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Gröditzer Gas-Havarie aufgeklärt

Die Enso hat den Grund dafür gefunden. Den schockierten Traktoristen trifft keine Schuld. Aber was war es dann?

Von Jörg Richter
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Enso-Mitarbeiter haben Licht ins Dunkel gebracht, wie es zu dem Gas-Alarm am Freitag in Gröditz kommen konnte.
Enso-Mitarbeiter haben Licht ins Dunkel gebracht, wie es zu dem Gas-Alarm am Freitag in Gröditz kommen konnte. © Freiwillige Feuerwehr Gröditz

Gröditz. Tagelang haben die Gröditzer gerätselt, wie es zu dem Gasaustritt am Eichenhain kommen konnte. Am Freitagnachmittag war eine unterirdische Gasleitung auf einem Feld nahe des Baches Hirselache beschädigt worden, als ein Traktor den Acker pflügen wollte. Jetzt ist klar: Den Traktoristen trifft keine Schuld. 

Mitarbeiter der Enso haben die Ursache für die Havarie gefunden. Das teilte Pressesprecherin Nora Weinhold auf Anfrage der SZ mit. Bei der beschädigten Leitung handele es sich um eine in den 70er Jahren errichtete Gasleitung. "Diese enthielt oberhalb der eigentlichen Leitung ein Einbauteil, welches nicht in den analogen Plänen aus DDR-Zeiten enthalten war", sagt sie.

Als die Leitungspläne nach 1990 digitalisiert wurden, habe es demnach auch keinen Hinweis darauf gegeben. "Somit konnte es dazu kommen, dass eine Beschädigung überhaupt möglich war", so Nora Weinhold. Um was für eine Armatur es sich handelte, teilte die Enso-Sprecherin nicht mit. 

Interessant ist der Fakt, dass seit mehr als 40 Jahren beim Pflügen des Ackers nie etwas passiert ist. Aber irgendwann ist das Glück aufgebraucht. Und am vergangenen Freitag hat der Pflug die verschüttete Armatur erwischt. 

Mehrere Feuerwehren aus Gröditz und Umgebung waren bis in die Nacht im Einsatz, um die Stelle mit dem austretenden Gas weiträumig abzusperren. Rund 650 Haushalte waren von der Havarie betroffen und konnten zeitweise nicht heizen.

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