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Hier entsteht in Ottendorf-Okrilla ein neues, großes Gewerbegebiet

In Höhe der A4-Abfahrt Ottendorf-Okrilla sollen sich neue Firmen ansiedeln. Das Gelände umfasst den Bereich von der Musterhaussiedlung über den Wald zum bisherigen Gewerbegebiet, bis hin zum neuen McDonald's.

Von Siri Rokosch
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Hier an der A4 bei Ottendorf-Okrilla soll  von der Musterhaus-Anlage an bis zum neuen McDonald's ein sehr großes Gewerbegebiet entstehen.
Hier an der A4 bei Ottendorf-Okrilla soll von der Musterhaus-Anlage an bis zum neuen McDonald's ein sehr großes Gewerbegebiet entstehen. © René Meinig

Ottendorf-Okrilla. Rund 18 Hektar groß ist die Fläche, die in Ottendorf-Okrilla zum neuen Gewerbegeit werden soll. Sie reicht von der Straße An den Schindertannen am Ende des bisherigen Gewerbegebiets, über den Bereich, auf dem jetzt die ehemalige Musterhaussiedlung stand, bis zu der Photovoltaik-Anlage in der Nähe des neuen McDonald's. Auf einem Teil des Geländes wachsen derzeit noch Tannen, Birken, Buchen und hohe Sträucher. Dieser kleine Wald muss weichen.

Neues Gewerbegebiet bleibt Privatbesitz

Die Gemeinde Ottendorf-Okrilla ist nicht Eigentümer dieser großen Fläche, sondern diene nur als Vermittler, wie Bürgermeister Rico Pfeifer (parteilos) gegenüber Sächsische.de sagt. "Das Gelände ist in Privatbesitz und wird das auch bleiben. Ein Verkauf ist nicht geplant. Stattdessen sollen die Unternehmer Erbbaupachtverträge mit dem Eigentümer über die gewünschten Nutzflächen abschließen."

Das ist das bestehende Gewerbegebiet in Ottendorf-Okrilla, welches nun Richtung A4 erweitert werden soll.
Das ist das bestehende Gewerbegebiet in Ottendorf-Okrilla, welches nun Richtung A4 erweitert werden soll. © René Meinig

Die Entwicklung des neuen Gewerbegebiets übernehme der Eigentümer. Dafür werde ein Bebauungsplan erstellt, dem die Gemeinderäte zustimmen müssen. Als erster baulicher Schritt soll eine Zufahrtsstraße entstehen, welche vom bestehenden Gewerbegebiet in Richtung Kühbrücke und zur neuen Musterhaussiedlung führen soll. Bis es soweit ist, sei aber erst ein städtebaulicher Vertrag nötig, der sich derzeit in der Entwurfsphase befinde, so Pfeiffer. Erst danach sei die Umsetzung im Bebauungsplan möglich. Zeitdruck für das Projekt bestehe nicht.

Keine Chance für Logistikunternehmen

Ein wenig Mitspracherecht hat die Gemeinde trotz der Besitzverhältnisse aber auch, zumindest, was die Art der Neuansiedlungen betrifft, sagt der Bürgermeister: "Unsere Gemeinderäte haben entschieden, dass sich möglichst keine Logistikunternehmen dort ansiedeln sollen, sondern lieber mehr produzierendes Gewerbe, denn das ist für uns steuerrelevant."

Eine Ausnahme gebe es aber: Die Spedition Rieck-Logistik hatte mitgeteilt, dass sie sich im neuen Gewerbegebiet erweitern wolle. Weil dieses Unternehmen bereits seit 30 Jahren in Ottendorf-Okrilla ansässig ist, würde die Gemeinde diesen Plänen nicht im Wege stehen, so Pfeiffer.

Was mit der PV-Anlage geschieht

Die Photovoltaikanlagen direkt an der A4 haben eigentlich bis ins Jahr 2031 Bestandsschutz, könnten aber bei Bedarfsansprüchen des Geländes seitens eines Unternehmens ebenfalls weichen.

Alle Bäume und Sträucher, die links an der Straße An den Schindertannen wachsen, sollen abgeholzt werden. Bürgermeister Pfeiffer erklärt dazu: "Die Bäume müssen weg, ja. Aber seit dem Sturm Kyrill kann man dort ja nicht mehr von Wald sprechen. Viel ist bereits damals zerstört worden."

Im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Renaturalisierungsmaßnahmen würden die Bäume aber an anderer Stelle wieder aufgeforstet werden. Wo, obliegt dem Eigentümer des neuen Gewerbegebiets.

Wann das neue Gewerbegebiet voll erschlossen und somit nutzbar ist, steht derzeit noch nicht fest. Nach der Fertigstellung wird sich an der A4-Abfahrt Ottendorf-Okrilla, neben McDonald's, der Total-Tankstelle und dem großen Gewerbegebiet, auch noch ein neuer Lkw-Rastplatz befinden. Die Bauarbeiten dafür sollen noch in diesem Oktober beginnen.

Im bestehenden Gewerbegebiet in Ottendorf-Okrilla haben sich in den letzten 30 Jahren viele namhafte Firmen angesiedelt. Darunter sind unter anderem Gelos-Getränke Logistik & Gastronomie Service GmbH & Co. KG - ein Getränkefachgroßhandel in der Industrie mit mehr als 100 Mitarbeitern, die Autowerkstatt Auto-Schreyer mit mehr als 60 Angestellten, der Denkmalsanierer Fuchs & Gierke mit 110 Mitarbeitern, die Quantus Beteiligungs- und Beratungsgesellschaft mit 270 Angestellten, aber auch das DHL-Paketzentrum hat sich in Otten­dorf-Okrilla niedergelassen und beschäftigt dort im Schnitt um die 400 Menschen. Welche neuen Unternehmen sich nun auf dem neuen Gelände ansiedeln werden, bleibt abzuwarten.

Haben Sie Anregungen, Wünsche oder Themen, die Sie bewegen? Dann kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail [email protected].

Transparenzhinweis: In einer vorherigen Variante hatten wir fälschlicherweise vom Abbau der bestehenden Musterhaussiedlung geschrieben. Das neue Gewerbegebiet soll aber nicht dort sondern auf dem ehemaligen Gelände der Musterhaussiedlung entstehen.