Nach über zehn Jahren Planung: McDonald's an der A4 bei Ottendorf-Okrilla offiziell eröffnet
Ottendorf-Okrilla. Der neue McDonald's in Ottendorf-Okrilla an der A4 hatte eigentlich noch gar nicht offiziell geöffnet - da standen bereits die ersten Gäste vor der Tür. Aber natürlich wurde das Rentner-Ehepaar aus Ottendorf trotzdem hineingelassen. Und ihr Besuch war wahrlich etwas ganz Besonderes. "Wir sind zum allerersten Mal in einem McDonald's", erzählen die beiden über 80-Jährigen. Sie seien regelmäßig beim Tanken gegenüber und hätten so mitbekommen, dass sich hier etwas tue.
Café, Pommes, Nuggets: Eine Service-Mitarbeiterin hatte den Senioren bei der Bestellung geholfen und ihnen die Speisen auch gebracht. Doch dann die Überraschung: "Gibt's hier kein Besteck?", fragt der Ottendorfer. Doch, doch. Auf Nachfrage gibt's sogar bei McDonald's Besteck. Aus Holz, nicht aus Plastik. "Vielleicht kommen wir jetzt öfter mal", meint die Rentnerin. "Hier gibt es ja auch Eis."
Johann Nißbach hingegen kannte sich schon aus mit den Gepflogenheiten des Schnellrestaurants. Er kam zur Eröffnung mit dem Fahrrad aus der Oberschule geradelt. "Das sind ja nur fünf Minuten hierher", erzählt der 15-jährige Wachauer. "Ich denke schon, dass regelmäßig Schüler hierher kommen. Aber auch nicht täglich, sonst ist es ja nichts Besonderes mehr."
Wie zeitgemäß ist McDonald's?
Lange mussten die Ottendorfer auf ihren McDonald's warten. Pläne, sich hier in der Region anzusiedeln, sind über zehn Jahre alt. Unternehmer Willy Dany wäre lieber Richtung S177 gegangen, doch daraus wurde nichts. Nun also der Autohof an der A4 bei Ottendorf-Okrilla.
29 McDonald's-Filialen betreibt der Dresdner Willy Dany, 1991 eröffnete er seinen ersten Standort auf der Prager Straße. Mittlerweile ist er von Annaberg-Buchholz bis Görlitz nahezu überall in Sachsen vertreten. In diesen über 30 Jahren hat sich selbstredend auch bei McDonald's viel verändert. Ist die Fastfood-Kette noch zeitgemäß? "Heute ist für jeden Geschmack etwas dabei", sagt Willy Dany. "Auch Vegetarier werden bei uns fündig." Und egal wie alt McDonald's sei: "Wir wollen jung bleiben."
Die Gästezahlen seien über die Jahrzehnte kontinuierlich gewachsen, "und wir werden auch weiter expandieren". Aber der Vergleich zu seinen Anfängen sei riesig, "das sind Welten", sagt der Unternehmer. "Sowohl technisch als auch optisch. Die Produktionsweise, die Gemütlichkeit."
McDonald's-Sprecher Rainer Schaffrath berichtet, dass nahezu alles aus Deutschland geliefert werden - sowohl Lebensmittel als auch Verpackungen. "Außer die Gürkchen für die Burger, die kommen aus Polen."
McDonald's sucht noch 20 Mitarbeiter
Der neue McDonald's in Ottendorf entspricht den neuesten Standards, die weltweit verbaut werden. Die Speisen werden erst mit der Bestellung zubereitet - in Ottendorf ist das sowohl an der Kasse als auch an sechs digitalen Terminals möglich. McDonald's nennt es das "Restaurant der Zukunft".
Auf dem Dach produzieren Fotovoltaik-Anlagen 28kW Strom - alles für den Eigenbedarf. Im Innenbereich haben 95 Gäste Platz, draußen sogar über 100. Wie seit vielen Jahren üblich, gibt es neben Burgern, Pommes und Eis auch Kaffee und Kuchen im integrierten McCafé.
"Der Standort ist gut", sagt Willy Dany. "Aber es ist schwierig, Mitarbeiter zu finden." 45 Angestellte sollen hier im Team arbeiten. Noch sind 20 Stellen zu besetzen, auch Teilzeit ist möglich. Bezahlt werden 12,90 Euro pro Stunde.
Damit der Betrieb dennoch jetzt schon läuft, sind aktuell Beschäftigte aus anderen Standorten nach Ottendorf-Okrilla beordert worden. Die Aufgabe von Filialleiter Ralf Schmidt wird es nun sein, das Team auf die neue Filiale einzustellen und den Betrieb langfristig zu entwickeln.
Wie aus einem "Dreckloch" ein Autohof wurde
Dass hier an der A4 sich nun endlich etwas tut - das freut auch die Ottendorfer. Allen voran Bürgermeister Rico Pfeiffer (parteilos). "Die Ansiedlung stellt natürlich einen Mehrwert für Ottendorf dar, aber auch für das gesamte Umland", sagt er. "Für den Autohof hier ist das eine absolute Aufwertung." Ob er selbst bei McDonald's esse? Da lächelt Rico Pfeiffer. "Ich habe drei Kinder, mehr muss man dazu nicht sagen, oder?"
Jürgen Körner ist Vorsitzender des Ottendorfer Heimatvereins. Auch er ist zur Eröffnung am Dienstag gekommen. "Das war hier früher wirklich ein Dreckloch", erinnert er sich. "Und die Leute im Ort freuen sich, wenn aus den Industriebrachen endlich etwas wird." Die Gemeinde sei da insgesamt auf einem sehr guten Weg, findet Jürgen Körner.
Familienfest am 15. Oktober
Am Dienstag war nun offizielle Eröffnung - doch es wird auch noch ein großes Familienfest am 15. Oktober geben. Dann will sich McDonald's vor allem den Einwohnern vorstellen, mit Hüpfburg, Glücksrad, Kinderschminken und anderen Überraschungen, erklärt Sprecher Rainer Schaffrath. Dieses Fest wird um 12 Uhr beginnen.
Haben Sie Anregungen, Wünsche oder Themen, die Sie bewegen? Dann kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail [email protected].