleiben.
Die neue A4-Auffahrt Pulsnitz/Leppersdorf bleibt zu. Die neue Abfahrt am Kreisverkehr an der S177 auch. Für die Leppersdorfer bedeutet das weiterhin geduldig bleiben. © SZ Grafik

Wachau. Um in den Wachauer Ortsteil Leppersdorf zu gelangen, steht neben der A4 derzeit nur die S95 aus Richtung Radeberg zur Verfügung. Aus Richtung Pulsnitz kommend müssen die Anwohner sieben Kilometer weiter - rund um den Ort - auf der neuen S177 Richtung Radeberg fahren. Erst dann kommen sie wieder auf die S95, um zurück nach Leppersdorf zu gelangen. Und das bleibt auch so - bis zum Herbst, wie das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) nun mitteilt.

Im neu gebauten Kreisverkehr an der S177 ist die Abfahrt nach Leppersdorf noch nicht fertig gebaut.
Im neu gebauten Kreisverkehr an der S177 ist die Abfahrt nach Leppersdorf noch nicht fertig gebaut. © Marion Doering

Warum wird eine mögliche Entlastungsstrecke nicht eher freigegeben?

In Leppersdorf wird momentan die neue Umgehungsstraße S177 gebaut. Dadurch sind auch Änderungen der Autobahnanschlussstellen Pulsnitz/Leppersdorf nötig. Diese werden versetzt.

Die alte A4-Abfahrt in Leppersdorf von Görlitz/Bautzen kommend ist bereits abgebaut worden. Die neue A4-Anschlussstelle Pulsnitz in Richtung Görlitz/Bautzen ist schon fertig.

Nun hatten Anwohner vorgeschlagen, die neue A4-Anschlussstelle Pulsnitz/Leppersdorf in Richtung Görlitz/Bautzen bereits jetzt freizugegeben. Dadurch könnte eine Entlastungsstrecke entstehen, die auf einer Länge von etwa 500 Metern von der neuen bis zur alten A4-Anschlussstelle Pulsnitz führt. Man würde am Milchwerk an der S95 wieder abfahren und in Leppersdorf ankommen.

Die alte A4-Anschlussstelle Pulsnitz soll erst im Spätherbst abgebaut werden, sodass die Entlastungsstrecke bis dahin bestehen könnte.

Doch auf Nachfrage beim Lasuv wird erklärt, dass dieser Vorschlag nicht umgesetzt werden könne. "Eine Freigabe der neuen Anschlussstelle parallel zur ebenfalls noch bis zur Gesamtfertigstellung notwendigen und im Betrieb befindlichen alten Anschlussstelle kann aufgrund des sehr kurzen Abstandes nicht erfolgen", sagt Pressesprecher Franz Grossmann.

Begründet wird die Entscheidung durch die "Gewährleistung der Verkehrssicherheit". "Das geltende Regelwerk sieht Mindestabstände zwischen Anschlussstellen auf Bundesfernstraßen von 2.000 Metern vor. Durch diese Abstände besteht eine entsprechende Beruhigungsstrecke für den Verkehr und die notwendige Beschilderung erlangt ihre volle Funktion", sagt Grossmann zu den Hintergründen der Entscheidung.

Welche Bauarbeiten stehen in Leppersdorf noch an?

Die S95 Richtung Pulsnitz ist kurz vor dem Eierberg auf einem kleinen Teil vollständig weggebaut worden. Dies sei "Bestandteil des Planfeststellungsbeschlusses", so der Lasuv-Sprecher. "Im betreffenden Bereich ist eine Anpassung des Höhenverlaufs der Straße erforderlich. Außerdem erfolgt hier der Einbau von Amphibiendurchlässen", erklärt Grossmann.

Die neue Abfahrt am S177-Kreisverkehr in Richtung Leppersdorf soll in diesem Herbst geöffnet werden. Derzeit können Autofahrer dort nur nach Pulsnitz von der S177 kommend fahren und nach Radeberg auf die neue S177 abbiegen. Nach Leppersdorf ist der Abzweig noch gesperrt.

In diesem Bereich wird die Autobahnbrücke saniert. Nach der Fertigstellung der Brücke an der alten A4-Anschlussstelle, welche durch die Autobahn GmbH des Bundes durchgeführt wird, sollen zwischen dieser Überführung und dem Kreisverkehr noch Fahrzeugrückhaltesysteme und Markierung gebaut werden.

Wie Grossmann sagt, sei das Ende der Sanierungsarbeiten durch die Autobahn GmbH nach jetzigem Stand im September vorgesehen.

Im Anschluss daran kann die Straßenausstattung nördlich der Brücke komplettiert werden, so das Lasuv: "Dies ist vorher nicht möglich, da das Baufeld für die Brücke aus Gründen der Zuwegung, des Arbeitsraums und der Lagerflächen bereits vor dem Bauwerk beginnt", sagt Grossmann.

Da auch die Randbereiche des Bauwerks saniert werden, seien die Schutzplanken auf der Brücke während der Sanierungsarbeiten noch gar nicht für einen Anschluss vorhanden. Ähnlich verhalte es sich bei den Banketten und der Markierung, erklärt der Lasuv-Sprecher. "Um spätere Korrekturen an den Übergängen der Brücke zu vermeiden, wird der Straßenzug erst im Anschluss an die Brückensanierung in einem Zug komplettiert."

Für die Leppersdorfer heißt das, bis zum Herbst müssen sie weiterhin sieben Kilometer weiter fahren, um nach Hause oder nach Pulsnitz zu kommen. Die S95 ist nur in Richtung Radeberg frei - bis zum Herbst, wenn die S177 im Bereich Leppersdorf fertiggestellt sein soll.