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Großes Banner an der Elbe in Dresden: Aktivisten setzen Zeichen gegen Kiesabbau

Pünktlich zu einer Anhörung im Dresdner Landtag haben Klima-Aktivisten ein Banner an der Elbe aufgehängt. Was das mit dem Waldstück Heibo bei Ottendorf und den Mooren bei Medingen zu tun hat.

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Umweltschützer haben gegenüber des Sächsischen Landtags in Dresden ein Banner aufgehängt.
Umweltschützer haben gegenüber des Sächsischen Landtags in Dresden ein Banner aufgehängt. © privat

Ottendorf-Okrilla/Dresden. "Libelle und Specht finden Kiesabbau schlecht" - mit dieser Aufschrift auf einem großen Banner gegenüber des Sächsischen Landtags haben am Donnerstag Aktivisten auf die Anhörung im Landtag für den Schutz der Moore bei Großdittmansdorf und Medingen aufmerksam gemacht.

Mit dem Banner wollen die Aktivisten betonen, dass die Moore nicht nur für Kohlenstoffspeicherung und den Wasserhaushalt wichtig seien, sondern auch Lebensraum für einige gefährdete Arten böten. Konkret geht es um die Große Moosjungfer und Schwarzspecht.

Zum Hintergrund: Am Donnerstag werden im Landtag Sachverständige zum Antrag der Linken mit dem Titel "Schutz der Wald‐, Quell‐ und Moorgebiete bei Großdittmannsdorf und Medingen ernst nehmen: Gefahrenpotential im Zusammenhang mit Kiesabbau und Erdstoffkippen ausschließen!" gehört.

Mit Räumung des Heibos ist Thema nicht vorbei

Für den Schutz der Moore und eine Einschränkung des Kiesabbaus wurde in den vergangenen Jahren schon viel protestiert. Von der Bürgerinitiative Contra Kiesabbau Würschnitz, dem Nabu und der Fachgruppe Ornithologie Großdittmannsdorf wird schon seit einigen Jahren mit unterschiedlichen Aktionen ein unabhängiges hydrologisches Gesamtgutachten gefordert.

2021 bis 2023 zog die Waldbesetzung des Heibos überregionale Aufmerksamkeit auf das Thema. Doch mit Räumung des Protestcamps ist der Konflikt aus Sicht der Aktivisten noch lange nicht vorbei. "Diese Moore gehen uns alle an, das Artensterben durch vernichtete Lebensräume ist endgültig und die Klimakrise betrifft gerade auch die Leute in großen Städten. Dabei müsste doch schon die gefährdete Trinkwasserversorgung vor Ort Grund genug sein, um den geplanten Kiesabbau kritisch zu prüfen", findet Falk S., einer der Kletteraktivisten, der in einer Pressemitteilung der Aktivisten zitiert wird.

Ramona B., ebenfalls für die Banner-Aktion verantwortlich, fügt hinzu: "Natürlich ist die Nutzung von Flächen oft umstritten. Aber hier geht es eben nicht nur um Einzelinteressen, sondern um ganz existentielle und quasi nicht wiederherstellbare Ökosysteme und mit der Kohlenstoffspeicherfunktion auch um eine große Chance zum Bremsen der Klimakrise." (SZ)