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Brandserie in Riesa-Weida geht weiter

100 Einsätze hat die Polizei 2023 wegen der Containerbrände in Weida durchgeführt. Trotzdem brennt es weiterhin häufig - so wie am Mittwoch.

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Drei Brände in einer Nacht: Am Mittwoch rückte die Feuerwehr erneut nach Weida aus, weil Container brannten.
Drei Brände in einer Nacht: Am Mittwoch rückte die Feuerwehr erneut nach Weida aus, weil Container brannten. © Feuerwehr Riesa

Riesa. Wieder mal Weida, wieder mal Papiercontainer: Gleich dreimal musste die Feuerwehr in der Nacht zu Mittwoch im Stadtteil löschen. Kurz nach 2 Uhr ging über die Leitstelle der entsprechende Notruf ein, gemeldet wurde ein Feuer an der Schweriner Straße. Nur Minuten später musste an der Magdeburger Straße ebenfalls ein Container gelöscht werden, dort griff das Feuer auch auf eine daneben stehende Tonne über. Ebenfalls an der Magdeburger Straße brannte noch eine Dixie-Toilette. Unbekannte hatten dort offenbar die Toilettenpapierrollen angezündet.

Am dritten Brandort war auch die Polizei schon zugegen. "Polizisten löschten das Feuer und verhinderten weiteren Schaden", heißt es von der Polizeidirektion in Dresden. Insgesamt beläuft sich der nächtliche Schaden damit auf rund 600 Euro.

Containerbrände insbesondere im Stadtteil Weida sind nichts Neues: Schon in den vergangenen Wochen hatte die Riesaer Feuerwehr wieder deutlich öfter damit zu tun, kleinere Brände in dem Riesaer Stadtteil zu löschen. Auch bei einer Bürgerversammlung in der Stadthalle hatte das Thema auf der Agenda gestanden. In der Polizeistatistik sind für 2023 insgesamt 34 Mülltonnenbrände vermerkt, die meisten davon in Weida. Die meisten Fälle werden bei der Kriminalaußenstelle in Meißen bearbeitet.

Zivilstreifen und Video-Auswertungen

Schon wegen des Serien-Charakters kocht die Wut bei manchem Anwohner. Mancher spekuliert über das Tatmotiv: "Ist es die liebe Langeweile oder Zerstörungswut - wer rennt um 2 Uhr nachts von Container zu Container und zündet mal so nebenbei ein Feuerchen an?", fragt sich eine Frau auf Facebook. Eine Anwohnerin schreibt, sie habe zunächst befürchtet, dass ihr Auto brennt. "Seit Jahren geht das nun schon. Warum werden die Plätze nicht Video überwacht?", fragt sie. "Hier muss doch endlich Mal was passieren", schreibt eine andere Kommentatorin auf Facebook.

Eigenen Angaben zufolge investiert die Polizei viel, um den oder die Täter zu schnappen. Revierleiter Andreas Wnuck erklärte jüngst auf Nachfrage von Sächsische.de, man habe im vergangenen Jahr 100 Einsätze durchgeführt, auch mit Zivilfahrzeugen seien die typischen Tatorte bestreift worden - bislang noch ohne Erfolg. Außerdem habe die Polizei in einem Fall Videoaufzeichnungen ausgewertet.

Die Ermittlungen gestalteten sich in solchen Fällen schwierig: Ehe so eine Tonne im Vollbrand steht und der Notruf Polizei und Feuerwehr erreicht, vergingen meist zehn Minuten. Die Täter seien dann schon weg. Trotzdem sei er nach wie vor zuversichtlich, dass die Täter ermittelt werden könnten, so Wnuck. (SZ/stl)