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Was gehört auf diese Fläche?

Auf der Freifläche am Elbufer planen ein Investor und die Elbland-Polikliniken ein Medizinisches Versorgungszentrum. Die Meinungen darüber gehen auseinander.

Von Christoph Scharf & Eric Weser
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Christoph Scharf (links) und Eric Weser äußern sich zum geplanten Bau von einem Medizinischen Versorgungszentrum am Riesaer Elbufer.
Christoph Scharf (links) und Eric Weser äußern sich zum geplanten Bau von einem Medizinischen Versorgungszentrum am Riesaer Elbufer. © Lutz Weidler

Christoph Scharf: „Eine Poliklinik an der Elbe bereichert Riesas Innenstadt“

Jeden Tag radle ich an der Wiese unterhalb der Bahnhofstraße vorbei. Früher führten Leute dort noch Hunde aus, seit geraumer Zeit ist die Wiese eingezäunt und ungenutzt. Na klar, einen Park könnte ich mir dort vorstellen - mit Bäumen, Sitzbänken und Blick zum Wasser. Aber: Den muss jemand finanzieren und anschließend jahrein, jahraus pflegen. Beim Bau eines Ärztehauses ist die Pflege des Areals gesichert. Und es würde die Innenstadt bereichern. Nicht nur die Bewohner der angrenzenden Wohngebiete bis zum Karl-Marx-Ring würden sich freuen, mehr ärztliche Versorgung direkt vor der Tür zu haben. Auch Patienten aus dem Umland würden das Areal gut erreichen können.

Die Anfahrtsbeschreibung fiele denkbar knapp und einfach aus: „an der Elbe direkt oberhalb der Straßenbrücke“.

Verschiedene Ärzte und eine Apotheke gleich unter einem Dach - die Vorteile des Konzepts liegen auf der Hand. Für schöne Sitzplätze an der Elbe hat Riesa an der alten Bahnstrecke direkt unterhalb noch genug Platz.

Eric Weser: „Freie Flächen mit besserer Anbindung gibt es genug“

Es war anscheinend nicht ganz einfach, einen Standort für das schon seit langem geplante Medizinische Versorgungszentrum zu finden. Jetzt gibt es einen. Auch ein Termin für einen Baubeginn ist schon ausgerufen. Personal und Patienten darf man vorab schon mal zum künftigen Elbblick beglückwünschen.

Trotzdem kann man Zweifel haben, ob das Areal wirklich gut als Klinikstandort geeignet ist. Ich stelle mir vor, dass vor allem Kranke und ältere Menschen dorthin und wieder weg gelangen müssen. Der Investor hält die Erschließung des Grundstücks für gesichert. Das mag stimmen, aber wer sich zu Fuß oder mit dem Bus zu der Fläche an der Bahnhofstraße aufmacht, wird merken, dass die Voraussetzungen nicht die Besten sind. Auch für Autofahrer ist die Zufahrt nicht ohne Tücken. Einfach ändern lassen dürfte sich das nicht. Bei aller Freude über das Projekt: Gab es wirklich keine andere gangbare Standortoption? Verkehrsgünstiger gelegene freie Flächen gibt es in Riesa doch eigentlich genug.

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