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"Ultra dankbar": Lungenkranke Radebergerin freut sich über Spenden von SZ-Lesern

Die Radebergerin Gitte Kesternich leidet an einer seltenen und unheilbaren Lungenkrankheit. Nun haben Sächsische.de-Leser der Frau nicht nur Geld gespendet, sondern sogar den dringend benötigten E-Rolli geschenkt.

Von Verena Belzer
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Durch Spenden von SZ-Lesern: Gitte Kesternich auf ihrem neuen E-Rolli, auf dem Schoß Welpe Lilly, links Hund Max.
Durch Spenden von SZ-Lesern: Gitte Kesternich auf ihrem neuen E-Rolli, auf dem Schoß Welpe Lilly, links Hund Max. © privat

Radeberg. Gitte Kesternich hat eine schwere Zeit hinter sich - und wohl auch noch vor sich. Die Radebergerin, die gebürtig aus Dresden stammt, leidet an einer seltenen Lungenkrankheit: Lymphangioleiomyomatose - kurz LAM.

Die Krankheit ist dafür verantwortlich, dass sich Zellen stark vermehren und gesundes Gewebe verdrängen. "Diese Zellen waren schon immer in meinem Körper. Gutartig, aber wenn das Gewebe zu groß wird, tödlich", erklärt Gitte Kesternich. Nur 200 Menschen in ganz Deutschland sind von der Krankheit betroffen.

Gitte Kesternichs Leidensgeschichte begann vor vielen Jahren - erst musste ihre Gebärmutter entfernt werden, später Geschwülste aus ihrem Bauchraum. Mittlerweile ist auch ihre Lunge stark beschädigt - Gitte Kesternich ist permanent auf Sauerstoff angewiesen und kann nicht mehr viel alleine laufen. Über Sächsische.de rief sie zu einer Spendenaktion auf. Ihre finanziellen Mittel sind begrenzt.

Aufenthalt in Spezialklinik in Coswig

Kurz nach dem Erscheinen des Textes auf Sächsische.de meldete sich die Radebergerin aus der Lungenfachklinik in Coswig. Ihr Zustand hatte sich rapide verschlechtert. "Ich hatte schlimme Schmerzen und habe sehr starke Schmerzmittel gebraucht", erzählt sie. Doch sie sei sehr gerührt über die vielen Nachrichten und Spenden der SZ-Leser gewesen.

Mittlerweile ist sie wieder zu Hause bei ihrem Mann in Radeberg - und ist dank eines neuen E-Rollis viel mobiler als noch zuvor. Ohne den wäre sie kaum mehr raus aus ihrer Wohnung gekommen.

SZ-Leserin spendet E-Rolli

Eine Leserin aus Dresdnerin hatte sich bei der SZ gemeldet und so den Kontakt zu Gitte Kesternich hergestellt. Von ihrer inzwischen verstorbenen Mutter hatte die Frau noch einen einwandfreien und voll funktionstüchtigen E-Rolli in der Garage stehen, den sie Gitte Kesternich gerne schenken wollte.

"Über eine Freundin habe ich einen kleinen Transporter mit Rampe nach Dresden schicken können, den Rolli abzuholen", berichtet die Radebergerin. "Das ist total super, jetzt kann ich endlich wieder Ausfahrten mit den Hunden machen. Ich bin wirklich ultra dankbar".

Hund Max lebt schon eine Weile bei Gitte Kesternich und ihrem Mann - und nun ist noch ein kleiner Welpe namens Lilly dazugekommen. "Den Hund haben wir nur in Pflege", erzählt sie. "Wenn wir nicht mehr können, können wir Lilly zurückgeben."

Doch daran will Gitte Kesternich gerade nicht denken. Der kleine Welpe ist für sie "Therapie pur", wie sie sagt. Gerade nach dem vergangenen Krankenhaus-Aufenthalt in Coswig sei sie psychisch ziemlich am Boden gewesen.

Der kleine Welpe schenkt ihr Lebensmut

Mit ihrem Mann, Max und Lilly geht die Radebergerin jetzt wieder gerne raus an die frische Luft und hilft ihrem Mann bei Erledigungen und Alltag. Größere Ausflüge sind jedoch mit dem E-Rolli nicht drin, dafür ist das Auto der Kesternichs zu klein.

Es bräuchte einen entsprechenden Transporter mit Rampe. "Das können wir uns aktuell nicht leisten. Auch nicht gebraucht", sagt Gitte Kesternich. Doch vorerst ist sie glücklich über ihre neu gewonnene Freiheit - dank des Rollis. Und über ihre neu gewonnene Lebensfreude - dank Welpe Lilly.

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