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Neuer Chefarzt für die Innere am Asklepios-Krankenhaus in Radeberg: Das sind seine Pläne

Das Radeberger Krankenhaus hat mit Jochen Voigts einen neuen kommissarischen Chefarzt für die Innere Medizin. Was er in der Klinik anders machen möchte und was sich für die Patienten ändert.

Von Verena Belzer
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Jochen Voigts, 49 Jahre alt, ist neuer kommissarischer Chefarzt am Radeberger Krankenhaus. Er ist Internist und Gastroenterologe.
Jochen Voigts, 49 Jahre alt, ist neuer kommissarischer Chefarzt am Radeberger Krankenhaus. Er ist Internist und Gastroenterologe. © Christian Juppe

Radeberg. Jochen Voigts ist seit Juli der neue Chefarzt für die Innere Medizin an der Radeberger Asklepios-Klinik. Zunächst kommissarisch, möglicherweise aber auch dauerhaft. "Wir können uns vorstellen, dass Herr Voigts den Posten langfristig übernimmt", sagt Klinik-Geschäftsführer Lucas Nitschke. "Er ist auch Gastroenterologe, also ein Spezialist für Magen-Darm-Erkrankungen. Ein Fachgebiet, in dem Experten rar gesät, aber sehr wichtig sind."

Jochen Voigts selbst stünde zur Verfügung und wartet nun das Bewerbungsverfahren ab - erste Weichen hat er auf seiner neuen Stelle aber bereits gesetzt.

Entscheidung für Radeberg: "Kombination reizvoll"

Jochen Voigts, 49 Jahre alt und gebürtig aus Südafrika, hat schon viel Erfahrung im Klinikbereich gesammelt, bevor er sich im vergangenen Jahr für Radeberg entschieden hat. Sein Studium hat er in Jena absolviert, danach hat er viele Jahre in der Bavaria-Klinik in Kreischa gearbeitet.

Zuletzt war er zehn Jahre lang im Dresdner Diakonissen-Krankenhaus tätig, ehe er nach Radeberg auf die Stelle des Oberarztes für die Innere Medizin wechselte.

"Ich wollte gerne in einer kleineren Klinik arbeiten", antwortet Jochen Voigts auf die Frage, warum er sich für Radeberg entschieden hat. "Hier kann ich sowohl im Bereich der Intensivmedizin als auch der Inneren Medizin und Gastroenterologie arbeiten. Diese Kombination war für mich reizvoll."

Engere Kommunikation mit Hausärzten: "Auf Augenhöhe"

Nun ist er seit einem knappen Jahr an der Asklepios-Klinik - und hat sich bereits bei zahlreichen Hausärzten in und um Radeberg vorgestellt.

"Wir wollen die Kommunikation zwischen den Hausärzten und der Klinik verbessern", erklärt Jochen Voigts. "Und zwar so, dass sie auf Augenhöhe stattfindet." Das bedeutet konkret, dass die Hausärzte künftig immer, wenn sie im Krankenhaus anrufen, einen Oberarzt am anderen Ende der Leitung haben.

"Die Hausärzte sollen sich mit ihren Anliegen nicht bei uns durchtelefonieren müssen", sagt Voigts. "Bisher ging das über unsere Notaufnahme, aber da haben die Kollegen auch nicht immer viel Zeit."

Eine engere Abstimmung zwischen Hausärzten und Oberärzten hat auch Vorteile für die Patienten: "Geht es beispielsweise um eine ärztliche Beratung, können wir hier im Haus gegebenenfalls schnell einschätzen, ob ein Patient zu uns oder vielleicht besser in ein anderes Haus, eine Fachklinik beispielsweise kommt."

Ärztesituation: "Intensivstation rund um die Uhr besetzen"

Das Radeberger Krankenhaus in der Pulsnitzer Straße will unter anderem die Kommunikation mit den Hausärzten verbessern.
Das Radeberger Krankenhaus in der Pulsnitzer Straße will unter anderem die Kommunikation mit den Hausärzten verbessern. © Marion Doering

Auch auf einem anderen, wichtigen Feld hat sich in der Radeberger Klinik einiges zum Positiven gewandelt: "Wir stehen personell momentan sehr gut da", sagt Voigts. Im Herbst würden außerdem zwei weitere Assistenzärzte ihre Tätigkeit beginnen.

"Wir hatten da jetzt eine hohe Personalfluktuation", sagt Voigts. "Die Assistenzarztausbildung möchte ich deswegen auch aufwerten oder wieder mehr Wert darauf legen."

Kurzfristig sucht die Klinik auch vier weitere Ärzte, um eine weitere Neuerung zu realisieren. "Die Intensivstation soll 24 Stunden am Tag von einem Arzt betreut werden", erklärt Jochen Voigts. Bisher betreuen zwei Ärzte - ein Chirurg und ein Internist - das gesamte Haus.

Mit der Maßnahme soll einerseits die Dienstbelastung der bereits tätigen Ärzte reduziert werden, ergänzt Geschäftsführer Lucas Nitschke. "Andererseits ist es uns einfach wichtig, die Intensivstation rund um die Uhr mit einem Arzt besetzen zu können."

Die Stellen sind ausgeschrieben, nun wartet das Krankenhaus auf Bewerbungen. "Es ist natürlich kein Geheimnis, dass es schwer ist, Ärzte zu finden", sagt Voigts. Viele wollten auch nur noch in Teilzeit arbeiten.

Pflege: "Keine offenen Stellen"

In der Pflege hingegen sieht es aktuell in der Asklepios-Klinik sehr gut aus. "Hier haben wir keine offenen Stellen", berichtet Geschäftsführer Nitschke. "Wir konnten in den vergangenen sechs Monaten entgegen aller Trends gut einstellen." Am Krankenhaus arbeiten unter anderem philippinische Fachkräfte.

Dabei helfe auch, dass die Löhne für die Pflege gestiegen seien, "bei uns gibt es mittlerweile auch eine Treue-Prämie für Mitarbeiter", erklärt Nitschke.