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Wie es auf der Pulsnitzer Straße in Radeberg leiser werden soll

Ziemlich viel Verkehrslärm gibt es auf der Pulsnitzer Straße in Radeberg. Sanierung der Christoph-Seydel-Straße, neue Lärmmessung: Jetzt gibt es einen neuen Vorstoß für mehr Ruhe auf der Straße.

Von Verena Belzer
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Lärm-Hotspot: Die Pulsnitzer Straße ist Radebergs Hauptverkehrsader und verursacht damit besonders viel Lärm.
Lärm-Hotspot: Die Pulsnitzer Straße ist Radebergs Hauptverkehrsader und verursacht damit besonders viel Lärm. © Christian Juppe

Radeberg. Die monatelange Sperrung der Pulsnitzer Straße in Radeberg im vergangenen Jahr hat viele Nerven strapaziert - vor allem die der anliegenden Geschäftsleute und der Autofahrer, die die Hauptverkehrsader durch die Stadt regelmäßig nutzen. Glücklich über die Ruhe waren hingegen zahlreiche Anwohner, die ansonsten unter dem Straßenlärm leiden.

Stellvertretend für sie hatte der 80-jährige Berthold Schubert im Stadtrat vorgesprochen und auf den städtischen Lärmaktionsplan aus dem Jahr 2018 verwiesen. Dort werden für die Pulsnitzer Straße diverse lärmreduzierende Maßnahmen vorgeschlagen - von lärmarmen Asphalt bis zu Tempo 30.

Im Zuge der Bauarbeiten am Kanal wurde nun auch ein neuer Asphalt verlegt - allerdings kein Flüsterasphalt. "Bei der Deckenerneuerung einer Teilstrecke der Pulsnitzer Straße kommt Asphaltbeton zum Einsatz", hatte Pressesprecherin Sarah Günther erklärt. Diese Vorgabe stamme vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv).

Die Stadt hatte jedoch angekündigt, sich um eine Neubewertung der Grenzwerte für eine verkehrsrechtliche Anordnung zu bemühen. Heißt konkret: Es soll erneut gemessen werden, ob der Lärm an der Pulsnitzer Straße ausreicht, um hier Tempo 30 anzuordnen.

Christoph-Seydel-Straße wird in diesem Jahr saniert

Auf Nachfrage von Sächsische.de, wann die erneute Lärmberechnung stattfinden soll, verwies Radebergs Pressesprecherin Sarah Günther auf die Christoph-Seydel-Straße, die von der Badstraße bis zur Auffahrt zur S177 führt.

"In diesem Jahr soll die Christoph-Seydel-Straße im Bereich der Tankstelle bis zur Kreuzung Richtung Krankenhaus saniert werden", erklärt Sarah Günther. "Eine Lärmberechnung der S95 durch das Landesamt für Straße und Verkehr wird unserer aktuellen Einschätzung nach erst in Betracht kommen, nachdem diese Baumaßnahme dann voraussichtlich im Sommer abgeschlossen worden ist."

Die Stadtverwaltung Radeberg werde zwar versuchen, auf diese Lärmberechnung hinzuwirken, habe auf deren tatsächliche Durchführung jedoch keinen Einfluss, betont die Stadtsprecherin.

Pulsnitzer Straße ist erwiesener Lärm-Hotspot

Wann der Beginn der Bauarbeiten an der Christoph-Seydel-Straße sein wird, kann die Stadt aktuell nicht sagen. "Dazu laufen aktuell noch die Abstimmungen", erklärt Sarah Günther.

Faktisch bedeutet das jedoch, dass bis auf Weiteres nun Tempo 50 auf Teilen der Pulsnitzer Straße bestehen bleiben wird. Im Bereich der Kita gilt bereits jetzt Tempo 30, vor dem Krankenhaus seit dem Ende der Straßenbauarbeiten ebenfalls. Ob auf der restlichen Strecke zwischen Oberstraße und Krankenhaus die Geschwindigkeit reduziert wird, hängt nun davon ab, ob das Lasuv überhaupt eine Neubewertung initiiert und wenn ja, von deren Ergebnis.

Fakt ist: Die Pulsnitzer Straße ist ein ausgewiesener Lärm-Hotspot. Alle fünf Jahre errechnet das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie den Verkehrslärm auf Sachsens Straßen und weist besondere Lärm-Schwerpunkte aus. Diese ergeben sich aus der Lärmbelastung und der Zahl der davon betroffenen Einwohner.