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Getötete Frau in Radeberg: Ehemann bestreitet die Vorwürfe

Nach dem Familiendrama in Radeberg bestreitet der tatverdächtige Ehemann der getöteten Afghanin, seine Frau umgebracht zu haben. Wie der Stand der Ermittlungen ist.

Von Verena Belzer
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In diesem Haus in Radeberg hat die afghanische Familie gelebt. Sie war nach der Machtübernahme der Taliban nach Deutschland geflohen.
In diesem Haus in Radeberg hat die afghanische Familie gelebt. Sie war nach der Machtübernahme der Taliban nach Deutschland geflohen. © René Meinig

Radeberg. Knapp zwei Monate ist es her, dass in Radeberg eine junge Mutter ums Leben gekommen ist. Tatverdächtig ist ihr Ehemann, eine ehemalige Ortskraft der Bundeswehr in Afghanistan, der etwa zwei Jahre mit seiner Frau und den drei gemeinsamen Kindern in Radeberg lebte. Die Familie war nach der Machtübernahme der Taliban nach Deutschland geflohen.

Die 27-Jährige ist den Erkenntnissen der Kriminalpolizei zufolge stranguliert worden. Ihr 31-jähriger Mann hatte zunächst noch Rettungskräfte alarmiert, die jedoch konnten der Frau nicht mehr helfen. Sie verstarb noch in der gemeinsamen Wohnung in der Röderstraße.

Die Untersuchung des Leichnams hatte den ersten Verdacht bestätigt: "Die Obduktion bestätigte den Verdacht eines Tötungsdeliktes zum Nachteil der 27-Jährigen", hatte Pressesprecher Marcel Malchow Anfang Juli erklärt. "Um den Ermittlungserfolg nicht zu gefährden, können jedoch keine weiteren Details genannt werden."

Die Ermittlungen der federführenden Staatsanwaltschaft dauern weiterhin an. Dazu gehören auch Vernehmungen des Tatverdächtigen. "Der Beschuldigte bestreitet, die Tat begangen zu haben", erklärt Oberstaatsanwältin Irene Schott auf Anfrage von Sächsische.de. "Derzeit sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen." Der Beschuldigte befindet sich nach wir vor in Untersuchungshaft. Bisher war der Mann in Deutschland polizeilich noch nicht aufgefallen. Er sei regelmäßig zum Integrationskurs nach Dresden gefahren, heißt es aus dem Umfeld der Familie. Er sei eher ruhig und schüchtern gewesen.

Ermittlungen auch im Umfeld der Familie

Nach Informationen von Sächsische.de ermittelt die Kripo nach wie vor im Umfeld der afghanischen Familie, in dem es dem Vernehmen nach schon seit geraumer Zeit große Probleme gegeben hat. Die Frau soll demnach auch ihrem Mann gegenüber handgreiflich geworden sein, sie habe psychische Probleme gehabt, heißt es.

Das Paar hat drei gemeinsame Kinder, sie befinden sich nun in Obhut des Jugendamts.

Einen Termin für einen Prozess gibt es noch nicht. Der 31-Jährige gilt jedoch weiter als dringend tatverdächtig - anderweitig müsste er aus der U-Haft freigelassen werden.