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Keine Faschingsfeiern in Coswig und Weinböhla

Corona macht auch den Karnevalisten einen Strich durch die Rechnung. Doch die Schlüsselübergaben konnten unter Hygienemaßnahmen stattfinden.

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Als es noch ging: Die vergangene Karnevalssaison in Weinböhla sorgte mit guter Laune und bunten Kostümen für eine Menge Spaß.
Als es noch ging: Die vergangene Karnevalssaison in Weinböhla sorgte mit guter Laune und bunten Kostümen für eine Menge Spaß. © Tom Wachsmuth

Von Julian Wolf

Coswig/Weinböhla. Viele der Mitglieder und Vorstände der Karnevalsvereine Wambula in Weinböhla und CKC Coswig haben gehofft, in diesem Februar die Coronavirus-Krise mit ihren Faschingsfeiern einmal kurzzeitig vergessen zu können. Doch die sogenannte fünfte Jahreszeit kann unter den bestehenden Vorschriften zur Eindämmung der Pandemie nicht gefeiert werden. Trotzdem bleiben die Jecken gut gelaunt.

Daniel Wachsmuth hat lange mit sich gerungen, die 52. Karnevals-Saison unter dem Motto „Starke Männer, schöne Frau’n, der WKV im Südseetraum“ zu verschieben. Als Präsident des Weinböhlaer Karnevalsvereins, kurz WKV, plante er gemeinsam mit seinen Mitgliedern und Vorständen das Programm im Sommer des vergangenen Jahres. Stattfinden sollte die Feierlichkeit im Zentralgasthof Weinböhla. Dessen Corona-Bestimmungen lassen jedoch momentan keinen Spielraum für kurz entschlossene Veranstaltungen.

Die Saison muss also nachgeholt werden. Nur ein Element daraus konnte vor dem verschärften Lockdown im Oktober 2020 zelebriert werden. Die Schlüsselübergabe. Aus der Not heraus und weit vor dem 11.11., wurde dem Weinböhlaer Bürgermeister Siegfried Zenker (CDU) der Rathausschlüssel aus dem Kreuz geleiert - natürlich mit dem nötigen Abstand und dem Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Zwar recht unkarnevalistisch, aber für den Verein doch ein kleiner Funken Hoffnung und Normalität.

Im zweiten Lockdown wurden viele Termine im Internet abgearbeitet. Vereinssitzungen fanden online statt. Die bleibende Kommunikation ist wichtig, um neue Streiche und spaßige Ideen diskutieren zu können. Auch die vielen „Funken“ werden stets im Auge behalten. „Die Kinder im Verein benötigen besondere Zuwendung“, sagt Daniel Wachsmuth. „Wir sind sehr stolz, dass unsere Trainer die Tanzübungen per Videokonferenz durchführen.“

Im zweiten Lockdown wurden viele Termine im Internet abgearbeitet. Vereinssitzungen fanden online statt. Die bleibende Kommunikation ist wichtig, um neue Streiche und spaßige Ideen diskutieren zu können. Auch die vielen „Funken“ werden stets im Auge behalten. „Die Kinder im Verein benötigen besondere Zuwendung“, sagt Daniel Wachsmuth. „Wir sind sehr stolz, dass unsere Trainer die Tanzübungen per Videokonferenz durchführen.

“Voller Hoffnung will Weinböhla im kommenden Jahr einen neuen karnevalistischen Höhepunkt setzen. Die Solidarität ist geblieben. Trotz der aktuellen Lage steht der Großteil der Spender und Unterstützer dem Verein zur Seite, der es nicht erwarten kann, wieder loszulegen.

Mit der Hubplattform zum Bürgermeister: CKC–Präsident Uwe Müller nach der Übernahme des Rathausschlüssels am 11. November 2020.
Mit der Hubplattform zum Bürgermeister: CKC–Präsident Uwe Müller nach der Übernahme des Rathausschlüssels am 11. November 2020. © privat/CKC

In Coswig wurde die gesamte 42. Saison abgesagt. Auch dem CKC ist diese Entscheidung nicht leicht gefallen, doch die Gesundheit der Mitglieder, der Gäste und ihrer Familien steht im Vordergrund. Die Einhaltung von Hygienekonzepten und Abstandsregeln ließe sich mit der Durchführung von Faschingsfeiern und Umzügen nicht vereinbaren. Ohne Tanz, Kussfreiheit und Getränke an der Bar will nicht gefeiert werden. Doch auch in Coswig begann man im Sommer mit der Saisonplanung. Trotz des Veranstaltungsverbotes konnte auch hier wenigstens die Schlüsselübergabe erfolgen. Planmäßig zum 11. November 2020.Vereinspräsident Uwe Müller holte sich in Vertretung für den CKC den Rathausschlüssel persönlich ab. Und an diesem Mittwoch soll er auch in ganz kleiner Runde im Rathaus wieder abgegeben werden.

Vorschriftsmäßig maskiert näherte sich der Präsident im November auf der Hubplattform der Freiwilligen Feuerwehr Coswig bis auf die erlaubte Distanz dem Bürofenster von Oberbürgermeister Thomas Schubert (parteilos) in der zweiten Etage. Ein Spektakel, das auch im Netz für Aufmerksamkeit sorgte. Über 30.000 Zugriffe erhielt der Verein auf seine Aktion im sozialen Netzwerk Facebook.

Zusammenschnitte von vorherigen Programmbeiträgen und Tänzen der Funkengarden sowie des Männerballetts werden in der nächsten Zeit online veröffentlicht. Am 13. Februar hat auch ein Live-Stream aus der Börse Coswig auf der Internetplattform Twitch stattgefunden. Dieser in Zusammenarbeit mit einem DJ sowie den Karnevalsclubs aus Wurgwitz, Wilsdruff und dem Kurort Hartha.

Die 43. Karnevals-Saison soll am 11. November 2021 wieder normal ablaufen. Bis dahin ist aber noch ein wenig Durchhaltevermögen gefragt. Zuversichtlich nach dem Sprichwort „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“ ist der Coswiger Karnevalsverein gut für das kommende Jahr gerüstet. Das Programm ist bereits geplant, neue Prinzenpaare wurden gefunden, Tänze werden einstudiert und an Kostümen und Requisiten gebastelt. Auf die Zusammenarbeit mit der Börse und der Spitzgrundmühle freue man sich. Wie in Weinböhla auch, soll im kommenden Jahr dann umso stärker „angegriffen“ werden.

Weitere Informationen unter www.wambula-wkv.de bzw. www.ckc-coswig.de