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Knochenreste an der B6: "Wir wissen nicht, wer das Kind ist"

Im September 2021 waren Leichenteile bei Fischbach entdeckt worden, die vermutlich von einem Kleinkind stammen. Bisher fehlt jedoch eine heiße Spur.

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An der B6 bei Fischbach fanden Spaziergänger menschliche Knochenteile. Polizeibeamte durchkämmten daraufhin das Waldstück.
An der B6 bei Fischbach fanden Spaziergänger menschliche Knochenteile. Polizeibeamte durchkämmten daraufhin das Waldstück. © xcitepress

Arnsdorf. Im Fall der aufgefundenen Knochenreste an der B6 bei Fischbach (Gemeinde Arnsdorf) gibt es keine heiße Spur. Das sagte Staatsanwalt Christopher Gerhardi der SZ. "Die Resonanz auf unseren Aufruf war gering. Es haben sich keine Hinweise ergeben, die die Umstände des Vorfalls weiter erhellt haben", sagte er.

Insbesondere hatten sich die Ermittler erhofft, die Identität der Eltern aufzuklären. "Wir wissen nicht, wer das Kind ist." Auch eine Ausstrahlung des Falls bei der MDR-Sendung Kripo live im Oktober 2021 brachte offenbar keine Erkenntnisse.

Am 26. September hatten Spaziergänger in der Nähe der B6 bei Fischbach mehrere kleine Knochenteile in einem Müllbeutel gefunden. Daraufhin verständigten sie die Polizei. Zunächst war nicht klar, ob die Überreste tierischen oder menschlichen Ursprungs sind.

Eine genauere Analyse bestätigte, dass es sich um menschliche Überreste handelt. Sie stammen vermutlich von einem Kleinkind. Polizeikräfte durchsuchten kurz nach dem Fund das Waldstück. Zusätzlich kam ein Leichenspürhund der Bereitschaftspolizei zum Einsatz. Mit einer Drohne fertigten die Ermittler Übersichtsaufnahmen des Fundortes an.

Genauer Tatzeitpunkt noch unklar

Wenige Wochen später richteten sich die Behörden mit einem Aufruf an die Öffentlichkeit. Sie appellierten an die Mutter und den Vater des Kindes, sich zu melden, um die Umstände des Vorfalls zu erfahren. Zugleich boten die Ermittler allen möglichen Beteiligten Hilfe in Form einer ärztlichen und psychologischen Nachsorge an.

Zeugen wurden gebeten, sich zu melden: Wer hat in den vergangenen Monaten bis Jahren verdächtige Beobachtungen gemacht haben. Wer kennt jugendliche oder erwachsene Frauen, die in den vergangenen Monaten bis Jahren schwangerschaftstypische Erscheinungen zeigten oder über Übelkeit klagten, die jedoch auf die Frage einer möglichen Schwangerschaft eine andere plausible Erklärung gaben und später dann kein Kind hatten.

Auch versuchten die Ermittler, den genauen Tatzeitpunkt herauszubekommen. Wer hat sich September 2021 am Fundort aufgehalten, insbesondere im Bereich des Alten Hörnelweges? In unmittelbarer Nähe zum Fundort befindet sich ein Geo Cache. Wer diesen im August oder September gesucht und/oder gefunden hat, melde sich bitte ebenfalls bei den Ermittlern. Zeugen können sich weiterhin an das Führungs- und Lagezentrum der Polizeidirektion Görlitz unter der Rufnummer 03581 468 - 100 oder an jede andere Polizeidienststelle wenden. (SZ/td)