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Weinböhla: Wo ist die Ortstafel?

Auf der Moritzburger Straße wurde das Ortseingangsschild gestohlen.

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Wie Sie sehen, sehen Sie nichts: fehlendes Ortseingangsschild in Weinböhla. Daneben die Ersatzbeschilderung zur Einhaltung des Tempolimits.
Wie Sie sehen, sehen Sie nichts: fehlendes Ortseingangsschild in Weinböhla. Daneben die Ersatzbeschilderung zur Einhaltung des Tempolimits. © Arvid Müller

Weinböhla. Seit Beginn der Woche ist nur ein leerer Metallrahmen da, wo auf der Moritzburger Straße die Weinböhlaer Ortstafel sein müsste. Allem Anschein nach konnte jemand nicht widerstehen, sich das gelbe Schild als Souvenir mit nach Hause zu nehmen.

Ortsschildklau ist keine Seltenheit in Deutschland. Besonders kuriose Namen, wie Dagobertshausen oder Pups, sind beliebte Diebstahlsziele, wie aus einem Artikel des ADAC hervorgeht. Das Schild des namensgebenden Festival-Ortes Wacken war unter Heavy-Metal-Fans anscheinend eine so beliebte Trophäe, dass das Festival schon seit mehreren Jahrzehnten Ortsschilder als Souvenirs verkauft.

400 Euro für eine neue Ortstafel

Die Stadtverwaltung Weinböhla geht jedoch auf Anfrage der Sächsischen Zeitung nicht davon aus, dass die Ortseingangsschilder der Gemeinde öfter gestohlen werden als die anderer Orte. Eine konkrete Zahl der Ortstafel-Diebstähle lag der Verwaltung nicht vor.

Bis ein Tafeldieb gefunden ist, trüge das Landratsamt Meißen die Kosten für ein neues Ortsschild. 400 Euro kostet das Ersetzen einer Ortstafel laut bussgeldkatalog.org, zuzüglich der Montagekosten. Bei wiederholtem Diebstahl kann das schnell teuer werden. Die Straße müsse in der Zwischenzeit mit einem Tempolimit ersatzbeschildert werden, bis die eigentliche Beschilderung wieder hergestellt sei, so die Weinböhlaer Stadtverwaltung weiter.

Ohne diese Ersatzbeschilderung, so Verkehrsrecht-Fachanwalt Klaus Kucklick aus Dresden, könnten sich Raser darauf berufen, dass keine Beschilderung zur Eingrenzung des Tempolimits vorhanden sei und das Rasen somit straffrei. Darüber hinaus gäbe es jedoch keine verkehrsrechtlichen Folgen bei einem fehlenden Ortsschild. Gebietsansprüche wie zu Goldgräberzeiten, sogenannte Claims, gäbe es schließlich nicht mehr.