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Mahnwache gegen Rassismus in Radebeul

Rund 50 junge Menschen waren am Sonntag einem Aufruf der Schülergruppe Rika gefolgt. in Radebeul protestierten sie gegen Diskriminierung.

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Vor dem Hotel Goldener Anker haben sich Jugendliche und junge Erwachsene versammelt.
Vor dem Hotel Goldener Anker haben sich Jugendliche und junge Erwachsene versammelt. © Silvio Kuhnert

Radebeul. Anlässlich des Internationalen Tags gegen Rassismus hat die Radebeuler Schülergruppe „Rassismus ist keine Alternative“ (Rika) am Sonntagnachmittag zu einer Mahnwache auf dem Dorfanger Altkötzschenbroda gerufen. Über 50 junge Menschen waren dem Aufruf gefolgt. „Wir sind mit der Resonanz mehr als zufrieden“, sagt Aaron Fischer, einer der Mitglieder von Rika. Die Jugendlichen hatten mit rund der Hälfte an Teilnehmern gerechnet.

In seinem Redebeitrag ging Fischer mit dem Stadtrat und dem Oberbürgermeister Bert Wendsche (parteilos) hart ins Gericht. Grund war die jüngste Entscheidung zur Verlängerung der Mohrenstraße. „Über 90 Jahre hat der Fehler im Kataster der Stadt bestanden und in wenigen Tagen wurde er korrigiert, ohne dass über unseren Vorschlag diskutiert wurde“, bedauerte Fischer. Die Schülergruppe hat eine Umbenennung der Straße und des Mohrenhauses gefordert, weil sie den Begriff „Mohr“ für rassistisch hält. „Wir wünschen uns eine Auseinandersetzung über die koloniale Geschichte Deutschlands und Alltagsrassismus in unserer Stadt“, fuhr Fischer fort. Ziel der Jugendlichen sei es, dass die Hautfarbe eines Menschen keine Rolle spielen solle.

In ihren Redebeiträgen kritisierte Rika die Abschiebepolitik in Deutschland sowie die Situation der Geflüchteten im Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos. Sie fordern sichere Häfen und Flüchtlingsrouten für Geflüchtete. Auf einem Plakat war zu lesen: „Feuer und Flamme den Abschiebebehörden“. „Wir lehnen jede Form von Gewalt ab“, versicherte Fischer. Das Transparent sei als Provokation gedacht, die zum Nachdenken anregen solle. (SZ/sku)

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