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Neue Lösung für Falschparker auf Radeberger Markt in Sicht

Auf dem Radeberger Markt ist Parken dienstags und freitags während des Markts verboten - doch nicht jeder hält sich daran. Wie Radebergs neue Ordnungsamtsleiterin Mandy Thümer das Problem lösen will.

Von Verena Belzer
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Dienstag und Freitag nur Markthändler: Auf den Schildern ist klar geregelt, wer an welchen Tagen und wie lange auf dem Radeberger Markt parken darf.
Dienstag und Freitag nur Markthändler: Auf den Schildern ist klar geregelt, wer an welchen Tagen und wie lange auf dem Radeberger Markt parken darf. © Thorsten Eckert

Radeberg. Dienstags und freitags ist in Radeberg Wochenmarkt - zu dieser Zeit herrscht absolutes Halteverbot auf dem Markt. Schilder machen deutlich auf die Regelung aufmerksam. Dennoch kommt es regelmäßig vor, dass sich Autofahrer nicht daran halten und widerrechtlich auch an diesen beiden Tagen ihr Auto auf dem Gelände abstellen.

Doch nicht nur das: Mitunter fahren Autofahrer auch mitten durch die Händler hindurch - eine Gefahr vor allem für die Besucher des Markts.

Pylonen sollen Abhilfe schaffen

Seit Anfang des Jahres hat Radeberg eine neue Ordnungsamtsleiterin: Mandy Thümer folgt auf Elke Müller, die im Herbst in Pension gegangen ist. Ihr ist die Problematik auf dem Markt bekannt - und auch Oberbürgermeister Frank Höhme (parteilos) sieht die Misere regelmäßig, wenn er aus seinem Dienstzimmer nach draußen blickt.

Mandy Thümer möchte die angespannte Lage so lösen, dass an den beiden Markttagen der Teil des Wochenmarkts mit Pylonen abgetrennt wird, auf dem auch wirklich Händler stehen. Auf der restlichen Fläche könnten dann Autos parken. Die Beschilderung müsste entsprechend geändert werden.

Warum nicht einfach regelmäßig kontrollieren und den Falschparkern ein Bußgeld ausstellen? "Wir haben zwei gemeindliche Vollzugsbedienstete", erklärt Mandy Thümer, die ihre Berufslaufbahn bei der Polizeiverwaltung gestartet und bereits die Ordnungsämter in Waldheim bei Döbeln und in Weinböhla geleitet hat. "Unsere personellen Kapazitäten sind begrenzt."

In naher Zukunft sollen nun fünf bis zehn sogenannte Verkehrsleitkegel angeschafft werden, um die Situation auf dem Markt zu entschärfen - allerdings erst, wenn Radeberg seinen Haushalt verabschiedet hat. Und das wird wohl noch ein paar Wochen dauern.

Es gäbe durchaus Möglichkeiten, derartige Anschaffungen auch jetzt schon zu tätigen, "doch das halte ich nicht für zwingend notwendig. Das Thema hat nicht oberste Priorität", sagt Thümer.

Seit Anfang des Jahres die neue Chefin des Radeberger Ordnungsamts: Mandy Thümer.
Seit Anfang des Jahres die neue Chefin des Radeberger Ordnungsamts: Mandy Thümer. © Marion Doering

Marktgilde kritisiert Dreistigkeit von Autofahrern

Wem das Problem mit den Falschparkern ebenfalls bekannt ist, das ist Katrin Schiel. Sie ist die Niederlassungsleiterin für Dresden der Deutschen Marktgilde und in dieser Funktion auch für den Radeberger Markt zuständig. Sie freut sich, dass vonseiten des Radeberger Ordnungsamt an einer Lösung gearbeitet wird. Auch in anderen Städten werde so vorgegangen, berichtet sie.

Dennoch hat Katrin Schiel gewisse Bedenken. "Viele Autofahrer sind einfach beratungsresistent und rotzfrech. Das kann man wirklich nicht anders sagen." Die Fahrer seien zu bequem, woanders zu parken oder eben nicht durch die Händler hindurch zu fahren. "Wir haben schon versucht, die Händler mit Bäckerkisten oder mit Flatterbändern abzugrenzen. Die Kisten wurden überfahren, die Bänder so hochgehalten, dass die Autos drunter durchfahren können." Das sei einfach dreist.

Sie appelliere an alle Beteiligten, sich an die Regeln zu halten. "Für die Sicherheit von Händlern und Kunden."

Kommen wieder mehr Händler, löst sich das Problem von selbst

Sie hoffe aber auch, dass sich das Problem in den nächsten Wochen von selbst lösen werde - wenn wieder mehr Händler den Radeberger Markt mit ihren Waren anfahren. "Im ersten Quartal kommen erwartungsgemäß immer weniger Händler. Das hat etwas mit der Witterung, aber auch mit dem Sortiment zu tun. Blumen oder Gemüse kann man beispielsweise nicht ganzjährig verkaufen." Und auch der Textil-Händler mache derzeit Winterpause.

Stehen wieder mehr Händler auf dem Markt, sei die Gefahr deutlich geringer, dass widerrechtlich geparkt werde, sagt Katrin Schiel. Sie wisse auch, dass das Ordnungsamt nicht ständig kontrollieren könne. "Da will ich auch niemandem den Schwarzen Peter zuschieben." Und auch der Marktmeister sei nicht verpflichtet, sich während der gesamten Dauer des Markts um die Autos zu kümmern und sie darauf hinzuweisen, dass sie hier nicht parken dürfen. "Der ist ja auch kein Zirkusdompteur", sagt Schiel.

Mandy Thümers Lösungsvorschlag mit den Pylonen kommt dann möglicherweise erst im nächsten Winter zum Tragen - wenn die Anzahl der Händler wieder abnimmt.

Gewerbeverein begrüßt Lösungsvorschlag

Karsten Misch, Pressesprecher des Radeberger Gewerbevereins, begrüßt die angestrebte Lösung. "Die Parkplatzsituation in der Innenstadt ist schon sehr angespannt", sagt er.
Karsten Misch, Pressesprecher des Radeberger Gewerbevereins, begrüßt die angestrebte Lösung. "Die Parkplatzsituation in der Innenstadt ist schon sehr angespannt", sagt er. © René Meinig

Mehr Parkplätze auf dem Radeberger Markt: eine gute Nachricht, findet auch Karsten Misch, Pressesprecher des Radeberger Gewerbevereins. "Klingt gut", sagt er. "Die Parkplatzsituation in der Radeberger Innenstadt ist ja schon sehr angespannt." Besonders für die Einzelhändler rund um den Markt sei es erfreulich, wenn zu gewissen Zeiten mehr Parkplätze zur Verfügung stünden. Denn mit einem stadtnahen Parkhaus werde es ja wohl nichts, befürchtet Karsten Misch.

Der Gewerbeverein sei auch mit einem anderen Parkplatz-Thema an Oberbürgermeister Frank Höhme herangetreten, berichtet er. "Für Handwerker ist es manchmal sehr schwierig, einen Parkplatz zu finden, auf dem sie auch problemlos ihr Material ein- und ausladen dürfen. Wir haben angeregt, ob es möglich ist, tageweise eine gewisse Anzahl an Plaketten herauszugeben, mit denen die Handwerker auch auf solchen Plätzen parken dürfen, auf denen das eigentlich nicht erlaubt ist." Der OB habe zugesichert, das Thema in der Verwaltung anzusprechen.