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Keine Extra-Umleitung über Niederwarthaer Autobrücke für Radfahrer bei Hochwasser

Als die Elbe Hochwasser führte, war die Zufahrt zur Rad- und Fußgängerbrücke zwischen Radebeul und Niederwartha überflutet. Ein Radfahrer fordert in diesem Fall eine Umleitung mit Tempolimit über die Autobrücke.

Von Silvio Kuhnert
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Während des jüngsten Hochwassers war auch der Elberadweg in Radebeul teilweise überflutet.
Während des jüngsten Hochwassers war auch der Elberadweg in Radebeul teilweise überflutet. © Norbert Millauer

Radebeul. Bewegung tut gut. Das dachte sich auch ein Leser von Sächsische.de. "Obwohl ich selbst mehr Auto als Fahrrad fahre, war ich in den letzten Tagen doch mal wieder mit dem Rad unterwegs", schreibt er an die Redaktion. Gemeint sind die Tage zwischen den Feiertagen, als die Elbe wegen Hochwassers über ihre Ufer getreten war.

Die Tour des Lesers sollte von Radebeul aus über die Niederwarthaer Brücke auf die andere Elbseite führen. Doch die Zufahrt zu dem von Fußgängern und Pedalrittern genutzten Weg an der Eisenbahnbrücke war von Wasser versperrt. Trockenen Fußes kam man selbst auf einem Drahtesel nicht durch den überfluteten Elberadweg. Dem Beispiel einer jungen Frau wollte der Mann auch nicht folgen. Diese kam von der alten Niederwarthaer Brücke mit ihrem Fahrrad und watete durch das kalte Nass.

"Im Gegensatz zu der Passantin hatte ich jedoch keinerlei Interesse, bis zu den Knien im Wasser zu stehen", schreibt der Leser. Er radelte zur neuen Niederwarthaer Brücke mit der Elbtalstraße. Wie der Mann weiter informiert, handelt es sich laut Beschilderung um eine Landstraße mit erlaubter Höchstgeschwindigkeit von Tempo 100 - "keine Sperrung für Radfahrer", fährt der Mann fort. Dass er nun neben Autos auf der Fahrbahn gen gegenüberliegendem Elbufer mit der Bundesstraße 6 radelte, stieß wohl bei manch einem Kraftfahrer nicht auf Gegenliebe. "Bei der nicht sehr angenehmen Fahrt gab es sogar aus den Autos Hinweise, man solle doch den Radweg nehmen", schreibt der Leser.

Verwaltung erschließt sich Forderung nicht

Nach diesem Erlebnis stellten sich für ihn einige Fragen: Wie stellt sich die Stadt die Überquerung der Elbe vor? Warum wird in so einem Fall nicht eine Umleitung über die Autobrücke eingerichtet und die Geschwindigkeit auf 50 Kilometer je Stunde reduziert? "Diese kurze Strecke wäre für die Autos eine kurze Verzögerung und nach der Brücke wird die Geschwindigkeit sowieso reduziert", so der Mann. Seines Erachtens wäre das für Radfahrer besser als ein "Flutspaziergang" und sicherer sowie kürzer, als einen Umweg über die Elbbrücken in Dresden oder Meißen zu nehmen.

Zu den Fragen antwortet die Stadtverwaltung wie folgt: "Aufgrund des Hochwassers war der Elberadweg streckenweise nicht befahrbar und sollte zur eigenen Sicherheit gemieden werden." Dies wurde seitens der Verwaltung als Meldung über die Presse beziehungsweise über die Internetseite der Stadt und Radebeuler Bürger-App kommuniziert. "Von daher liegt es in der Eigenverantwortung der Personen, sich an diese Warnungen zu halten und nur tatsächlich unbedingt notwendige Touren zu unternehmen, deren Route dann aber auch nicht an der Elbe entlang führt."

Da auf der klassifizierten Straße auch sonst immer Radfahrer fahren dürfen, erschließt sich für die Mitarbeiter des Sachgebiets Verkehr sowie des Krisenstabs die Forderung nach einer Geschwindigkeitsreduzierung nicht, wie es auf eine Anfrage hin aus dem Rathaus heißt.