Radebeul. In der kalten Jahreszeit, wenn es draußen zeitig dunkel wird und die Temperaturen in die Minusgrade sinken, machen es sich viele Menschen in der warmen Stube auf der Couch gemütlich und schauen fern, zum Beispiel einen Märchenfilm. Für die Bewohner des Radebeuler Hospizes am Augustusweg ist der Fernseher oft die einzige Verbindung nach außen, die in den letzten Tagen und Stunden des Lebens bleiben – sei es auch, noch einmal den Lieblingsliedern zu lauschen. Durch eine Spende konnte das Trägerwerk Soziale Dienste in Sachsen, das das Sterbehaus betreibt, neue Fernsehgeräte anschaffen.

"Das Radebeuler Hospiz war das erste in Sachsen sowie in den neuen Bundesländern", berichtet dessen Leiter, Andreas Rost. 1996 wurde das Haus eröffnet. "Mit zwölf Plätzen haben wir begonnen", führt er fort. 2010 erfolgte eine Erweiterung. Seitdem sind 16 Hospizplätze vorhanden. Die Bewohner nennt er Gäste. Es handelt sich um Menschen, die unheilbar erkrankt sind und ihnen auf dieser Welt nicht mehr viel Zeit bleibt. Sie werden im Hospiz palliativ-medizinisch versorgt. Rund 30 Mitarbeiter, darunter 20 Pfleger, sowie 17 ehrenamtliche Helfer begleiten sie auf dem letzten Lebensweg.

Erlös auf 10.000 Euro aufgerundet

Die Menschen, die ihre letzten Tage vor dem Tod im Hospiz verbringen, sollen es dort so angenehm haben, wie es irgendwie möglich ist. Und da spielt, neben der Fürsorge durch das Pflegeteam eben auch eine gute und den Bedürfnissen angepasste Ausstattung von und in den Räumlichkeiten eine große Rolle. Durch eine Spende konnten nun zwölf neue Fernsehgeräte angeschafft werden.

Das dafür notwendige Geld kam durch ein Charityevent des Bundesverbands mittelständischer Wirtschaft (BVMW), einer Interessenvertretung mittelständischer Unternehmer, zustande. In der Wirtschaftsregion Dresden zählt dieser Verband 820 Mitglieder und dessen Leiter ist Volker Helbig. Der Bannewitzer veranstaltet jedes Jahr ein Golfturnier, bei dem Geld für einen guten Zweck gesammelt wird. Bei der diesjährigen Ausgabe kamen 4.600 Euro zusammen. Eine Unternehmensgruppe um Karl Schwald, zu denen das Autohaus Widmann GmbH in Meißen sowie die Firma M4Energy eG aus Dresden gehören, erhöhten noch vor Ort die Summe auf 10.000 Euro. Saturn Dresden hat zudem die Fernseher zu Sonderpreisen an das Hospiz abgegeben.

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Mit dem vom Spendenerlös noch übrig gebliebenen Geld wird ein Aufenthaltsraum zum Meerzimmer umgestaltet. Viele Gäste, die zum Sterben ins Hospiz kommen, bringen schöne Erinnerungen an die Ostsee mit. Der Raum wird so gestaltet, dass sie sich noch einmal ans Meer versetzt fühlen. Volker Helbig kündigt an, beim nächsten Golfturnier wieder für das Radebeuler Hospiz zu sammeln.