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50 Briefmarken pro Woche: Regelung bei der Post sorgt für Ärger in Radebeul

In den Radebeuler Postfilialen ist nur noch eine begrenzte Anzahl an Briefmarken pro Woche erhältlich. Die Post erklärt die Gründe und sagt, was Betroffene tun können.

Von Silvio Kuhnert
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In der Postfiliale in Radebeul-West können nur noch 50 Briefmarken pro Woche gekauft werden. Eine Herausforderung für die, die viele Briefe versenden wollen - wie etwa Vereinsvorstände.
In der Postfiliale in Radebeul-West können nur noch 50 Briefmarken pro Woche gekauft werden. Eine Herausforderung für die, die viele Briefe versenden wollen - wie etwa Vereinsvorstände. © Arvid Müller

Radebeul. Jürgen Krüger von der Sächsischen Modellbahner-Vereinigung ist sauer auf die Deutsche Post. Er kann seit diesem Jahr in Radebeul nicht die gewünschte Anzahl an Briefmarken bekommen. "Ich benötige viermal im Jahr rund 150 Stück für A4-Umschläge", sagt er. Mit diesen versendet er die Vereinspost.

Bis vergangenen Dezember gab es dabei keine Probleme. Er ging zur McPaper-Filiale in Radebeul-West an der Ecke Meißner, Moritzburger Straße. Dort erhielt er die gewünschte Anzahl zu 160 Cent je Marke. Das McPaper-Geschäft ist eine Partnerfiliale der Deutschen Post. Als jetzt wieder eine große Sendung an die Vereinsmitglieder anstand, hieß es dort plötzlich, dass so viele Briefmarken nicht vorrätig seien. "Es könnten nur 50 Stück pro Woche bestellt werden", bekam er von der Verkäuferin als Antwort.

Auch in anderen Filialen in Radebeul gibt es begrenzte Stückzahlen

Die Handelskette für Schreibwaren betreibt auch an der Hauptstraße in Radebeul-Ost ein Geschäft. Auch dort war die Anzahl der Briefmarken limitiert. Gleiche Erfahrungen musste Jürgen Krüger im Zeitungsgeschäft im Kaufland an der Weintraubenstraße, die ebenfalls eine Partnerfiliale der Post ist, sowie am Postschalter im Löma-Center machen. Auch dort gab es eine begrenzte Anzahl an Briefmarken, zehn beziehungsweise 20 Stück. "Ich kann in Radebeul nicht mehr 150 Briefmarken auf einmal bekommen", ist Jürgen Krüger verärgert.

Das ist nicht das einzige Problem, mit dem er zu kämpfen hat. Er hat auch eine Kundenkarte von der Post. Mit dieser konnte er bislang ohne Probleme bei McPaper in Radebeul-West bezahlen. Das Geld für die Briefmarken wurde vom Vereinskonto automatisch abgebucht. Weil er die gewünschte Zahl an Marken nicht bekam, wollte er diese bei der Post online bestellen. Doch via Internet wurde seine Kundenkarte nicht anerkannt. In den anderen Postfilialen in Radebeul kannte man solch eine Kundenkarte gar nicht.

Buchungseinstellungen bei der Post seit 2024 verändert

Wie Matthias Persson, Sprecher für Sachsen bei der DHL Group, wozu die Post gehört, auf Anfrage von Sächsische.de und SZ mitteilt, gibt es im Bestellsystem für Briefmarken automatische Einstellungen für die Größenordnungen, wie viele wöchentlich bestellt werden. Die Menge bei dem voreingestellten Bestellsystem sei Anfang dieses Jahres heruntergesetzt worden. Die Post reagiere damit auf den Rückgang des Briefvolumens. Bei Briefmarken handle es sich um Wertgegenstände. Die Post möchte die Bestellvorgänge optimieren und möchte verhindern, dass in den Filialen nicht zu viele Marken auf Halde liegen, so Persson.

Die bestellten Stückzahlen können die Filialen gegenüber der Grundeinstellung hinauf- oder heruntersetzen. Persson empfiehlt Jürgen Krüger und anderen Kunden, die eine größere Menge an Briefmarken benötigen, ihre Stückzahl in der Filiale per Telefon anzukündigen, damit die gewünschte Anzahl bestellt werden kann. "Wenn man weiß, dass man in zwei oder drei Wochen eine größere Menge an Postsendungen hat, dann sollte die Filiale vorher informiert werden", so Persson. Für das Bestellen sollte den Filialmitarbeitern eine, besser zwei Wochen Zeit gegeben werden. Die Kundenkarte von Jürgen Krüger sollte laut Persson eigentlich funktionieren. Wenn nicht, soll er sich an das Kundencenter wenden.

Ende vergangenen Jahres schloss die Postfiliale an der Hauptstraße in Radebeul-Ost. Das hat für viel Unmut unter den Radebeulern gesorgt. Im Sommer machte eine neue im Konsum-Supermarkt an der Meißner Straße gegenüber der Lutherkirche auf.