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So sieht Coswig in Zahlen aus

Seit 2023 ist die Garten- und Industriestadt nun in der Erlebnisregion Dresden organisiert. So schlägt sich Coswig im Vergleich zu den anderen Mitgliedern.

Von Martin Skurt
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Coswig ist seit 2023 Mitglied der Erlebnisregion Dresden und profitiert fortan von gebündelten Daten des Verbands, die der Stadt bei der städtischen Entwicklung helfen können.
Coswig ist seit 2023 Mitglied der Erlebnisregion Dresden und profitiert fortan von gebündelten Daten des Verbands, die der Stadt bei der städtischen Entwicklung helfen können. © Arvid Müller

Coswig. Am 20. November 2023 schloss sich Coswig gemeinsam mit Meißen und Radebeul der Erlebnisregion Dresden an. Das ist ein Verwaltungsnetzwerk zur Förderung des Austauschs zwischen verschiedenen Gemeinden im Dresdner Umland.

Jedes Mitglied erhält durch den Beitritt einen Steckbrief, der verschiedene Themen der Stadt anhand von Daten beleuchtet. Auch Coswig hat diese erhalten. Der Oberbürgermeister Thomas Schubert (parteilos) hat davon ausgewählt und sie im vergangenen Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung (SWA) vorgestellt.

Los geht es mit Basisdaten, die der Oberbürgermeister nicht vorgestellt hat. Ganz allgemein betrachtet, erstreckt sich Coswig über eine Fläche von 25,9 Quadratkilometern und beherbergt 20.512 Einwohner. Im Kontext der Erlebnisregion Dresden, zu der aktuell 21 Mitglieder gehören, machen die Coswigerinnen und Coswiger jeweils nur 2,3 Prozent der Bevölkerung des gesamten Gebiets des Verbands aus.

Damit landet Coswig auf Platz sechs, was die Bevölkerungsdichte sowie Einwohnerzahl angeht. Aber Coswig hat die fünftkleinste Fläche und ist nach Heidenau die zweitkleinste Stadt im Verband. Die Bevölkerungsdichte liegt bei fast 800 Einwohnern pro Quadratkilometer.

Alte Bevölkerung und Bevölkerungsverlust

Die Altersstruktur der Stadt im Jahr 2022 weist wiederum im Vergleich eine Besonderheit auf. Hier beginnt der Vortrag im SWA von Thomas Schubert. Etwa ein Drittel der Coswiger Bevölkerung ist über 65 Jahre alt. Das sei ein vergleichsweise hoher Wert.

Während die Altersgruppe der 25- bis 45-Jährigen das meiste Entwicklungspotenzial biete, so Oberbürgermeister Thomas Schubert. Er betont daraufhin die strategische Bedeutung, sich auf diese zu konzentrieren. "Denn entweder bekommen sie bei uns Kinder oder bringen welche mit." Ohne sie gibt es also kaum eine Zukunft für Coswig.

Trotzdem ist die Garten- und Industriestadt noch ein beliebter Zuzugsort der Region. So sind fast 400 Menschen von 2020 bis 2022 nach Coswig gezogen. Allerdings kommen mehr Menschen nach Meißen, wohin im selben Zeitraum etwa 1.800 Menschen zugezogen sind.

Meißen belegt damit auch die Spitzenpositionen beim Wanderungssaldo in der Erlebnisregion, wenn man Dresden nicht dazuzählt. Die Landeshauptstadt kommt auf etwa 10.000 Menschen in der Zeit. Trotzdem ist Coswig die einzige Stadt im Verband, die in den letzten fünf Jahren Einwohner verloren hat.

Mit 1.010 Einpendlern aus Dresden und 2.420 Auspendlern nach Dresden zeigt sich zudem die Arbeitsbindung zwischen Coswig und Dresden. Seit 2017 stabilisiert sich die Zahl der Einpendler aus Dresden, während die Auspendler seit 2012 leicht steigen.

Natürlicherweise pendeln mehr Menschen nach Dresden als umgekehrt, was auf die wirtschaftliche Anziehungskraft der Landeshauptstadt hindeutet. Bis auf Wachau und Kreischa geht es übrigens allen Gemeinden im Umland von Dresden genauso. Nach Coswig pendelten zudem insgesamt 4.751 Menschen im Jahr 2022, 7.045 Menschen wiederum aus der Stadt.

Günstige Miete, aber nur wenige Neubauten

Das Baugeschehen ist wiederum seit ein paar Jahren rückläufig. Zunächst kam es 2016 zu einem kleinen Bauboom. Mehr als 150 Wohnungen, die meisten davon in Mehrfamilienhäusern, wurden fertiggestellt. Bis 2015 wurden wiederum 572 Wohnungen abgerissen, davon fast 350 Wohnungen in den Jahren 2014 und 2015.

Im Jahr 2022 kann Coswig allerdings kaum neue Wohnungen vorzeigen, und zwar nur 31 Wohnungen in 17 Wohngebäuden. Thomas Schubert meint deshalb, Coswig sollte künftig mehr Anreize für Bauherren schaffen und eventuell sogar dafür den Flächennutzungsplan ändern, um Bauland zu schaffen.

Im Vergleich zu Coswig boomte der Wohnungsbau in Radebeul (170) und Pirna (196). Selbst Weinböhla hat mit 35 Einfamilienhäusern mehr Wohnraum geschaffen. Bei etwa der Hälfte der Einwohner als Coswig, erkennt Thomas Schubert an. Nur Meißen sei mit 43 Wohnungen auf einem ähnlichen Stand wie Coswig, im Verhältnis zu den Einwohnern. In Dresden wurden wiederum rund 2.000 Wohnungen geschaffen.

Coswig punktet dafür mit einer etwas günstigeren Miete als der Rest der Mitglieder. So betrug die durchschnittliche Miete 7,26 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2022. Im Vergleich zu den anderen Kommunen der Erlebnisregion liegt Coswig im Mittelfeld. Davor kommen noch Weinböhla (7,52 Euro), Dresden (8,01 Euro), Radebeul (8,33 Euro) und Moritzburg (8,64 Euro).

Letztere hat die teuerste Miete in der Erlebnisregion, Meißen mit 6 Euro die günstigste. Die Coswigerinnen und Coswiger haben dafür eine relativ hohe Kaufkraft, die seit 2022 gestiegen ist. Sie beträgt um die 24.000 Euro pro Einwohner und befindet sich damit über der von Dresden und unter dem Durchschnittswert der restlichen Gemeinden der Erlebnisregion.