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Wann werden in Radeberg die neuen Buslinien-Schilder montiert?

Seit zwei Jahren fährt nicht mehr die Buslinie 308 durch Radeberg, sondern die 78. Doch der Großteil der Schilder ist immer noch nicht ausgetauscht. Warum ist das so?

Von Verena Belzer
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Auch am Radeberger Bahnhof stehen noch die alten, grünen Schilder. Sie sollen noch in diesem Quartal umgerüstet werden.
Auch am Radeberger Bahnhof stehen noch die alten, grünen Schilder. Sie sollen noch in diesem Quartal umgerüstet werden. © Christian Juppe

Radeberg. Von der 308 auf die 78: Es ist nun ziemlich genau zwei Jahre her, dass in und um Radeberg das Busliniennetz geändert wurde. Teile der alten Linie 308 werden seitdem von der neuen Linie 78 bedient. Die Radeberger haben sich inzwischen an die neue Linienführung gewöhnt - und vermutlich fällt vielen inzwischen gar nicht mehr auf, dass die neue Linie noch gar nicht auf den Schildern an den Bushaltestellen angegeben wird. Und die Schilder grün und alt sind und nicht blau und neu, wie sie eigentlich sein sollten.

Für Ortsunkundige jedoch kann die Sache kompliziert werden. Wer beispielsweise am Radeberger Bahnhof aussteigt und die Linie 78 sucht, der sucht vergeblich.

Die Problematik hat auch kürzlich CDU-Stadtrat Andreas Känner im Stadtrat angesprochen und Oberbürgermeister Frank Höhme (parteilos) um Antwort gebeten, wann die Schilder denn nun endlich ausgetauscht würden. Der OB erwiderte, er habe an betreffender Stelle auf die Thematik hingewiesen.

Wann kommen denn nun die neuen Schilder? Sächsiche.de hat nachgefragt.

Wie viele Schilder sind schon umgerüstet?

Eine sehr in die Jahre gekommene Haltestelle an der Heidestraße.
Eine sehr in die Jahre gekommene Haltestelle an der Heidestraße. © Christian Juppe
Ein altes, grünes Schild an der August-Bebel-Straße.
Ein altes, grünes Schild an der August-Bebel-Straße. © Christian Juppe
Beschilderung am Bahnhof.
Beschilderung am Bahnhof. © Christian Juppe
Beschilderung an der Heidestraße.
Beschilderung an der Heidestraße. © Christian Juppe

In Radeberg gibt es 84 Bushaltestellen - und an erst vier sind bereits die neuen Schilder montiert: An der Dr.-Rudolf-Friedrichs-Straße in beiden Richtungen und Zur Sternwarte, ebenfalls in beide Richtungen. 80 Schilder fehlen noch. Und das, obwohl sie bereits seit einem Jahr bestellt sind.

Rudi Herzog, Geschäftsführer der vci VerkehrsConsult Ingenieurgesellschaft, die für die Verkehrsverbünde als Projektsteuerer arbeitet, erklärt die Gründe: "Die beiden Verkehrsverbünde VVO und ZVON haben 2017 gemeinsam das Projekt zur Erneuerung von fast 10.000 Haltestellenschildern gestartet." Das Projekt sei anschließend europaweit ausgeschrieben worden - der Auftrag landete in der Folge bei einer Firma aus dem baden-württembergischen Bruchsal.

Warum dauert die Umstellung so lange?

Im Juni 2019 wurde dann das erste Schild in Moritzburg aufgestellt. "Seitdem wurden in Ostsachsen bis einschließlich Dezember 2023 insgesamt 4.577 Haltestellen mit neuen Schildern ausgerüstet", berichtet der vci-Geschäftsführer.

Die Bearbeitung erfolge in aller Regel gemeindeweise, um den Abstimmungsaufwand für die beteiligten Kommunen möglichst gering zu halten. "Gleichzeitig waren Randbedingungen wie zum Beispiel anstehende Liniennetzänderungen zu berücksichtigen", sagt Herzog. Und hier kommt Radeberg ins Spiel: "Das hat insbesondere im Landkreis Bautzen, somit auch in Radeberg, dazu geführt, dass die Beauftragung der Umrüstung erst nach der Einschwingphase des neuen Liniennetzes im August 2022 erfolgen konnte." Das wiederum ist eineinhalb Jahre her.

Wann werden die restlichen neuen Schilder aufgestellt?

Die Arbeiten zum Aufstellen der neuen Schilder in Radeberg sollen nun nach Angaben von vci "endlich" im ersten Quartal dieses Jahres beginnen und möglichst auch abgeschlossen werden. "Der Zeitverzug resultiert aus Kapazitätsengpässen der beauftragten Baufirma und war so nicht vorhersehbar", erklärt Rudi Herzog. Der RBO habe seit Langem auf eine zeitnahe Umsetzung der Neubeschilderung gedrängt, sei hier aber auf die Fremdleistungen angewiesen.

Wie geht es jetzt weiter?

An der Haltestelle Dr.-Rudolf-Friedrichs-Straße in Radeberg kann man sehen, wie die neuen Schilder aussehen sollen. Weitere 80 sollen noch umgerüstet werden.
An der Haltestelle Dr.-Rudolf-Friedrichs-Straße in Radeberg kann man sehen, wie die neuen Schilder aussehen sollen. Weitere 80 sollen noch umgerüstet werden. © vci VerkehrsConsult Ingenieurges

"Die neuen Schilder werden in einem ersten Schritt grafisch umgesetzt und mit den Regionalverkehrsunternehmen und dem zuständigen Verkehrsverbund abgestimmt", sagt der Geschäftsführer.

Im zweiten Schritt würden je Schild die genauen Standorte unter weitestgehender Berücksichtigung verschiedenster Vorgaben abgestimmt - dazu gehören laut Herzog Barrierefreiheit, Sichtbarkeit, Leitungsbestand, Eigentumsverhältnisse, Lichtraum und Parkverbotsbereiche.

Rudi Herzog zeigt sich zuversichtlich, dass auch Radeberg bald in den Genuss der neuen Schilder kommt, in Wachau habe die beauftragte Baufirma Secutec "nach einigen Verzögerungen" innerhalb kürzester Zeit 28 Schilder eingebaut.

"Die Straßenbau-Unternehmen haben allesamt einen recht guten Auftragsbestand, der sich neben dem Breitbandausbau auch aus vielen gleichzeitigen Straßenbaumaßnahmen ergibt", sagt Herzog. "Dadurch werden die Haltestellenaufträge eher als 'Lückenfüller' gesehen. Auch wenn uns das nicht gefällt, müssen wir damit leben. Die Kapazitäten sind leider begrenzt."

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