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Was Sie zum neuen Parkplatz an der Pulsnitzer Straße in Radeberg wissen müssen

Radeberg bekommt neue Parkplätze. Wie viele Stellplätze an der Pulsnitzer Straße entstehen, was das kostet und wann es losgeht - alle Fragen und Antworten.

Von Verena Belzer
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Der Stadtrat hat sich einstimmig für die Schaffung von Parkplätzen entschieden.
Der Stadtrat hat sich einstimmig für die Schaffung von Parkplätzen entschieden. © [email protected]

Radeberg. Nun ist es offiziell: Radeberg bekommt neue Parkplätze an der Pulsnitzer Straße. Das hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen.

Den Plan, ein Parkhaus an der Oberstraße zu errichten, ist aus Kostengründen verworfen worden. Im Februar vergangenen Jahres hatte der Stadtrat diesen Entschluss gefasst - doch die 5,5 Millionen Euro für einen viergeschossigen Bau samt 249 Stellplätzen waren den Räten dann doch zu viel. Radeberg muss sparen, der Gürtel muss enger geschnallt werden. Also wurde nach einer Alternative gesucht - und die wurde an der Pulsnitzer Straße an der Alten Turnhalle gefunden.

Ursprünglich war außerdem vorgesehen, hier zusätzlich eine neue Kita zu bauen, doch auch die wird nun nicht kommen.

Der Parkplatz kostet 880.000 Euro

249 Stellplätze werden es nun nicht werden, dafür reicht der Platz nicht aus. Stattdessen hat sich der Stadtrat dafür entschieden, 123 Parkplätze auf der Freifläche zu schaffen.

Außerdem werden vier Stellplätze für Wohnmobile eingerichtet. Letztere Entscheidung dürfte vor allem Detlev Dauphin, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, freuen. Er hatte sich bereits vor gut einem Jahr für genau diese Möglichkeit stark gemacht.

Was jedoch definitiv nicht kommen wird, ist eine Überdachung des Parkplatzes mit Photovoltaik-Anlagen. Auch hier hat der Faktor Kosten eine große Rolle gespielt.

Stichwort Kosten: Die Stadträte hatten drei Varianten für den Parkplatz zur Auswahl - sie unterschieden sich hauptsächlich darin, ob der Platz asphaltiert oder betoniert werden soll. Die Baukosten variierten hier zwischen 715.000 Euro und 880.000 Euro.

Einstimmig haben die Räte dafür votiert, die teuerste Variante umzusetzen. Hier werden die Zufahrt an der Pulsnitzer Straße und die Fahrgassen betoniert, auf den Stellplätzen wird ein sogenanntes Beton-Ökopflaster verlegt. Bei dieser Option ist die Nutzung unabhängig von Witterungseinflüssen möglich und auch der Winterdienst kann tätig werden. Die Variante kostet insgesamt etwa 880.000 Euro.

Der geschätzte jährliche Pflegeaufwand beträgt 8.000 Euro. Von den 880.000 hatte die Stadt bereits 500.00 Euro im Haushalt eingestellt, weitere 126.000 werden nun aus Eigenmitteln bereitgestellt, der Rest sind Fördergelder.

Noch in diesem Jahr soll mit den Bauarbeiten begonnen werden, die Ausschreibung für die entsprechenden Gewerke ist raus.

Noch keine Entscheidung zu Parkgebühren

Wie genau die Parkplätze bewirtschaftet werden sollen - ob sie beispielsweise kostenlos oder kostenpflichtig sein werden, das steht noch nicht fest. Zu diesem Thema soll sich eine Arbeitsgruppe des Stadtrates bilden, der alle Fraktionen angehören.

Ulrich Hensel, Fraktionsvorsitzender der Grüne/SPD-Fraktion, hatte angeregt, Parkgebühren zu erheben. Auch die anderen Fraktionen haben sich bereits teils mehr teils weniger deutlich positioniert. Aus CDU-Sicht beispielsweise wäre es durchaus wünschenswert, Parkgebühren zu erheben, sofern diese im angemessenen Rahmen blieben.

Ronny König von Wir-für-Radeberg hatte sich so geäußert: "Wir sollten ganz grundsätzlich, ernsthaft und ergebnisoffen darüber sprechen: Wer als Autofahrer städtische Parkplätze in Anspruch nimmt, sollte sich auch an den Investitions- und Unterhaltskosten beteiligen können."

Die Freien Wähler und die AfD hingegen lehnen Parkgebühren ab. "Die Radeberger Bürger zur Kasse bitten, kann auch nicht die Lösung sein", hatte die AfD-Fraktion gesagt. Eine Verkürzung der Parkzeit von zwei auf eine Stunde sei jedoch diskussionswürdig. "30 Minuten Kurzzeitparken ist völlig realitätsfremd."

Ähnlich argumentieren die Freien Wähler, für die ebenfalls eine Reduzierung der Parkzeit denkbar sei.

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