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Radeburger Heimbetreiber: "Wir brauchen die Reform"

Michael Bethke aus Berlin fordert eine Veränderung der Pflegeversicherung. Sein Pflegewohnpark mit Altenheim und betreutem Wohnen leidet unter Bürokratie.

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Michael Bethke betreibt seit drei Jahren den Pflegewohnpark Am Hofwall in Radeburg. Er äußert scharfe Kritik an der derzeitigen Pflegefinanzierung.
Michael Bethke betreibt seit drei Jahren den Pflegewohnpark Am Hofwall in Radeburg. Er äußert scharfe Kritik an der derzeitigen Pflegefinanzierung. © privat

Radeburg. Seit 2021 betreibt Michael Bethke in der Zillestadt die Seniorenresidenz Am Hofwall mit betreutem Wohnen mit über 100 Einheiten. Jetzt hat der Berliner, der seit 1993 selbständiger Unternehmer im sozial-medizinischen Bereich ist, eine dringende Reform der Pflegeversicherung gefordert. Als Pflegeexperte in sechs Bundesländern in der ambulanten und stationären Pflege hat er einige Gesundheitsminister und Regierungen kennengelernt. "Ich fordere dringend, die notwendige Reform der Pflegeversicherung", sagt er, denn es könne nicht sein, dass aktuell die pflegebedürftigen Menschen den Hauptteil der Zahllast tragen. Ein stationärer Pflegeplatz kostet mittlerweile 3.000 Euro, den jeder Bewohner als Eigenanteil monatlich bezahlen muss.

Das Altenpflegeheim Am Hofwall in Radeburg.
Das Altenpflegeheim Am Hofwall in Radeburg. © Arvid Müller

Dies führe viele Pflegebedürftige, insbesondere alte Menschen, in den Ruin bzw. sie sind von der Sozialhilfe abhängig. Michael Bethke sagt: "Dies ist ein Zustand, der ist unhaltbar und muss mit einer Pflegereform sofort abgeschafft werden." Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach habe jetzt den Bundesaltenpflegekongress mit einer Laudatio eröffnet, in der er auf den Pflegenotstand hinwies, insbesondere auf die aktuellen Lücken der Versorgung durch fehlendes Personal und fehlende Pflegeplätze nach Insolvenzen von Einrichtungen.

Aufgrund der Bevölkerungsentwicklung werde der Pflegenotstand noch erweitert, da die sogenannte Generation der Babyboomer nun in ein Alter eintritt, in dem viele von ihnen in absehbarer Zeit pflegebedürftig werden und damit Versorgung brauchen. Der Nachwuchs in der Pflege fehle laut Bethke jedoch völlig.

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