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"Historische Chance": Warum die Radeberger CDU-Fraktion nicht gegen ein Gewerbegebiet votiert hat

Kommen die beiden Gewerbegebiete an der S177 zwischen Radeberg und Arnsdorf? Das Thema wird kontrovers diskutiert - nun positioniert sich die Radeberger CDU-Fraktion öffentlich.

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Möglicherweise entstehen an der S177 zwei Gewerbegebiet mit einer Gesamtgröße von rund 135 Hektar.
Möglicherweise entstehen an der S177 zwei Gewerbegebiet mit einer Gesamtgröße von rund 135 Hektar. © Christian Juppe

Radeberg. Die Diskussion um die geplanten Gewerbegebiete zwischen Radeberg und Arnsdorf erhitzt weiter die Gemüter. Im Arnsdorfer Gemeinderat wurde das Thema zuletzt von der Tagesordnung genommen, es soll eine Einwohnerversammlung geben. In Radeberg stimmte der Stadtrat knapp dafür, das weitere Verfahren für die beiden insgesamt rund 135 Hektar großen Gebiete anzustoßen und dabei Behörden und Öffentlichkeit zu beteiligen.

Die CDU-Fraktion im Stadtrat stimmte nahezu geschlossen dafür. Nun erklärt die Fraktion in einer Pressemitteilung erneut ihre Beweggründe. "Zunächst einmal ist kein Gewerbegebiet beschlossen worden", erklärt Stadtrat Andreas Känner im Namen seiner Kollegen. "Mit dem Aufstellungsbeschluss wird ein rechtssicheres Verfahren eingeleitet, in dem das Für und Wider eines solchen Vorhabens geprüft und abgewogen wird."

Es würden beispielsweise Gutachten zu Natur- und Landschaftsschutzfragen, zum Umgang mit der Wasserversorgung, zur Umweltverträglichkeit etc. eingeholt. Die Raumordnungsaspekte einschließlich der Regionalplanung sowie der Bedarf landwirtschaftlicher Flächen spielten hier ebenfalls eine gewichtige Rolle. "Zudem werden alle Einwendungen der betroffenen Anlieger mitbetrachtet."

Mit diesem Verfahren werde also geklärt, ob es überhaupt möglich ist, das Gebiet zu überplanen - und wenn ja, in welcher Form und Größe. "Am Ende dieses Prozesses kann aber auf der Grundlage von Fakten und nicht aus einem Bauchgefühl heraus entschieden werden."

CDU will Signal für Zukunft setzen

Für die CDU-Fraktion steht damit fest: "Wir haben ein Signal gesetzt, dass Radeberg bereit und in der Lage ist, sich seiner Zukunft zu stellen. In der Zukunft brauchen wir Betriebe und Unternehmen, die in Radeberg Gewerbesteuer zahlen." Damit könnten Schulen, Kitas und Sporteinrichtungen finanziert werden.

Die Entwicklung im Dresdner Norden sei für alle Gemeinden der Region "eine historische Chance". Man könne die Zulieferer zentral an der S177 ansiedeln. Das bedeute: "Kurze und schnelle Wege, ohne die Stadt an sich mit Verkehr zu belasten", schreibt Andreas Känner im Namen der CDU-Fraktion. (SZ)