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So wird die Vorweihnachtszeit in Radebeul

Die Lößnitzstadt schmückt sich für den Advent. Während sie ihren Adventsmarkt abgesagt hat, stehen Entscheidungen bei den Weingütern noch aus.

Von Silvio Kuhnert
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Ein Mitarbeiter der Firma Nehlsen bringt an einer Laterne an der Bahnhofstraße die weihnachtliche Beleuchtung an.
Ein Mitarbeiter der Firma Nehlsen bringt an einer Laterne an der Bahnhofstraße die weihnachtliche Beleuchtung an. © Norbert Millauer

Radebeul. Die Stadt Radebeul putzt sich für die Adventszeit heraus. Mitarbeiter der Firma Nehlsen sind dabei, im Auftrag der Stadt, die Weihnachtsbeleuchtung anzubringen. Am Donnerstag war unter anderem die Bahnhofstraße an der Reihe, wo sie die Laternenmasten schmückten.

Lichterglanz ist auch wieder auf dem Dorfanger Altkötzschenbroda geplant. Die Illuminationskünstlerin Claudia Reh wird nicht nur die Kastanienallee in einen besonderen Schein setzen, sondern auch Fassaden der Gebäude mit Motiven anstrahlen. Den traditionellen Familienweihnachtsmarkt gibt es dieses Jahr allerdings nicht. Als einer der ersten Stadtoberhäupter im Freistaat hat Oberbürgermeister Bert Wendsche (parteilos) angesichts der hohen Infektionszahlen bereits vor einer Woche den Budenzauber auf dem Dorfanger abgesagt. Schon im vorigen Jahr musste das Markttreiben an den ersten drei Adventswochenenden wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Andere Kommunen folgten nach. So haben auch die Städte Radeburg und Großenhain ihre Märkte aus dem vorweihnachtlichen Veranstaltungskalender gestrichen.

Weihnachtsmann und Live-Musik

In Radebeul wird der Advent nicht nur auf dem Dorfanger Altkötzschenbroda gefeiert. Auch das städtische Weingut Hoflößnitz veranstaltet alljährlich einen Weihnachtsmarkt. Dieses Mal soll er um den dritten Advent herum, und zwar täglich vom 15. bis 19. Dezember steigen. Geplant ist ein stimmungsvolles Kulturprogramm mit Besuch des Weihnachtsmannes, Live-Musik und einem kleinen Händlermarkt.

Angesichts der aktuell hohen Inzidenzwerte ist eine Menschentraube wie 2019 zum Weihnachtsmarkt auf der Hoflößnitz derzeit schwer vorstellbar. Archivfoto:
Angesichts der aktuell hohen Inzidenzwerte ist eine Menschentraube wie 2019 zum Weihnachtsmarkt auf der Hoflößnitz derzeit schwer vorstellbar. Archivfoto: © Norbert Millauer

Ob und in welcher Form der Weihnachtsmarkt angesichts strengerer Corona-Maßnahmen und eines vom sächsischen Krankenhauskoordinator geforderten erneuten Lockdowns steigen kann, ist derzeit noch offen. Abgesagt wurde die Veranstaltung bislang nicht, ob sie aber wie geplant stattfinden kann, steht momentan derzeit noch in den Sternen. "Wir möchten den Erlass der neuen Corona-Schutzverordnung abwarten", berichtet Jana Hoffmann, Assistentin der Geschäftsführung. Wenn diese ab kommenden Montag in Kraft ist, wollen die Organisatoren schauen, was möglich und wie umsetzbar ist. Eine Entscheidung über den Weihnachtsmarkt auf der Hoflößnitz soll nächste Woche fallen.

Manufakturzauber im Weinberg

Grundsätzlich dürfen laut Entwurf der neuen Schutzverordnung Adventsmärkte stattfinden. Allerdings ist der Genuss von Glühwein und Bratwurst nur Geimpften und Genesenen vorbehalten. In den Verweilbereichen mit Imbissständen soll die 2G-Regel gelten. Zudem müssen die Kontakte der Weihnachtsmarktbesucher erfasst werden.

Wie genau die neuen Regeln ab kommenden Montag aussehen, möchte wie die Hoflößnitz auch Schloss Wackerbarth abwarten. "Erst wenn die Corona-Schutzverordnung da ist, wissen wir verlässlich, wie wir planen können", sagt Wackerbarth-Sprecher Martin Junge. Auf dem Schloss-Areal ist am zweiten Adventswochenende, 4. und 5. Dezember, ein sogenannter Manufakturzauber angedacht. Bei dieser neuen Veranstaltung kombiniert Wackerbarth zwei bewährte Formate, und zwar das Lichterfest und den Manufakturweihnachtsmarkt. Für ein märchenhaftes Programm wollen die Landesbühnen Sachsen sorgen, Kunsthandwerker bauen ihre Stände auf.

Kein Glühwein-Ausschank in Ost

Inwieweit dieses Konzept nun umgesetzt werden kann, entscheidet sich nächste Woche. Die Verantwortlichen bei Wackerbarth haben auch ein paar Alternativen im Hinterkopf. Unabhängig davon gehen bis Februar kommenden Jahres jeden Abend Tausende Lichter auf dem Staatsweingut an und sorgen für eine heimelige Atmosphäre in der Barockanlage.

In Radebeul-Ost ist für dieses Jahr erstmals ein kleiner Weihnachtsmarkt vor dem Kultur-Bahnhof geplant. Bei diesem sollen sich unter anderem Vereine am zweiten und dritten Adventswochenende präsentieren können. Die Planungen dafür hat die Stadt nicht gecancelt. OB Wendsche stellt aber klar, dass der Adventsmarkt in Ost keinen Ersatz für den abgesagten in West darstellen wird. So soll es keinen Glühwein-Ausschank geben.