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"Daheeme is daheeme": Bei der "Spätschicht" präsentieren sich 30 Unternehmen in Radeberg und Umgebung

Jeder spricht vom Fachkräftemangel - auch Lehrstellen sind noch viele frei. Für alle Interessierten gibt es die "Spätschicht", bei der Unternehmen im Rödertal ihre Tore öffnen.

Von Verena Belzer
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Freuen sich auf die "Spätschicht" - Mirko Schmidt (von links), Geschäftsführer von KWD, Radeberges OB Frank Höhme, Ottendorfs Bürgermeister Rico Pfeiffer und Stefan Schneider, Rathauschef von Großröhrsdorf.
Freuen sich auf die "Spätschicht" - Mirko Schmidt (von links), Geschäftsführer von KWD, Radeberges OB Frank Höhme, Ottendorfs Bürgermeister Rico Pfeiffer und Stefan Schneider, Rathauschef von Großröhrsdorf. © SZ/Verena Belzer

Radeberg. Einfach mal ungezwungen einen Blick hinter die Kulissen eines Unternehmens werfen? Kein Problem: Denn dafür gibt es die "Spätschicht". Das Format ist eine Veranstaltung der IHK, bei der es darum geht, regionale Wirtschaft hautnah erleben zu können.

In diesem Jahr nehmen neben Radeberg auch erstmals Ottendorf-Okrilla und Großröhrsdorf teil. Denn sie alle eint: Fachkräfte werden dringend gesucht. "Viele wissen ja gar nicht, was für Unternehmen wir hier in der Region haben", macht Radebergs Oberbürgermeister Frank Höhme (parteilos) Werbung für die "Spätschicht". "Es ist wichtig, dass unsere Fachkräfte hier bleiben und nicht woanders hingehen."

Denn eines sei klar: "Arbeit ist genug da." Und: "Wie man bei uns in Sachsen so schön sagt: daheeme is daheeme."

Erstmals ist auch Großröhrsdorf dabei

In Großröhrsdorf findet die Spätschicht am Freitag, 1. September, statt. Los geht es um 16 Uhr auf dem großen Parkplatz am Rathaus. Vom Startpunkt fahren Busse die Teilnehmer zu den Unternehmen und bringen sie nach der Veranstaltung wieder zum Startpunkt zurück.

"Die Veranstaltung dauert etwa drei bis vier Stunden, da für jedes Unternehmen ein Zeitfenster von etwa einer Stunde eingerechnet ist", erklärt IHK-Geschäftsstellenleiterin Jeannette Schneider.

In Großröhrsdorf gibt es vier verschiedenen Bustouren - jede Tour fährt drei Unternehmen an. Welche das sind und alle weiteren Informationen findet man unter www.spaetschicht-landkreis-bautzen.de. Anmeldungen sind nötig über www.grossroehrsdorf.de oder telefonisch unter (035952) 283 28.

"Wir sind zum ersten Mal dabei, weil auch bei unseren Unternehmen die Themen Fachkräfte und Azubis wichtig sind", erklärt André Riffel, Wirtschaftsförderer der Stadt Großröhrsdorf. "Aber natürlich wollen wir auch der breiten Masse die Möglichkeit geben, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen."

Deutsche Post präsentiert sich in Ottendorf-Okrilla

Neben Großröhrsdorf gibt es in diesem Jahr einen weiteren Neueinsteiger in das Programm der "Spätschicht". In Ottendorf-Okrilla haben sich zum Auftakt direkt neun Unternehmen gemeldet, die mitmachen wollen - darunter der größte Arbeitgeber der Gemeinde: die Deutsche Post. In Ottendorf findet die "Spätschicht" eine Woche später statt, am Freitag, 8. September. Beginn ist um 16 Uhr.

"Wir haben großen Zuspruch erhalten und auch schon Vormerkungen für das kommende Jahr", sagt Wirtschaftsförderin Katrin Hoyer. "Und OB Pfeiffer wird bei einer Tour als Reisebegleiter dabei sein." In Ottendorf-Okrilla starten alle Busse an der Turnhalle Blöße.

Infos und Anmeldungen für die drei Ottendorfer Touren und alle Infos zu den anderen teilnehmenden Unternehmen sind möglich unter www.ottendorf-okrilla.de oder unter per E-Mail an [email protected].

OB Höhme begleitet eine Bustour

Die Stadt Radeberg ist noch kein ganz alter Hase bei der "Spätschicht" im Landkreis Bautzen - aber immerhin schon seit 2020 dabei. Bei der Premiere stellten sich sechs Unternehmen vor, in diesem Jahr werden es neun sein. Auch hier wird der OB eine Tour begleiten, alle Touren starten am Markt. Termin ist Freitag, 8. September, 16 Uhr, Anmeldungen und Infos zu den Betrieben gibt es unter [email protected] oder www.stadt-radeberg.de.

Ein Unternehmen ist das Karosseriewerk Dresden (KWD) auf der Heinrich-Gläser-Straße, das in Radeberg etwa 550 Mitarbeiter beschäftigen.

"Jeder ist eingeladen, der Lust auf Arbeiten hat", sagt Geschäftsführer Mirko Schmidt. "Ob Fachkraft, Quereinsteiger oder Schüler. Aber natürlich auch alle, die einfach mal so bei uns reinschauen wollen."

Für Radeberg als Stadt sei die "Spätschicht" auch deshalb eine tolle Sache, "weil wir zeigen können, was für spannende Industriebetriebe und Landwirtschaft wir haben", sagt Wirtschaftsreferentin Klaudia Deuchert. "Und diese Unternehmen zeigen auch gerne ihre Produkte und Dienstleistungen der interessierten Öffentlichkeit und natürlich auch Fachkräften".

"Man muss nicht in den Westen gehen für Arbeit"

Generell müsse der Landkreis Bautzen weg von dem Image, dass hier nichts los sei, sagt IHK-Geschäftsstellenleitern Jeannette Schneider. "Wir haben eine größere Wirtschaftskraft als die Stadt Dresden." Man müsse nicht in den Westen gehen für Arbeit, in der Region gebe es ausreichend Jobs.

In der Vergangenheit war die "Spätschicht" in vielen Städten und Gemeinden des Landkreises gut besucht, "ich habe schon gesehen, wie Schüler ihre Bewerbungsmappen dabei hatten", berichtet Schneider.

Heimatnah arbeiten, das sei doch in diesen Zeiten für viele ganz wichtig - und vielleicht klappt es ja bei der "Spätschicht", dass sich ein künftiger Arbeitgeber und Arbeitnehmer finden.