Riesa. Es hatte sich schon angedeutet - und ist nun auch offiziell: Beim zehnten Spendentrödelmarkt in Merzdorf ist ein neuer Spendenrekord aufgestellt worden. Erstmals erreichte die Veranstaltung die Marke von 6.000 Euro, wie Organisator Sven Schöne jetzt mitteilte. Das sind noch einmal 900 Euro mehr als beim bisherigen Rekord von 2020.

Bei der Trödelveranstaltung am 1. April auf der Merzdorfer Freizeitinsel waren über den Tag Hunderte Besucher gezählt worden. Wie viele genau, lässt sich nur schätzen. Auch im Trödelteam gingen die Meinungen auseinander, so Sven Schöne, der selbst mindestens von einer hohen dreistelligen Zahl ausgeht. Es könnten auch an die 1.000 Besucher gewesen sein, sagte Schöne bei der Bekanntgabe der Spendensumme. Jedenfalls seien 500 Bratwürste, 350 Waffeln und 20 Pizzen verkauft worden - und ein Astronauten-Eis, wie Sternwarten-Chef Stefan Schwager scherzhaft hinzufügte.

Anders als in den Vorjahren kommt die Summe diesmal mehreren Organisationen zugute, der Betrag wird zu etwa gleichen Teilen durch zehn geteilt. So will der Kleingartenverein Am Reiter beispielsweise Insektenhotels und eine neue Hecke anlegen. Die Naturschützer von Pro Natura möchten von dem Geld Traubeneichen kaufen und pflanzen.

Vielfältige Projekte für die Spendengelder

Mehrere Initiativen wollen das Geld in erlebnisreiche Tage oder Ausfahrten stecken. So wollen die Nickritzer Feuerflöhe im September auf Vereinsfahrt gehen, der Aufladen nutzt das Geld im Rahmen des Projekts "Kindern eine Freizeit schenken" und die Kinderuniversität Riesa plant gemeinsam mit den Tier- und Naturkids einen erlebnisreichen Aktionstag - die Details dafür wolle man noch absprechen.

Die Tischtennisfreunde Riesa wollen das Geld in neue Ausrüstung stecken - eine neue Ballmaschine für attraktiveres Training sei angedacht; der Dance-Jump-Verein möchte Schuhe und Rucksäcke kaufen. Bei der IG Dunkelbunt soll das Geld in neue Becher mit Vereinslogo fließen, nachdem zuletzt einige auf mysteriöse Weise verschwunden waren. In der Riesaer Kumpelkammer soll von der Trödelspende Unterhaltungselektronik angeschafft werden.

Als einen "Tropfen auf den heißen Stein" bezeichnet Nadine Hauswald vom Förderverein der Auenwaldschule in Jahnishausen die Spende. Für die erst im vergangenen Jahr eröffnete Dorfschule steht die nächste Bauphase an. Dabei soll laut Hauswald unter anderem der zweite Klassenraum hergerichtet werden, außerdem will der Verein die Außenanlagen angehen.

Neben dem Verkauf am Trödelstand brachten vor allem die zehn Sponsoren weitere Einnahmen. 1.600 Euro kamen laut Sven Schöne allein dadurch zusammen. Und die Holzfigur, die Olaf Kessel im Lauf des Tages aus einem Baumstamm heraussägte, ging für 230 Euro an den Meistbietenden. Seit der ersten Veranstaltung sei man mittlerweile bei 32.300 Euro, die für den guten Zweck ausgegeben wurden, so Organisator Schöne - der schon mal auf das kommende Jahr verweist. Offiziell auf ein Datum festlegen will er sich noch nicht - aber voraussichtlich wird die 11. Auflage des Marktes etwas weiter in Richtung Monatsende rücken, um günstigeres Wetter abzupassen. Im Gespräch ist derzeit der 18. April 2024.